Basel, Schweiz (ots/PRNewswire) -
- Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass das Reizdarmsyndrom
immer noch in medizinischer sowie gesundheitsökonomischer Hinsicht
unterschätzt wird
In Deutschland sind ungefähr zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung
vom Reizdarmsyndrom (engl. Irritable Bowel Syndrom, Abk. IBS)
betroffen. Mehrere Studien haben die gesundheitsökonomische Folgen
der Erkrankung untersucht und die Ergebnisse zeigen, dass
Reizdarmpatienten häufig bei der Arbeit oder an ihren
Ausbildungsstätten fehlen und in ihrem gesamten sozialen Leben
eingeschränkt sind. Sie gehen häufiger zum Arzt als nicht betroffene
Kollegen, was eine enorme finanzielle Belastung für das
Gesundheitssystems und die Arbeitgeber bedeutet. Schätzungen zufolge
verursacht die Erkrankung in den acht wichtigsten Industrienationen
jährlich direkte und indirekte Kosten in Höhe von rund USD 41
Milliarden. Eine weitere Studie aus Grossbritannien zeigte zudem,
dass rund 50 Prozent der Patienten, die während der letzten fünf
Jahre an eine Fachklinik für Magen-Darm-Leiden überwiesen wurden, am
Reizdarmsyndrom litten.
Heute wurde IBS Woman, eine europäische Aufklärungskampagne zum
Reizdarmsyndrom gestartet. Ziel der Initiative ist es, die
Öffentlichkeit besser über die Symptome, die Verbreitung und die
Folgen dieser belastenden, wenn auch allgemein unterschätzten
Krankheit zu informieren. IBS Woman wendet sich hauptsächlich an
Frauen, denn diese sind statistisch gesehen häufiger vom
Reizdarmsyndrom betroffen als Männer. Gleichzeitig richtet sich IBS
Woman aber auch an Ärzte, andere Medizinexperten und Angehörige der
Patienten.
Im Rahmen der Gründungsveranstaltung in Madrid wurden die
Ergebnisse einer neuen europäischen Studie zum Reizdarmsyndrom
vorgestellt. Die Studie mit dem Titel European Impact Report on
Irritable Bowel Syndrome wurde von zahlreichen europäischen
Patientenorganisationen unterstützt. Sie untersucht nicht nur die
Auswirkungen der Erkrankung auf die Lebensqualität der Betroffenen,
sondern beschäftigt sich darüber hinaus auch mit
gesundheitsökonomischen Folgen des Reizdarmsyndroms. Die IBS
Woman-Kampagne wurde von der Novartis Pharma AG initiiert, um ihr
Engagement in der Forschung sowie gegenüber Patienten und Ärzten im
Bereich der Magen-Darm-Erkrankungen zu unterstreichen.
Reizdarmsyndrom: Bewusstsein schärfen für eine behandelbare
Krankheit
Das Reizdarmsyndrom ist eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der
die Motilität des Darms chronisch beeinträchtigt ist. Dies bringt
zahlreiche und oft sehr belastende Symptome mit sich: z.B.
Unterleibsschmerzen, Blähungen, Darmfehlfunktionen wie Verstopfung
oder Durchfall oder beides im Wechsel. IBS Woman will das öffentliche
Bewusstsein für diese Krankheit schärfen und die Betroffenen dazu
ermutigen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
"Das Reizdarmsyndrom wird immer noch in medizinischer sowie
gesundheitsökonomischer Hinsicht als Krankheit unterschätzt. Es
betrifft die Millionen von Menschen, die meist im Stillen leiden", so
Petra Ilgenstein von der Deutschen Reizdarmselbsthilfe e.V. "Oft sind
gerade Frauen in ihrem sozialen und beruflichen Leben erheblich
eingeschränkt. Sie verpassen wichtige
Familienfeste, sagen Treffen mit Freunden ab oder haben aufgrund
ihres Leidens Schwierigkeiten in ihrer Partnerschaft. Viele
Betroffene sind sich nicht bewusst, dass sie an einer Krankheit
leiden, die sich behandeln lässt. Sie ziehen sich deshalb zurück und
verheimlichen ihre Beschwerden. Die Möglichkeit, durch
Informationskampagnen wie IBS Woman mehr über die Krankheit und ihre
Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren, ist deshalb ein wichtiger
Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität von Reizdarmpatienten",
erläutert Ilgenstein die Probleme der Reizdarmpatienten.
IBS Woman: Mehr Informationen für Betroffene und Ärzte
Noch immer wird das Reizdarmsyndrom falsch diagnostiziert und
bleibt unbehandelt. Die heute vorgestellte europäische Studie zum
Reizdarmsyndrom hat Patienten zu ihrer Lebensqualität und zu ihren
Ansichten hinsichtlich gesundheitsökonomischer Folgen ihrer
Erkrankung befragt. Die Ergebnisse unterstreichen eindeutig die
Notwendigkeit einer intensiven Aufklärungsarbeit, um Betroffene und
Ärzte, aber auch Familienangehörige, Freunde und Kollegen von
Reizdarmpatienten in Zukunft besser zu informieren.
IBS Woman möchte dazu europaweit einen Beitrag leisten.
Die IBS Woman-Kampagne läuft zunächst bis Ende dieses Jahres. Die
Kampagne bietet zum Beispiel eine Webseite in deutscher Sprache als
Plattform an. Auf www.IBSWoman.com finden Betroffene, Ärzte und
andere Interessierte aktuelle Informationen und praktische Hinweise
zum Umgang mit dem Reizdarmsyndrom sowie Links zu europäischen
Patientenorganisationen. Unterstützt wird IBS Woman von mehreren
unabhängigen europäischen Patienten- organisationen. Dazu gehören die
Deutsche Reizdarmselbsthilfe e.V. in Burgdorf, das IBS Network in
Sheffield/UK, die Österreichische Patienteninitiative Reizdarm in
Wien, die PDS Belangenvereniging in Amersfoort/Niederlande und der
Riksforbundet for Mag-och Tarmsjuka RMT in Stockholm/Schweden.
Besonders häufig: Reizdarmsyndrom mit Verstopfung
Das Reizdarmsyndrom mit Verstopfung (engl. IBS with constipation,
Abk. IBS-C) ist die häufigste Form dieser Erkrankung.
Charakteristisch ist dabei die chronisch eingeschränkte Motilität des
Darms und die damit einhergehenden Symptome Verstopfung, Blähungen
und Unterleibsschmerzen.
Bisher galten Stress und falsche Essgewohnheiten als Ursachen für
dieses Leiden. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass diese
Faktoren vermutlich keinen Einfluss haben. Vielmehr stellt man fest,
dass das Reizdarmsyndrom mit Verstopfung vor allem auf eine Störung
der Motilität des unteren Darmtraktes zurückzuführen ist. Eine
wichtige Rolle bei der Regulierung der Motilität und des
Schmerzempfindens im Magen-Darm-Trakt spielt der Botenstoff Serotonin
(5HT). Forscher haben herausgefunden, dass ein gestörter
Serotoninspiegel im Verdauungstrakt zu erhöhtem Schmerzempfinden und
zu Fehlfunktionen der Darmmuskulatur führen kann, wodurch typische
Reizdarmbeschwerden ausgelöst werden.
Bis heute gibt es in Europa keine wirksame Multi-Symptom-Therapie
bei der Behandlung des Reizdarms. Die traditionellen Therapieschemen
konzentrieren sich auf die Behandlung einzelner Symptome und können
dabei die anderen, nicht mitbehandelten Beschwerden verstärken.
Über Novartis
Die Novartis AG (NYSE: NVS) ist ein weltweit führendes Unternehmen
im Gesundheitswesen. Im Jahr 2004 erreichte der Konzern einen Umsatz
in Höhe von USD 28,2 Milliarden und Nettoeinnahmen in Höhe von USD
5,8 Milliarden. Der Konzern investierte rund USD 4,2 Milliarden in
Forschung und Entwicklung. Mit Hauptgeschäftssitz in Basel in der
Schweiz beschäftigen die Novartis Konzerngesellschaften ca. 81'400
Mitarbeiter und betreiben in mehr als 140 Ländern weltweit Geschäfte.
Weitere Information finden Sie unter http://www.novartis.com.
OTS0131 2005-02-08/13:19
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