Wien (OTS) - Die nominelle Kaufkraft ist in Österreich von 2001
auf 2004 um 8,1 % gestiegen und damit stärker als der Durchschnitt
der Verbraucherpreise (+5,3 %). Je Einwohner wuchs die jährliche
Kaufkraft im selben Zeitraum durchschnittlich um 6,7 % auf rd. Euro
13.800,-. Die Erhöhung der nationalen Kaufkraft ist dabei ungleicher
auf die Bevölkerung verteilt als die Jahre zuvor, was sich auch im
gleichzeitigen Anstieg bei den staatlichen Aufwendungen für
Arbeitslosengeld und Notstandshilfe ausdrückt, die im selben Zeitraum
um rd. 21 % bzw. rd. 46 % gestiegen sind. Dies zeigen die aktuellen
Kaufkraftberechnungen der KMU FORSCHUNG AUSTRIA.
Die stärksten Steigerungen gab es dabei mit Ausnahme der
Steiermark insbesondere in den einkommensschwächeren Bundesländern.
Zu deutlichen Steigerung von mehr als 9 % kam es im Burgenland, in
Tirol und Kärnten. Aber auch Niederösterreich, und dabei insbesondere
die Bezirke Bruck an der Leitha, Gänserndorf und Korneuburg, konnten
deutlich zulegen. Gründe dafür liegen insbesondere im
überdurchschnittlich hohen Anstieg bei den Lohneinkünften der
Arbeitnehmer/innen in diesen Bundesländern, während die Steigerung
bei den Transferleistungen im Vergleich bescheiden blieb.
Zur geringsten Steigerung kam es demgegenüber im vergleichsweise
einkommensstarken Wien, und zwar in bekannt kaufkräftigen Bezirken
wie Innere Stadt, Hietzing oder Wieden. In der Bundeshauptstadt sind
im Durchschnitt auch die geringsten Lohn- und Pensionserhöhungen im
Beobachtungszeitraum festzustellen.
Die Bevölkerung mit der höchsten Kaufkraft wohnt nach wie vor in
und um die Bundeshauptstadt sowie in den regionalen Ballungszentren.
Eisenstadt, die Hauptstadt des Burgenlandes, befindet sich beim
Einkommen je Einwohner bereits an siebter Stelle, hinter fünf Wiener
Bezirken sowie dem Bezirk Mödling. Die einkommensstärksten Gemeinden
sind Maria Enzersdorf, gefolgt von Bisamberg und Gießhübl.
Vier der zehn kaufkraftschwächsten Bezirke befinden sich mit
Feldbach, Murau, Fürstenfeld und Hartberg in der Steiermark, das sich
trotz hoher Kaufkraft in der Landeshauptstadt im Bundeländerranking
vor dem Burgenland und hinter Kärnten an vorletzter Stelle
wiederfindet. Der Grenzbezirk Feldbach in der Steiermark verfügt mit
75 % der nationalen Kaufkraft über das geringste Einkommen je
Einwohner. Die einkommensschwächsten Gemeinden sind Tyrnau, gefolgt
von Aug-Radisch und Tulwitz.
Im Bundesländervergleich liegt Wien trotz wieder stärkerer
Wohlstandsverluste mit einem Kaufkraftindex von 112,5 (Österreich =
100) mit Abstand an der Spitze, gefolgt von Niederösterreich und
Vorarlberg. Das "Ländle" hat zwar im Vergleich zum
gesamtösterreichischen Schnitt in den letzten Jahren geringfügig an
Terrain verloren, zählt jedoch immer noch zu den kaufkraftstärksten
Regionen in Österreich. Salzburg befindet sich an vierter und
Oberösterreich an fünfter Stelle der Reihung.
Grafik 1 (siehe Anhang) zeigt die Kaufkraft je Einwohner nach
Bundesländern 2004, Veränderung gegenüber Bundesdurchschnitt im
Vergleich zum Vorjahr (Österreich = 100)
Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA
Tabelle 1 - Kaufkraft je Einwohner in den österreichischen
Bundesländern 2004 (Österreich = 100), nominelle
Gesamtveränderung gegenüber 2001
Kaufkraftindex Veränderung 2001/04 in % Niederösterreich 102,1 9,5 Burgenland 93,2 9,4 Tirol 94,8 9,4 Kärnten 93,8 9,2 Oberösterreich 96,6 8,7 Österreich 100,0 8,1 Vorarlberg 98,7 8,0 Steiermark 93,6 7,4 Salzburg 97,3 7,1 Wien 112,5 6,3
Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA
Tabelle 2 - Kaufkraft je Einwohner in den österreichischen
Bezirken 2004 (Österreich = 100), "Top und Low-Bezirke"
Bundesland Bezirk Kaufkraftindex "Top" Wien Innere Stadt Wien 233,9 Wien Hietzing 145,5 Wien Döbling 133,8 Niederösterreich Mödling 132,3 Wien Wieden 131,7 "Low" Steiermark Feldbach 75,0 Oberösterreich Schärding 78,0 Niederöstereich Zwettl 79,0 Salzburg Tamsweg 79,6 Tirol Lienz 80,4
Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA
Tabelle 3 - Veränderung der nominellen Kaufkraft im Zeitraum
2001 bis 2004, "Top und Low-Bezirke"
Bundesland Bezirk Veränderung 2001/03 in % "Top" Kärnten Klagenfurt Land 13,6 Kärnten Sankt Veit an der Glan 13,0 Tirol Imst 12,5 Tirol Landeck 12,1 Oberösterreich Eferding 11,7 "Low" Wien Wien 1., Innere Stadt 2,1 Wien Wien 4., Wieden 3,1 Steiermark Bruck an der Mur 3,4 Wien Wien 13., Hietzing 4,0 Vorarlberg Bludenz 4,0
Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA
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