• 21.01.2005, 12:02:13
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Kaufkraft in Österreich: "Ärmere" Bundesländer holen auf, mit Ausnahme der Steiermark - ANHANG

Wien (OTS) - Die nominelle Kaufkraft ist in Österreich von 2001
auf 2004 um 8,1 % gestiegen und damit stärker als der Durchschnitt
der Verbraucherpreise (+5,3 %). Je Einwohner wuchs die jährliche
Kaufkraft im selben Zeitraum durchschnittlich um 6,7 % auf rd. Euro
13.800,-. Die Erhöhung der nationalen Kaufkraft ist dabei ungleicher
auf die Bevölkerung verteilt als die Jahre zuvor, was sich auch im
gleichzeitigen Anstieg bei den staatlichen Aufwendungen für
Arbeitslosengeld und Notstandshilfe ausdrückt, die im selben Zeitraum
um rd. 21 % bzw. rd. 46 % gestiegen sind. Dies zeigen die aktuellen
Kaufkraftberechnungen der KMU FORSCHUNG AUSTRIA.

Die stärksten Steigerungen gab es dabei mit Ausnahme der
Steiermark insbesondere in den einkommensschwächeren Bundesländern.
Zu deutlichen Steigerung von mehr als 9 % kam es im Burgenland, in
Tirol und Kärnten. Aber auch Niederösterreich, und dabei insbesondere
die Bezirke Bruck an der Leitha, Gänserndorf und Korneuburg, konnten
deutlich zulegen. Gründe dafür liegen insbesondere im
überdurchschnittlich hohen Anstieg bei den Lohneinkünften der
Arbeitnehmer/innen in diesen Bundesländern, während die Steigerung
bei den Transferleistungen im Vergleich bescheiden blieb.

Zur geringsten Steigerung kam es demgegenüber im vergleichsweise
einkommensstarken Wien, und zwar in bekannt kaufkräftigen Bezirken
wie Innere Stadt, Hietzing oder Wieden. In der Bundeshauptstadt sind
im Durchschnitt auch die geringsten Lohn- und Pensionserhöhungen im
Beobachtungszeitraum festzustellen.

Die Bevölkerung mit der höchsten Kaufkraft wohnt nach wie vor in
und um die Bundeshauptstadt sowie in den regionalen Ballungszentren.
Eisenstadt, die Hauptstadt des Burgenlandes, befindet sich beim
Einkommen je Einwohner bereits an siebter Stelle, hinter fünf Wiener
Bezirken sowie dem Bezirk Mödling. Die einkommensstärksten Gemeinden
sind Maria Enzersdorf, gefolgt von Bisamberg und Gießhübl.

Vier der zehn kaufkraftschwächsten Bezirke befinden sich mit
Feldbach, Murau, Fürstenfeld und Hartberg in der Steiermark, das sich
trotz hoher Kaufkraft in der Landeshauptstadt im Bundeländerranking
vor dem Burgenland und hinter Kärnten an vorletzter Stelle
wiederfindet. Der Grenzbezirk Feldbach in der Steiermark verfügt mit
75 % der nationalen Kaufkraft über das geringste Einkommen je
Einwohner. Die einkommensschwächsten Gemeinden sind Tyrnau, gefolgt
von Aug-Radisch und Tulwitz.

Im Bundesländervergleich liegt Wien trotz wieder stärkerer
Wohlstandsverluste mit einem Kaufkraftindex von 112,5 (Österreich =
100) mit Abstand an der Spitze, gefolgt von Niederösterreich und
Vorarlberg. Das "Ländle" hat zwar im Vergleich zum
gesamtösterreichischen Schnitt in den letzten Jahren geringfügig an
Terrain verloren, zählt jedoch immer noch zu den kaufkraftstärksten
Regionen in Österreich. Salzburg befindet sich an vierter und
Oberösterreich an fünfter Stelle der Reihung.

Grafik 1 (siehe Anhang) zeigt die Kaufkraft je Einwohner nach
Bundesländern 2004, Veränderung gegenüber Bundesdurchschnitt im
Vergleich zum Vorjahr (Österreich = 100)

Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA

Tabelle 1 - Kaufkraft je Einwohner in den österreichischen
Bundesländern 2004 (Österreich = 100), nominelle
Gesamtveränderung gegenüber 2001

Kaufkraftindex     Veränderung
                                              2001/04 in %

 Niederösterreich          102,1              9,5
 Burgenland                 93,2              9,4
 Tirol                      94,8              9,4
 Kärnten                    93,8              9,2
 Oberösterreich             96,6              8,7
 Österreich                100,0              8,1
 Vorarlberg                 98,7              8,0
 Steiermark                 93,6              7,4
 Salzburg                   97,3              7,1
 Wien                      112,5              6,3

Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA

Tabelle 2 - Kaufkraft je Einwohner in den österreichischen
Bezirken 2004 (Österreich = 100), "Top und Low-Bezirke"

Bundesland         Bezirk               Kaufkraftindex
                                   "Top"

 Wien               Innere Stadt Wien             233,9
 Wien               Hietzing                      145,5
 Wien               Döbling                       133,8
 Niederösterreich   Mödling                       132,3
 Wien               Wieden                        131,7

                                   "Low"

 Steiermark         Feldbach                       75,0
 Oberösterreich     Schärding                      78,0
 Niederöstereich    Zwettl                         79,0
 Salzburg           Tamsweg                        79,6
 Tirol              Lienz                          80,4

Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA

Tabelle 3 - Veränderung der nominellen Kaufkraft im Zeitraum
2001 bis 2004, "Top und Low-Bezirke"

Bundesland         Bezirk              Veränderung 2001/03 in %
                                "Top"

 Kärnten            Klagenfurt Land             13,6
 Kärnten            Sankt Veit an der Glan      13,0
 Tirol              Imst                        12,5
 Tirol              Landeck                     12,1
 Oberösterreich     Eferding                    11,7

                                "Low"

 Wien               Wien 1., Innere Stadt        2,1
 Wien               Wien 4., Wieden              3,1
 Steiermark         Bruck an der Mur             3,4
 Wien               Wien 13., Hietzing           4,0
 Vorarlberg         Bludenz                      4,0

Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA

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Rückfragehinweis:
KMU FORSCHUNG AUSTRIA
Austrian Institute for SME Research
Gußhausstraße 8, 1040 Wien
Tel: ++43-1 505 97 61
Fax: ++43-1 503 46 60
www.kmuforschung.ac.at
mailto:office@kmuforschung.ac.at

Für Rückfragen stehen Ihnen Dr. Walter Bornett und
Mag. Wolfram Rhomberg zur Verfügung.

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