- 24.11.2004, 15:53:22
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Gehrer mahnt sorgfältigen Umgang mit PISA-Daten ein
Wien (OtS) - Die Bildungsministerin wird sich mit den Ergebnissen der
jüngsten PISA-Studie - unter Einbeziehung von Wissenschaftern,
Lehrerinnen und Lehrern und sachkundigen Bildungspolitikern -
sorgfältig auseinander setzen und unter Berücksichtigung der
international vereinbarten Sperrfrist die Öffentlichkeit informieren.
Hierfür ist die genaue Analyse
* aller Ergebnisse im internationalen Vergleich
* der Einzelergebnisse Österreichs in allen untersuchten Bereichen
* der Veränderungen Österreichs und weiterer Teilnehmerstaaten
gegenüber den Ergebnissen von PISA 2000
unabdingbare Voraussetzung.
Diese Analysen werden unter Federführung des nationalen
PISA-Verant-wortlichen und Vorsitzenden der Zukunftskommission, DDr.
Günter Haider durchgeführt.
Die Vorabveröffentlichung über PISA 2003 entspricht in keiner Weise
den Ansprüchen an einen sachgerechten Umgang mit den Ergebnissen von
Leistungsvergleichen. Schlichte Rangplätze sagen nichts über eine
relative Position eines Staates im Vergleich z.B. zum
OECD-Durchschnitt aus. Im Übrigen hat sich zur Bewertung von vorab
veröffentlichten Daten heute der Vorsitzende des nationalen
PISA-Zentrums DDr. Günter Haider geäußert.
Nach der Veröffentlichung der ersten PISA-Untersuchung 2001 hat die
Bundes-ministerin Herrn DDr. Haider mit der Leitung der
Zukunftskommission beauftragt. Diese hat einen Maßnahmenkatalog
erstellt, der auf breitester Basis diskutiert wurde, und sich in
einigen Bereichen bereits in einer Umsetzungsphase befindet.
Mit der Ausarbeitung von Bildungsstandards wird ein gemeinsamer
Maßstab für den Vergleich der Kompetenzen gesetzt. Eine weitere
Maßnahme wurde im Bereich der Professionalisierung des Lehrberufs
durch die Einführung der
Leadership-Academy gesetzt.
Schwerpunkte zum Zwecke der Qualitätsverbesserung stellen die in
Auftrag gegebenen Studien wie die PIRLS-Untersuchung der
Lesekompetenz im Volksschulbereich dar. Wie bei PISA werden sie einer
gründlichen Analyse unterzogen, um entsprechende Maßnahmen setzen zu
können.
Zu Beginn des 2. Semesters (Schuljahr 2004/05) werden in allen 6.
Schulstufen (2. Klasse HS, 2. Klasse AHS) Lesetests durchgeführt.
Damit können die Lehrerinnen und Lehrer konkrete Rückschlüsse über
die Lesefähigkeit ihrer Schülerinnen und Schüler erhalten und
entsprechende Maßnahmen im Unterricht setzen.
Diese Lesetests werden durch eine intensive Lehrerfortbildung
begleitet.
Alle Weichenstellungen, verknüpft mit einer früheren Förderung
insbesondere der Stärkung des Bildungs- und Erziehungsauftrages in
Kindergärten, einer Stärkung der individuellen Förderung aber auch
der Ausbau der gestarteten Initiative "Schule nach Maß"
(Nachmittagsbetreuung) sind von zentraler Bedeutung für die
Weiterentwicklung des Bildungssystems.
Alle Studien münden in der Aussage, dass es im Wesentlichen bei der
Weiterentwicklung des Bildungssystems auf die Qualität des
Unterrichtes ankommt und nicht primär auf die Schulorganisation.
Daher wird die Neugestaltung der Lehreraus- und -weiterbildung die
zentrale Rolle einnehmen.
Die Bildungsministerin weiß, dass grundlegende Veränderungen eines
langen Atems bedürfen. Bildungspolitik braucht konsequentes und
verlässliches Handeln, aber auch Zeit, damit eingeleitete
Weiterentwicklungen ihre Wirkung entfalten können.
Da es unser gemeinsames Interesse ist, das österreichische
Bildungssystem nach vorne zu bringen, fordert die Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer alle Verantwortlichen nachdrücklich zu einem
sachgerechten Umgang mit den Ergebnissen der PISA-2003-Studie auf.
nnn
(Schluss)
OTS0264 2004-11-24/15:53
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