• 11.11.2004, 12:00:23
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Ungarn - Geheimtipp der Woche: Kleines Dorf in großer Gesellschaft - Ungarisches UNESCO-Welterbe Holloko

Wien (OTS) - Sie sind in einem Atemzug zu nennen: die Große
Chinesische Mauer, der Schiefe Turm von Pisa, die Akropolis in Athen
und das kleine Palotzendorf Holloko im Nordosten Ungarns. Allen
gemein ist nämlich das Prädikat des UNESCO-Welterbes. Bereits seit
1987 zählt das kleine Holloko mit seinem Altdorf und der Umgebung zur
internationalen Riege schützenswerter Kulturgüter.

Holloko liegt etwa 70 Kilometer nordöstlich von Budapest am Fuße
einer Burgruine in der malerischen Hügelwelt von Cserhát. Die
fruchtbaren Täler des Berglands sind Heimat der Volksgruppe der
Palotzen. Mit dem Welterbe-Siegel hebt die UNESCO in Holloko vor
allem die einzigartige Bauweise der Häuser hervor. Charakteristisch
sind der von der Straße aus zugängliche, ebenerdige Keller, der sich
durch Bruchsteinmauerwerk von der weißgetünchten Fassade abhebt,
sowie das dunkle Holz der Balustraden und Giebel. Eine Spezialität
der Palotzen: raffinierte Holzschnitzereien, die Geländer und Balken
zieren. Oft führt ein Laubengang um das Haus herum, den an der
Giebelseite ein schmales Walmdach bedeckt. Deckte früher Reet die
Dächer, so sind es heute wettergegerbte Schindeln oder Ziegel.

Die meisten der 58 denkmalgeschützten Häuser wurden nach einer
Brandkatastrophe im Jahr 1909 originalgetreu wieder aufgebaut, die
ursprüngliche Struktur des Dorfes wurde beibehalten. Eine schlichte
kleine Kirche mit Holzturm markiert weiterhin den Mittelpunkt von
Holloko. So schlendern Besucher auch heute noch durch ein pittoreskes
Örtchen, das den Charme des 17. Jahrhunderts versprüht. Dabei ist
Holloko kein bloßes Museumsdorf, sondern eine lebendige Siedlung, die
an ihren kulturellen und überlieferten Schätzen festhält.

Einen Blick hinter die weißen Fassaden der UNESCO-geschützten
Häuser in das traditionelle Leben der Palotzen liefert das
Dorfmuseum. Hierfür wurden die drei Räume des ältesten Wohnhauses in
ursprünglicher Weise eingerichtet. Küchengeräte und bunt bemalte
Möbel sind ebenso zu sehen wie Stickereien. Bemerkenswert sind auch
die farbenfrohen Trachten der Frauen: An normalen Tagen umschwingen
mindestens zwei, an Festtagen bis zu acht kurze Röcke die Knie, bei
jungen Mädchen können es schon mal warme 15 bis 20 sein! Dazu tragen
die Palotzen-Frauen eine Bluse mit weiten Ärmeln, ein Schultertuch
und eine perlenbestickte Haube.

Nach einem Bummel durch das Altdorf lohnt sich ein Abstecher zur
Burgruine, nur wenige Wanderminuten vom Dorf entfernt. Auf einem
Hügel thronend bestimmt die Burg aus dem 14. Jahrhundert das
Landschaftsbild. Dank der Lage bietet sich Ruinen-Besuchern ein
großartiger Panoramablick auf die UNESCO-prämierte Umgebung von
Holloko: Sanfte Hügel mit Weideland, Weinbergen und Wald bilden einen
idyllischen Rahmen für das historische Dorf.

OTS0163    2004-11-11/12:00

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | HUN

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