- 05.01.2005, 14:46:57
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Volksbank Investmentbank AG: Der Dollarkursverfall wird bald zu Ende sein
Das Umfeld für die Aktienmärkte bleibt freundlich
Wien (OTS) - Die Analysten der VB Investmentbank haben ihre neuen
Quartalsprognosen veröffentlicht:
"Der Dollarkursverfall wird bald zu Ende sein. Anstatt des
Leistungsbilanzdefizits der USA, das für die jüngste Dollarschwäche
hauptverantwortlich war, wird vermehrt die Zinsdifferenz zwischen der
Eurozone und den USA in den Blickpunkt der Märkte geraten" meint
VBIB-Volkswirt Wolfgang Pohn zur Dollarkursentwicklung der kommenden
Monate.
Für Wechselkursentwicklungen ist die Zinsdifferenz am kurzen Ende
der Zinskurve, die maßgeblich von der Geldpolitik der Notenbanken
bestimmt wird, oft ein entscheidender Faktor. Die Fed, die im
vergangen Jahr die Leitzinsen fünf Mal erhöht hat, wird mit großer
Wahrscheinlichkeit ihren Zinserhöhungszyklus im bisherigen Tempo
fortsetzen. Vor dem Hintergrund der mit den hohen Wachstumsraten
verbundenen steigenden Inflationsgefahren ist damit zu rechnen, dass
die Fed die Leitzinsen bis auf ein neutrales Niveau, das etwa bei
3,5% liegt, erhöhen wird. Dies sollte bis Herbst geschehen.
Demgegenüber wird die EZB aufgrund der immer noch schwachen
Verfassung der Wirtschaft in der Eurozone keinen Anlass sehen, die
Zinsen bald zu erhöhen. In der Eurozone wird es daher auch im Jahr
2005 sehr niedrige kurzfristige Zinsen geben. Die steigende
Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone wird dazu beitragen,
den Dollarkurs zumindest mittelfristig zu stabilisieren, mit einer
Dollaraufwertung ist aber wegen des hohen Leistungsbilanzdefizits
keineswegs zu rechnen. "Ein Ausgleich des hohen außenwirtschaftlichen
Ungleichgewichts ist notwendig, dies wird aber in jedem Fall ein
länger andauernder Prozess sein. Auch eine restriktivere
Fiskalpolitik der Bush-Administration wäre dazu hilfreich",
kommentiert Wolfgang Pohn die Problematik der Zwillingsdefizits der
USA.
Die wichtigsten Prognosedaten:
Eurozone IST 3 Mo 6 Mo 12 Mo Leitzinsen 2,00 2,00 2,00 2,50 Geldmarkt 3 Monate 2,17 2,20 2,30 2,60 Kapitalmarkt 10 Jahre 3,70 3,90 4,20 4,50 USA IST 3 Mo 6 Mo 12 Mo Leitzinsen 2,25 2,75 3,25 3,50 Geldmarkt 3 Monate 2,55 3,05 3,55 3,70 Kapitalmarkt 10 Jahre 4,32 4,50 4,80 4,90 US-Dollar/Euro 1,36 1,37 1,35 1,35
Am langen Ende der Zinskurve ist beiderseits des Atlantiks mit
steigenden Zinsen zu rechnen. Der Anstieg in den USA wird
hauptsächlich durch die höheren Inflationserwartungen verursacht
werden. In der Eurozone, wo auch die Realrenditen auf ein historisch
außerordentlich niedriges Niveau gefallen sind, werden der sich
stabilisierende Dollarkurs und die hohen Fiskaldefizite einiger
Eurozonenmitgliedsstaaten die Rentenmärkte belasten und so die Zinsen
nach oben treiben.
Für die Aktienmärkte bleibt das Umfeld freundlich. Impulse werden
laut VBIB-Analyst Friedrich Glechner in den nächsten Monaten vor
allem von einem weiter sinkenden Ölpreis kommen. Ein Belastungsfaktor
für die Aktienmärkte wären laut Glechner vor allem ein neuerlicher
Ölpreisanstieg und ein Wachstumseinbruch der Konjunkturlokomotive
USA.
Dow 31.12.2004 Mär.05 Jun.05 Dez.05 Wert 10800 11250 11400 11600 Performance (%) 4,2 5,6 7,4 Dax 31.12.2004 Mär.05 Jun.05 Dez.05 Wert 4256 4450 4550 4600 Performance (%) 4,6 6,9 8,1 ATX 31.12.2004 Mär.05 Jun.05 Dez.05 Wert 2431 2530 2570 2600 Performance (%) 4,1 5,7 6,9
Bis Ende März erwartet die VB Investmentbank einen DAX-Stand von
4450 Punkten.
Nach den deutlichen Kursanstiegen der letzten beiden Jahre und der
damit im Branchenvergleich zum Teil bereits hoch bewerteten
Indexschwergewichte wird beim ATX in den nächsten drei Monaten mit
einer abnehmenden Kursdynamik und bis Ende März mit einem Indexstand
von 2530 Punkten gerechnet. Bis Jahresende wird ein Wert von 2600
Punkten prognostiziert. Als Impulse für die Unternehmen des ATX
erachtet die VB Investmentbank weiterhin die staatlich gestützte
Zukunftsvorsorge und die gute Positionierung zahlreicher heimischer
Unternehmen im Wachstumsraum Zentral- und Osteuropa.
OTS0129 2005-01-05/14:46
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