• 20.10.2004, 14:43:30
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AK-Altpräsident Hubert Wipplinger verstorben

Linz (OTS) - Der frühere Präsident der Arbeiterkammer
Oberösterreich, Hubert Wipplinger, ist heute unerwartet verstorben.
Wipplinger war jahrzehntelang im Interesse der oberösterreichischen
Arbeitnehmer tätig, zuletzt von 1999 bis 2003 als AK-Präsident. Genau
heute vor einem Jahr hat er das Amt an Kalliauer übergeben. Besonders
engagiert hat sich Wipplinger für den arbeitsfreien Sonntag sowie für
Ausbildung und Beschäftigung junger Menschen. "Zuhören, damit niemand
überhört wird" war sein Motto.

"Hubert Wipplinger hat es verstanden, auf die Leute zuzugehen.
Sein Herz gehörte jenen, die in Österreich 'die kleinen Leute'
genannt werden", würdigt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer seinen
Vorgänger. Wipplinger hat immer großen Wert darauf gelegt, kein - wie
er es nannte - Schreibtischpräsident zu sein. In zahlreichen
Betriebsbesuchen informierte sich Wipplinger immer wieder aus erster
Hand, wo die Arbeitnehmer der Schuh drückt.

Bei seiner Arbeit suchte Wipplinger stets den Kompromiss. Auf dem
Weg dorthin konnte er allerdings hartnäckig sein. Nach der Devise
"Steter Tropfen höhlt den Stein" verfolgte er die Themen
kontinuierlich und konsequent. Wipplinger war ein Freund klarer
Worte, ohne Umschweife legte er seine Forderungen dar, Schnörkel und
Fremdworte waren ihm ein Gräuel.

Seine Hauptanliegen waren der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit,
speziell bei jungen Menschen, die bessere Vereinbarkeit von Familie
und Beruf und ganz besonders die Erhaltung des arbeitsfreien
Sonntags. Mit ganzer Kraft setzte er sich auch für die Probleme und
Sorgen "seiner" Bauarbeiter ein.

Hubert Wipplinger wurde am 6. August 1941 in Taufkirchen an der
Pram geboren. Nach der Schulzeit begann er eine Lehre als
Betriebsschlosser bei der Schärding Granit, wo er bis 1967
beschäftigt war. Schon als Lehrling trat Wipplinger der Gewerkschaft
bei. Vor seiner Übersiedlung nach Linz war er drei Jahre
stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, 1964 wurde er
Landesjugendobmann der Gewerkschaft Bau-Holz.

1967 wechselte Wipplinger von Schärding Granit als Sekretär zur
Gewerkschaft Bau-Holz. Im selben Jahr wurde er auch Landesobmann der
Gewerkschaftsjugend und Gemeinderat in Diersbach bei Schärding. Ab
1975 war Wipplinger Landessekretär seiner Gewerkschaft, von 1989 bis
2003 ÖGB-Landesvorsitzender und von 1979 bis 1991 Gemeinderat in
Linz.

Der Vollversammlung und dem Vorstand der oberösterreichischen
Arbeiterkammer gehörte Wipplinger ab 1974 an. Im Jahr 1982 wurde er
zum AK-Vizepräsidenten gewählt, am 1. August 1999 zum Präsidenten.
Diese Funktion hatte er bis 20. Oktober 2003 inne.

Wipplinger war außerdem stellvertretender Bundesvorsitzender der
Gewerkschaft Bau-Holz, Vizepräsident der Bundesarbeitskammer und
vertrat die Anliegen der oberösterreichischen Arbeitnehmer auch in
der Gebietskrankenkasse und im Berufsförderungsinstitut.

Er war auch Träger zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem wurde
ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik
Österreich, das Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich, die
Würde des Ehrensenators der Universität Linz und die
Viktor-Adler-Plakette verliehen.

OTS0210    2004-10-20/14:43

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | AKO

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