Mehr Leistung und weniger Verbrauch, dafür höherer Preis
Wien (ÖAMTC-Presse) - Edeldiesel auf dem Prüfstand: Der ÖAMTC hat
Shell V-Power Diesel und BP Ultimate Diesel einen Langzeittest
unterzogen. Es wurde bei diesem Test besonderes Augenmerk auf die
Abgase, den Kraftstoffverbrauch und die Leistung gelegt. "Die neuen
Kraftstoffe liegen rund sechs Cent über den Preis von normalem
Dieselkraftstoff. Der ÖAMTC wollte mit diesem Test herausfinden, ob
dieser Mehrpreis überhaupt dem beworbenen Mehrwert gerecht wird. Je
Kraftstoff wurden zwei Fahrzeuge, eines mit Pumpe-Düse-Technik und
eines mit Common-Rail-Technik, 4.000 Kilometer betrieben", sagt
ÖAMTC-Techniker Franz Peleska.
Die umfangreichen Tests haben ergeben, dass sich bei den
getesteten Fahrzeugen tatsächlich Verbesserungen eingestellt haben.
Beim Shell V-Power Diesel erhöhte sich die Motorleistung beim
Pumpe-Düse-Diesel (Ford Galaxy 1.9 TDI) um 1,6 Prozent und beim
Common-Rail-Diesel (Opel Zafira 2.0 DTi) um 4,5 Prozent. Auch der
Kraftstoffverbrauch verringerte sich mit Shell V-Power Diesel beim
Ford um 2,5 Prozent und um 4 Prozent beim Opel. Die
Schadstoff-Emissionen änderten sich sehr uneinheitlich. "Die
Stickoxid-Emissionen verringerten sich um bis zu 19,3 Prozent.
Gleichzeitig erhöhte sich aber der Partikelausstoß um bis 17,9
Prozent. Interessant dabei ist, dass im Autobahnzyklus der umgekehrte
Effekt eingetreten ist und die Partikel-Emissonen um bis zu 42
Prozent zurückgegangen sind, die Stickoxide aber sich um bis zu 5,6
Prozent erhöhten", erklärt Peleska.
Beim BP Ultimate Diesel konnte eine Erhöhung der Motorleistung bei
den Fahrzeugen gemessen werden. Beim Ford erhöhte sich die Leistung
um 1,6 Prozent und beim Opel um 2,7 Prozent. Es verringerte sich auch
der Verbrauch: Minus 2,3 Prozent beim Opel und minus 3,3 Prozent beim
Ford. Wie beim Shell V-Power Diesel gab es bei den
Schadstoff-Emissionen kein einheitliches Bild. Die
Stickoxid-Emissionen sind bei beiden Fahrzeugen gesunken.
Gleichzeitig ist der Partikelausstoß angestiegen. "Eine Erklärung für
dieses Verhalten bei beiden Dieselkraftstoffen konnte von den
Herstellern nicht gegeben werden", sagt Peleska.
Das Resümee von ÖAMTC-Techniker Franz Peleska zu beiden neuen
Dieselkraftstoffen: "Die Kraftstoffe halten die Versprechungen der
Hersteller weitgehend ein. Der Mehrpreis von rund sechs Cent rechnet
sich aufgrund der zu niedrigen Minderverbräuche aber kaum. Die
Leistungszuwächse sind für den Fahrer nicht bemerkbar. Wem der
Geldbeutel näher ist, der kann getrost beim herkömmlichen Diesel
bleiben."
ÖAMTC-Forderungen an die Hersteller
Die Hersteller sollten wie bisher an der Entwicklung neuer
Kraftstoffe arbeiten. Den Verbraucher die Kosten dafür allein tragen
zu lassen, ist abzulehnen. "Nur durch ein intensives Zusammenarbeiten
von Fahrzeugherstellern und Mineralölindustrie können mögliche
Potenziale bei den Kraftstoffen optimal umgesetzt werden", fordert
Peleska.
(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Michael Holzinger
OTS0071 2004-11-29/11:03
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | OCP