Bundesforste ermöglichen nachhaltige Nutzung der "Film-Kulisse Österreich"
Wien (OTS) - Der Hexenlehrling Bibi Blocksberg kehrt ab heute auf
die Kinoleinwand zurück. Auf der Suche nach dem "Geheimnis der blauen
Eulen" - so der Untertitel der zweiten Verfilmung der Kinderbuchreihe
- landet sie in den Dachstein-Eishöhlen der Österreichischen
Bundesforste (ÖBf).
Wieder ist einer der kostbarsten, von den ÖBf betreuten Naturschätze
Schauplatz für einen internationalen Kinofilm. Neben jährlich
zahlreichen TV-Drehs von "Medicopter 117" bis "Soko Kitzbühel" ist
auch der Kinofilm immer öfter bei den Bundesforsten zu Gast: Nach dem
Schloss Eckartsau im Nationalpark Donauauen, in dem letztes Jahr
unter anderen mit Catherine Deneuve "Marie Bonaparte" gedreht wurde,
fiel die Wahl der Filmemacher von "Bibi Blocksberg" auf die
Dachstein-Eishöhlen. ÖBf-Vorstand Thomas Uher sieht den Kinofilm als
Gelegenheit, "die einzigartige Welt der Dachsteinhöhlen vor allem bei
jungen Menschen bekannt zu machen und zugleich den Filmdrehort
Bundesforste zu bewerben." Uher ist sich auch der Herausforderungen
des Filmgeschäfts in Verbindung mit Naturflächen bewusst. "Weil wir
unsere Flächen so gut kennen, wissen wir auch, was ökologisch
vertretbar ist. Unsere Mitarbeiter haben bei den Dreharbeiten darauf
geachtet, dass das 'eisige' Weltkulturerbe für kommende Generationen
nicht beschädigt wird - für uns ist die nachhaltige Nutzung das
oberste Prinzip."
- Dreharbeiten unter schwierigen Bedingungen -
Uschi Reich, die Produzentin des Films, war von Beginn an von der
Eiswelt der Dachsteinhöhlen fasziniert. "Nur in diesem natürlichen
Szenenbild konnte die Geschichte wirklich zum Leben erwachen", so die
Produzentin. Nach der raschen Zusage der Bundesforste wurde im Herbst
2003 mit dem Dreh begonnen. Die Arbeiten stellten die gesamte Crew
vor enorme Anforderungen, wie Uschi Reich lebhaft schildert: "Es war
ein gigantisches Gefühl, aber auch unglaublich anstrengend, in den
Eishöhlen zu filmen. Wir kamen vom Sommer in die Eiseskälte und
mussten lange Szenen auf 2.000 Meter Höhe drehen. Das heißt, wir
mussten das gesamte Filmmaterial, Kameras und Szenen-Ausstattung mit
Hubschraubern auf den Berg bringen." Trotz der Anstrengung war die
Arbeit in den Eishöhlen für die Hauptdarstellerin Sidonie von Krosigk
der Höhepunkt des gesamten Filmdrehs: "Alles hat geglitzert, das war
eine total andere Welt. Einfach toll!"
- Respekt vor der spektakulären Filmkulisse -
Die Aufnahmen in den Höhlen hat ein 40-köpfiges Team geplant und vor
Ort umgesetzt. Fast fünf Tonnen an Technik und Equipment wurden per
Hubschrauber auf den Berg gebracht.
Siegfried Gamsjäger vom Forstbetrieb Inneres Salzkammergut hat mit
seinen Kollegen die Filmcrew vor Ort betreut: "Unser Team war zehn
Tage im Dauereinsatz. Oberstes Gebot für alle Aktivitäten in den
Dachsteinhöhlen war, den natürlichen Zustand der Eiswelt keinesfalls
zu schädigen. Die Filmleute haben sich voll an diese Vorgaben
gehalten und alle Aktionen mit uns vorbesprochen. Der Respekt vor
diesem einmaligen Naturschatz war uns allen besonders wichtig". Dank
der guten Partnerschaft zwischen Filmcrew und
Bundesforste-Mitarbeitern konnten die Dreharbeiten problemlos und
erfolgreich abgeschlossen werden.
Für den Film hat das Bundesforste-Team die Höhlen in ihren
Naturzustand versetzt, Brettersteige und Geländer wurden sorgsam und
mit viel Augenmaß entfernt. Nach Abschluss der Dreharbeiten wurden
die Besucherpfade wieder aufgebaut. Genauso wichtig wie die
ökologische Sicherung der Eishöhlen war Forstmeister Gamsjäger und
seinem Team die Sicherheit aller Menschen am Filmset. "Mit der
letzten Klappe begann der Abbau und Abtransport der gesamten
Materialien. Dabei war uns der Wettergott gnädig, denn erst kurz nach
dem letzten Hubschraubertransport begann es zu schneien", erinnert
sich Gamsjäger.
- Die Dachsteinhöhlen als beliebtes Ausflugsziel -
Bereits 9 Millionen Gäste haben sich von der einzigartigen Schönheit
der Dachsteinhöhlen überzeugt. Highlight jedes Besuchsprogramms ist
die Rieseneishöhle, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt
wurde. Mächtige Eisberge, Höhlengletscher und Eiskapellen bringen
Jahr für Jahr Tausende Besucher zum Staunen. Die weiteren
Dachsteinhöhlen - die Mammut- und Koppenbrüllerhöhle - beherbergen
zwar keine Eiswelten, sind aber nicht minder sehenswert. In der
Mammuthöhle bieten sich das Höhlenlabyrinth, der Mitternachtsdom, die
Arkadenkluft und das Reich der Schatten für Entdeckungsreisen an. Der
Höhlenforscherpfad der Koppenbrüllerhöhle ist ein beliebtes und
leicht begehbares Ziel für Familien.
OTS0092 2004-10-22/10:34
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | TRI