- 24.02.2005, 11:33:33
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Unterstützung für gemeinsamen Unterricht von SchülerInnen mit und ohne Behinderung
Erfolgreiche BürgerInneninitiative für weiterführende Integration von SchülerInnen mit Behinderung auch nach der Sekundarstufe I
Wien (OTS) - Nationalratspräsident Dr. Andreas Khol übernahm
gestern um 15 Uhr im Beisein von SPÖ-Behindertensprecherin Christine
Lapp über 5.500 Unterschriften von Irmgard Kurz, der Vorsitzenden der
Elterninitiative Integration:Österreich. Die UnterzeichnerInnen der
BürgerInneninitiative fordern ein Gesetz zur Ausweitung integrativen
Unterrichts von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung auf
alle Schulformen nach der 8. Schulstufe.
"Unsere Kinder haben das Recht auf eine fundierte Ausbildung.
Durch das Vorenthalten des Grundrechts auf Bildung wird den
Jugendlichen klar gemacht, dass es für sie keine Perspektiven gibt",
so Irmgard Kurz. Sie fordert eine klare Festschreibung des Rechts auf
Integration im geplanten Behindertengleichstellungsgesetz.
Vor verschlossenen (Schul-)toren
Ausgerechnet in einer ohnedies schwierigen Phase für Jugendliche
mit Behinderung stoßen sie und ihre Eltern auf Barrieren. Die
Jugendlichen stehen derzeit bei allen berufsbildenden mittleren und
höheren Schulen vor verschlossenen Türen. Ihnen bleibt für eine
weitere Ausbildung lediglich der Besuch einer Sonderschule oder der
Polytechnischen Schule im Schulversuch. Eine Konzentration der
SchülerInnen mit Behinderung alleine an den polytechnischen Schulen
wäre aber aus pädagogischer Sicht eine Überforderung für Schule und
SchülerInnen. Auch wird diese Form den Ausbildungsbedürfnissen der
Jugendlichen keineswegs gerecht.
Jugendliche mit Behinderung sind - so wie nichtbehinderte
Jugendliche auch - mit 15 Jahren oft noch nicht bereit, sich für
einen Lehrberuf zu entscheiden. Gerade sie brauchen noch Zeit, um
individuelle Fähigkeiten und Stärken weiterzuentwickeln und reifen zu
lassen.
Von gemeinsamen Unterricht profitieren alle SchülerInnen
Die gemeinsame Ausbildung von behinderten und nichtbehinderten
Mädchen und Burschen eröffnet mit entsprechenden Rahmenbedingungen
allen SchülerInnen individuelle Lernmöglichkeiten und damit die
bestmögliche Qualifikation als optimale Voraussetzung für den
Eintritt in das Erwerbsleben.
"Um diese für Jugendliche und Eltern äußerst unbefriedigende
Situation zu verändern, erwarten wir uns Gespräche mit den
VertreterInnen der zuständigen Behörden. Recht auf Bildung ist
Menschenrecht und wir fordern dieses Recht für unsere Kinder ein",
stellt die Vorsitzende von Integration:Österreich abschließend fest.
OTS0110 2005-02-24/11:33
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