• 12.11.2004, 11:36:36
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  • OTS0129 OTW0129

Kostenzuschuss bei Heilmitteln in Gefahr - ein schwerer Schlag gegen die Gesundheitsvorsorge

Wien (OTS) - Die österreichische Bundesregierung plant die
Erteilung des Kostenzuschusses der Krankenkassen bei Heilmitteln -
etwa bei Brillen - bis auf einen kleinen Patientenkreis (etwa Kinder,
sozial Schutzbedürftige) per Gesetz zu streichen. Die
österreichischen Augenärzte betrachten einen solchen Schritt als
schweren Schlag gegen die Gesundheitsvorsorge und warnen eindringlich
davor. Derzeit bekommt der Patient nur dann einen Kostenzuschuss zu
seiner Brille, wenn diese im Rahmen einer augenärztlichen
Untersuchung verordnet worden ist. Eine großangelegte Studie mit mehr
als 2000 Patienten hat schon vor Jahren gezeigt, dass bei einer
beträchtlichen Zahl von Menschen, die den Augenarzt bloß zur
"Brillenbestimmung" aufgesucht haben, krankhafte Augenveränderungen
(wie z.B. Grüner Star, Grauer Star, Gefäßschäden,
Netzhauterkrankungen), bei 4% sogar schwere, das Augenlicht
bedrohende Krankheiten entdeckt werden konnten. Die geplante Änderung
dieser sinnvollen Einrichtung, um die wir von anderen Ländern
beneidet werden, würde bedeuten, dass jeder Mensch einfach ohne
vorherige Augenuntersuchung eine Brille kaufen könnte.
Augenerkrankungen, die bei rechtzeitiger Entdeckung behandelt werden
könnten, blieben so verborgen und würden mitunter schwere Schäden zur
Folge haben. Wir Augenärzte protestieren im Namen unserer Patienten
gegen diesen Schlag gegen die Gesundheitsvorsorge und appellieren an
die verantwortlichen Politiker diesen schwerwiegenden Schritt nicht
zuzulassen.

OTS0129    2004-11-12/11:36

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