Konzert im Zeichen des Jubiläumsjahres, Lorin Maazel: "Jetzt bin ich wieder da", Brian Large: "Optimismus und Hoffnung verbreiten"
Wien (OTS) - "Das Neujahrskonzert ist das berühmteste Konzert der
Welt und wird am 1. Jänner 2005 zum 47. Mal im ORF übertragen. Es ist
ein unverzichtbarer Teil unseres Programms und eine jahrelange,
liebevoll gepflegte Tradition", sagte ORF-Programmdirektor Dr.
Reinhard Scolik gestern, am Donnerstag, dem 2. Dezember 2004, im
Palais Coburg im Rahmen der Pressekonferenz "Das Neujahrskonzert der
Wiener Philharmoniker 2005", zu der die Wiener Philharmoniker und der
ORF luden. "Der erste große TV-Event des Jahres steht diesmal im
Zeichen der Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr 2005 und des 75.
Geburtstags von Lorin Maazel, der das Konzert zum elften Mal
dirigiert. Wir sind in der glücklichen Lage, dieses Kulturhighlight
nicht nur unserem Publikum in Österreich präsentieren zu können,
sondern es auch in die Welt hinauszutragen", so Scolik über die in
mehr als 40 Länder übertragene musikalische Visitenkarte Österreichs.
"Die weißen Flecken auf der Neujahrskonzert-Landkarte werden immer
weniger. Es wäre schön, wenn es sie zur 50. Übertragung überhaupt
nicht mehr gäbe", sagte der ORF-Programmdirektor und bedankte sich
für die gute Zusammenarbeit bei seinen Podiumskollegen Prof. Roland
Altmann, stellv. Vorsitzender der Wiener Philharmoniker, Brian Large,
der für die ORF-Bildregie des Konzerts und der Ballettaufzeichnungen
verantwortlich zeichnet, und Michael Lang, General Manager der
Deutschen Grammophon, die das Konzert auf CD (7. Jänner 2005) und DVD
(17. Jänner 2005) veröffentlicht.
Das Palais Coburg diente nicht von ungefähr als Location für die
traditionelle Pressekonferenz, durch die Barbara Rett führte und bei
der auch Vladimir Malakhov (Intendant des Staatsballetts Berlin) und
Renato Zanella (Ballettdirektor der Wiener Staatsoper) anwesend
waren. Denn zu diesem Palais, wo gestern bereits die Dreharbeiten für
die zahlreichen Balletteinlagen begannen, hatte Strauß Sohn eine enge
Verbindung: Nicht nur zwei Uraufführungen von Strauß-Kompositionen
fanden hier statt, Strauß Sohn war nach seinem Übertritt zum
Protestantismus (für seine dritte Hochzeit) bis zu seinem Tod
Staatsbürger des Herzogtums Sachsen-Coburg. Weitere Tanzeinlagen
werden im Palais Todesco (wo Strauß seine erste Gemahlin Jetty Treffz
kennen lernte) und den Swarovski Kristallwelten in Tirol
("Tausendundeine Nacht") aufgezeichnet. Der Donauwalzer (Bildregie:
Claus Viller) hingegen wird live getanzt - im Schloss Belvedere, dem
Ort der Staatsvertrags-Unterzeichnung im Jahr 1955.
Prof. Roland Altmann: "Erstaufführungen von 'Indigo-Marsch' bis
'Winterlust'"
Das Neujahrskonzert spielen die Wiener Philharmoniker 2005 zum 65.
Mal. Lorin Maazel setzt heuer den Reigen der Stardirigenten fort. Er
dirigiert bereits zum elften Mal das Neujahrskonzert im Goldenen Saal
des Musikvereins und ist damit nach Willi Boskovsky der Dirigent, der
das wichtigste Traditionskonzert am häufigsten leiten durfte. Prof.
Roland Altmann, stellv. Vorsitzender der Wiener Philharmoniker,
stellte das diesjährige Programm vor - und hatte einige
Überraschungen parat: Auf dem Programm stehen Werke der
Strauß-Familie sowie von Joseph Hellmesberger jun. und Franz von
Suppé. Darunter sind einige Neujahrskonzert-Erstaufführungen zu
finden, unter anderem der "Indigo-Marsch" und die "Haute-volée-Polka"
von Johann Strauß, der Walzer "Lustschwärmer" und die Polka schnell
"Winterlust" von Joseph Strauß sowie die Polka francaise "Auf Wiener
Art" von Joseph Hellmesberger jun. Und: Das Neujahrskonzert ist 2005
auch das Geburtstagsgeschenk des Orchesters an den Maestro, der im
März 2005 seinen 75. Geburtstag feiert.
Lorin Maazel: "Jetzt bin ich wieder da"
Nicht nur deshalb freut sich Lorin Maazel sehr auf den 1. Jänner.
"Jetzt bin ich wieder da", sagte der Dirigent in einer
Videobotschaft. Und es gibt "viele Gründe, sich zu freuen", so Maazel
- drunter ein ganz persönlicher: "Mit dem Neujahrskonzert kann ich
allen meinen Freunden in der Welt guten Tag sagen."
Neujahrskonzert als ORF-Schwerpunkt
Das wohl berühmteste Konzert der Welt überträgt der ORF auch diesmal
in gewohnter optischer und musikalischer Opulenz. Das
"Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2005" ist eine
Koproduktion von ORF, ZDF und NHK und wird am Samstag, dem 1. Jänner,
ab 11.15 Uhr live in Dolby Digital 5.1 und im Format 16:9
ausgestrahlt. Bereits um 9.50 Uhr kann sich das Publikum auf das
Live-Ereignis einstimmen: Im Rahmen der "Matinee am Feiertag" widmet
sich die Dokumentation "Tönende Dynastien" in ORF 2 den Wiener
Philharmonikern. Und ehe das Konzert der Konzerte tatsächlich
beginnt, wirft ORF 2 um 10.40 Uhr einen Blick hinter die Kulissen und
zeigt in "Auftakt zum Neujahrskonzert 2005" den enormen Aufwand, der
notwendig ist, um ein derart hochkarätiges Kunstereignis rund um den
Erdball zu übertragen. Zusätzlich wird im Auftakt auch der Geburtstag
des Maestros besonders gewürdigt. Radio Ö1 überträgt das
Neujahrskonzert ebenfalls live und beginnt seine Übertragung bereits
um 11.03 Uhr: Otto Brusatti spricht in Anlehnung an das Programm des
heurigen Neujahrskonzerts über die Erfindung der U-Musik in Wien. Um
11.13 Uhr sendet Ö1 die viersprachige Begrüßung zum Neujahrskonzert.
In der Pause (ca. 11.50 Uhr) bittet Maria Rennhofer Lorin Maazel, den
Dirigenten des Neujahrskonzerts, ins "Künstlerzimmer" zum Gespräch.
Pausenfilm von Felix Breisach: "Klang der Bilder"
In der Pause während der Live-Übertragung steht der Film "Klang der
Bilder" von Felix Breisach (Gestaltung) über das Musikvereinsgebäude,
den an Musikgeschichte reichen Schauplatz eines der bedeutendsten
musikalischen TV-Ereignisse der Gegenwart, auf dem Programm. Der
österreichische Pantomime Walter Samuel Bartussek und das Wiener
Ensemble "Philharmonia Schrammeln" begeben sich auf eine Reise durch
das Haus, vom Keller durch die Säle und Instrumentenwerkstätten bis
zum Archiv mit seinen kostbaren Schätzen unter dem Dach. Ausgehend
vom Wiener Musikverein werden die Zuseher in prachtvolle Park- und
Gartenlandschaften Österreichs geführt.
Am Dreikönigstag, am Donnerstag, dem 6. Jänner, präsentiert der ORF
traditionellerweise noch einmal den zweiten Teil des Neujahrskonzerts
mit den optischen Höhepunkten - um 10.40 Uhr in ORF 2. Bereits um
9.35 Uhr gibt ORF 2 in der "Matinee am Feiertag" in unter dem Titel
"Auf zum Tanz! Das Neujahrsballett im Wandel der Zeit" einen
Rückblick auf die schönsten Neujahrskonzertballette aus den Jahren
1989 bis 2004. Ebenfalls im Rahmen der "Matinee am Feiertag" am 6.
Jänner widmet sich die Dokumentation "Goldene Klänge. Der Musikverein
Wien" von Felix Breisach um 10.00 Uhr in ORF 2 dem berühmtesten
Musikverein der Welt.
Viel Ballett - viel Highlights
Für die Balletteinlagen konnten Renato Zanella (Ballettdirektor der
Wiener Staatsoper) und Vladimir Malakhov (Intendant des
Staatsballetts Berlin) als Choreografen gewonnen werden. In der Polka
Mazur "Fata Morgana" von Johann Strauß ist das Palais Todesco
Schauplatz für den eleganten Auftritt von fünf Solisten des Wiener
Staatsopernballetts, darunter die Erste Solotänzerin Margaret
Illmann.
Die Bildregie des Konzerts und der Ballettvoraufzeichnungen liegt
erneut in den bewährten Händen von Brian Large, der im Sommer 2004
mit der Live-Übertragung der Strauss-Oper "Der Rosenkavalier" aus
Salzburg einen großen Erfolg feierte. Der Regisseur will in den
Aufnahmen "eine spezielle Atmosphäre" schaffen, um "den Problemen des
21. Jahrhunderts zu entkommen". Seine Aufgabe sei, gleich zu
Jahresbeginn "Optimismus und Hoffnung durch die Musik von Strauß und
die Schönheit von Wien zu den Menschen zu bringen. Das Konzert ist
eine Herausforderung, eine Fantasie und ein Gelegenheit, den
weltlichen Problemen kurz zu entkommen". Die Bildregie des
Live-Balletts "Donauwalzer" übernimmt Claus Viller. Die Kostüme der
Tänzerinnen und Tänzer stammen heuer von Christof Cremer.
Vladimir Malakhov ist nicht nur der Choreograf der Polka Mazur "Ein
Herz, ein Sinn" von Johann Strauß, sondern tritt auch als Solist auf.
Er hat aus Berlin seine Partnerin Polina Semionova, einen
aufstrebenden jungen Stern der klassischen Ballettwelt, mitgebracht.
Getanzt wird im Palais Coburg, zu dem Strauß Sohn ebenfalls eine enge
Verbindung hatte: Er widmete einige Werke der Coburger
Regentenfamilie und nahm sogar die Coburger Staatsbürgerschaft an. Im
Wiener Stadtpalais der Herrscherfamilie fanden einige denkwürdige
Uraufführungen von Strauß-Kompositionen statt.
Schauplatz der live getanzten Balletteinblendungen im Walzer "An der
schönen blauen Donau" ist das Schloss Belvedere. Hier wurde vor 50
Jahren (1955) der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet. Es
tanzen Solisten und das Corps de Ballet der Wiener Staatsoper.
Gastsolist ist Giuseppe Picone vom "Balletto di Teatro San Carlo"
Neapel.
Zu den Klängen des Walzers "Tausendundeine Nacht" von Johann Strauß
wird das Fernsehpublikum in eine Welt aus funkelnder Fantasie und
Wirklichkeit entführt: Die Swarovski Kristallwelten in Tirol sind
eine unterirdische Erlebnisausstellung mit prachtvollen, von
internationalen Künstlern geschaffenen Schätzen aus Kristall und
surrealen Videoprojektionen. In der Polka francaise "Auf Wiener Art"
von Joseph Hellmesberger jun. wird Appetit auf süße Köstlichkeiten
aus Österreich gemacht, und der Walzer "G'schichten aus dem
Wienerwald" bietet Platz für Bilder aus der an Natur- und
Kulturschätzen reichen Region rund um Wien.
Infos zu sämtlichen Programmpunkten rund um das Neujahrskonzert sind
unter http://presse.ORF.at abrufbar.
Rückfragehinweis:
ORF-Pressestelle Markus Wibmer (01) 87878 - DW 14076 http://tv.ORF.at http://kundendienst.ORF.at
OTS0199 2004-12-03/12:33
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