- 16.12.2004, 15:14:50
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Jutta Lang: Ein demokratischer Staat muss auf das Wohl jedes einzelnen Menschen bedacht sein
Wien (OTS) - Emotional geladen verläuft die Debatte bezüglich dem
Cartoon von "Jugend für das Leben", welcher Maria und Josef beim
Chiemseehof auf Herbergssuche zeigt
(http://www.jugendfuerdasleben.at/detail.php?id=253). Da die
wiederholten Anfragen und Beschwerden vieler Bürger von
Landeshauptfrau Burgstaller ignoriert wurden, wollten wir der Stimme
der besorgten Bevölkerung und unserer ungeborenen Mitbürger durch den
Cartoon Ausdruck verleihen.
Die Zeichnung soll lediglich darauf aufmerksam machen, dass
Burgstallers Vorhaben keine Hilfe für schwangere Mütter ist. Wenn
eine Mutter für sich und ihr Kind keine Zukunft sieht, dann darf die
offizielle Antwort nicht ein Hinweis sein, wie sie ihr Kind schnell
und billig loswerden kann. Abtreibung in Landesspitälern ist ein
irreführendes Signal an die Salzburger Mütter, und wird unweigerlich
zu mehr Abtreibungen führen.
Zudem kommt in Burgstallers Vorhaben eine massive Missachtung der
Würde unserer ungeborenen Mitbürger zum Ausdruck. Ein demokratischer
Staat muss auf das Wohl jedes einzelnen Menschen - ob geboren oder
ungeboren - bedacht sein. Wenn Abtreibung sozusagen als "Service" des
Landes angeboten wird, dann dürfen wir uns weder als "sozial" noch
als "demokratisch" bezeichnen. Denn dann wird durch das "Recht des
Stärkeren" die Würde der Wehrlosen rücksichtslos übergangen.
Wenn Landeshauptfrau Burgstaller sich durch den Cartoon persönlich
angegriffen fühlt, möchten wir uns hiermit bei ihr entschuldigen.
Unsere Aussage bezieht sich nicht auf ihre Person, sondern auf die
Weisung zur Einrichtung von Abtreibungsstationen an den
Landeskrankenhäusern. Darüber hinaus stammt die Inspiration zum
Cartoon nicht von uns selbst, sondern von den Jungen Sozialisten,
einer Basisgruppe der SPÖ, welche "Jugend für das Leben" im Jänner
dieses Jahres in Salzburg mit dem Transparent entgegentrat: "Hätte
Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben."
Die Reaktionen auf unsere Postwurfsendung waren bisweilen
unterschiedlich und sehr erfreulich. Selbst mit Kritikern führen wir
einen konstruktiven Dialog und die Menschen bedanken sich bei uns für
die Möglichkeit des Gespräches. Unser Eindruck, dass einem
beachtlichen Teil der Bevölkerung das Anliegen der ungeborenen Kinder
am Herzen liegt, hat sich dadurch erneut bestätigt.
Am 20. Dezember organisiert "Jugend für das Leben" eine
Lichterkette beim Landeskrankenhaus. Wir laden alle Salzburger dazu
ein, mit uns auf diese Weise für die lebensbejahende Tradition des
Spitals und das Lebensrecht jedes Menschen ein unmissverständliches
Zeugnis abzulegen.
OTS0198 2004-12-16/15:14
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