27 Reifen auf dem Prüfstand, nur sechs Mal Note "Sehr gut"
Wien (ÖAMTC-Presse) - Noch hat uns der Winter fest im Griff. "Es
macht sich aber bezahlt, bereits jetzt die Sommerreifen zu
bestellen", weiß ÖAMTC-Reifenexperte Willy Matzke. Damit die Auswahl
leichter fällt, veröffentlicht der ÖAMTC schon Ende Februar seinen
aktuellen Reifentest. 27 Sommerreifen wurden auf Herz und Nieren
geprüft. "Die Hälfte aller getesteten Reifen ist überraschend
wasserscheu", resümiert der ÖAMTC-Experte.
Beim Test standen zwei Dimensionen auf dem Prüfstand - Die
Standardgröße für Kleinwagen 175/65 R 14 T und die
Hauptentwicklungsgröße für Mittelklassewagen 195/65 R 15 H. Neben dem
Fahrverhalten bei trockener und nasser Fahrbahn waren Fahrkomfort,
Außengeräusche, Schnelllauf, Rollwiderstand und Verschleiß wichtige
Kriterien für die Bewertung. Nur sechs Reifen erhielten das Urteil
"sehr empfehlenswert", fünfzehn Reifen wurden mit "empfehlenswert"
beurteilt, sechs Reifen sind für die Experten nur "bedingt
empfehlenswert". Die Ergebnisse im Detail:
Bei der Standardgröße 175/65 R 14 T für Kleinwagen wie VW Polo,
Ford Fiesta oder Opel Corsa steht ein Routinier, der Pirelli P 3000
Energy, am Siegerpodest. "Super Grip bei Nässe und geringer
Verschleiß" zeichnen den Besten aus. Ein "großer Wurf" ist laut
Experten der Silbermedaillen-Gewinner, der neu entwickelte
Continental EcoContact 3. "Komfortabelster Reifen in dieser
Dimension" lautet das Urteil. Als "sehr ausgewogen" wird die Nummer
drei im Ranking, der Nokian NRT 2, beschrieben. Der Firestone F 590
zeigt bereits Schwächen auf nasser Fahrbahn, was ihn auf Platz vier
verweist. "Diese 'Wasserscheu' haben wir auch beim Kleber Dynaxer HP
2, Barum Brillantis, Dunlop SP30, Goodyear GT3, Michelin Energy E3A,
Fulda Diadem Linero und Sava Effecta + festgestellt", sagt Matzke.
Der Uniroyal rallye 680 erhält die Bestnote auf nasser Fahrbahn. Er
liegt aber wegen hoher Verschleißwerte abgeschlagen im hinteren Feld.
Die Dimension 195/65 R 15 H für Mittelklassewagen wie VW Golf,
Ford Focus oder Opel Vectra führt der Pirelli P 6 an. "Ein sehr
ausgewogener Reifen auf hohem Niveau" lautet das Urteil der Tester.
Dicht gefolgt wird er vom Bridgestone Turanza ER300, der etwas lauter
im Außengeräusch ist. Als "echte Überraschung" gilt der Maloya Futura
Primato, der auf Platz drei des Rankings steht. Ihm wird lediglich
eine leichte Schwäche beim Rollwiderstand attestiert. Auch in dieser
Dimension zeigen sich auf Platz vier, beim Michelin Energy E3A,
Schwächen bei Nässe. Die Reifen auf den Plätzen sieben bis elf haben
dieselbe Beanstandung. Eine Bestnote auf nasser Fahrbahn hat auch in
dieser Kategorie der Regenreifen Uniroyal rallye 550. Er liegt aber
aufgrund hoher Verschleißwerte und Schwächen auf trockener Fahrbahn
nur an letzter Stelle der Wertung. "Unabhängig von der Gesamtwertung
erhält ein Reifen eine niedrigere ÖAMTC-Empfehlung, wenn er
signifikante Schwächen in einer sicherheitsrelevanten Einzelprüfung
zeigt", erklärt der Reifenexperte.
Eine Übersicht zum Sommerreifentest findet sich auf der
ÖAMTC-Homepage unter http://www.oeamtc.at/reifentests/. Hier sind
auch die Ergebnisse aller bisher durchgeführten Reifentests abrufbar.
Die Reifentests des ÖAMTC
Der ÖAMTC hat den Sommerreifentest bereits zum 34. Mal
durchgeführt. Der Club ist der österreichische Vertreter im
Eurotestpool, zu dem neben den führenden Automobilclubs auch
praktisch alle europäischen Konsumentenverbände gehören. Die Tests
finden weltweit bei praxisnahen Bedingungen statt, um das
Reifenverhalten bei unterschiedlichsten klimatischen Verhältnissen zu
prüfen. "Nur so kann der Konsument den größten Nutzen aus den
Reifentests ziehen", sagt der ÖAMTC-Experte.
Alle getesteten Reifen müssen zum Zeitpunkt der Schlussbewertung
in ganz Europa bei den Händlern verfügbar sein. Bei allen Reifen
handelt es sich um Serienreifen. "Testerkenntnisse mit einem
Vorserienprodukt, die vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden,
sind für unsere Tests nicht relevant", sagt Matzke. Neben den
objektiven Messungen wird auch den subjektiven Fahreindrücken der
routinierten Tester eine große Bedeutung beigemessen. "Der ÖAMTC-Test
ist außerdem der einzige weltweit, bei dem auch der Verschleiß unter
die Lupe genommen wird", sagt der Reifenexperte des Clubs. "Ein
Reifen mit guten Testwerten, der nur 10.000 Kilometer hält, schadet
der Umwelt und belastet des Geldbörsel der Autofahrer."
Mit dem Umrüsten auf Sommerreifen sollte man aus Witterungsgründen
unbedingt bis nach Ostern warten. Aber schon jetzt kann der
"Wunschreifen" zu günstigen Preisen bestellt werden.
Aviso an die Redaktionen:
Eine Übersichtsgrafik und Fotos zum ÖAMTC-Sommerreifentest finden
sich auf der Homepage des Clubs im Internet unter
http://www.oeamtc.at/presse/.
(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Claudia Kesche
OTS0027 2005-02-24/09:00
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