Handelshermes 2004 für WKÖ-Präsident - Leitl: "Nahversorgung Kopf- und Herzensangelegenheit"
Wien (PWK739) - "Der Preisträger des Handelshermes ist Christoph
Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich", verkündete
gestern, Mittwoch, Abend Spartenobmann Fritz Aichinger die
Entscheidung des Präsidiums der Sparte Handel der Wirtschaftskammer
Wien. Die Kristallglas-Statuette erhielt WKÖ-Präsident Leitl von
WKW-Präsident Walter Nettig überreicht. Die Gründe für die
Zuerkennung der Auszeichnung sind Leitls Engagement zur Förderung der
Nahversorgung, die Bemühungen um Einbeziehung des Handels in
Fördermodelle, für eine gerechtere Umverteilung der Kommunalsteuer
("interkommunaler Finanzausgleich") sowie gegen die Flächenexplosion
und eine flächendeckende Sonntagsöffnung. Weiters habe sich Leitl für
die Einbindung der Sozialpartner stark gemacht.
Als Vortragender beim Handelstag widmete sich Trendforscher Matthias
Horx der Betrachtung von Trends und Megatrends und deren Zyklen. Als
ein Beispiel für einen von Horx angesprochenen Trend, der seinen
Kulminationspunkt bereits überschritten habe, nannte Leitl die
Flächenexplosion und -konzentration im Handel und trat ein für
"Einkaufsstraßen statt Einkaufszentren". Das Einkaufsstraßen-Modell
sei ein Konzept mit Zukunft und ausbaufähig. Denn Nahversorgung
müsse sowohl eine Kopf- wie auch eine Herzensangelegenheit sein,
führte Leitl aus, und nannte dafür die rund 38.000 Wiener
Händlerinnen und Händler als Vorbilder. Die
Wirtschaftskammerorganisation vertrete die Interessen der Mitglieder,
fördere die Wirtschaft und das Wissen. Vieles sei bereits durch den
Einsatz der Interessenvertretung bereits erreicht worden, vieles
gelte es aber noch zu tun: "Die Werbesteuer muss abgeschafft werden.
Außerdem trete ich vehement gegen überhöhte, durch nichts zu
rechtfertigende Strompreise ein." Die 5-Jahres-Frist bei
Geschäftsauflösung sei, so Leitl, ein Verstoß gegen die Würde und
sollte ebenfalls der Vergangenheit angehören.
Der 18. Wiener Handelstag - erstmals auch mit
kulturell-musikalischem Rahmenprogramm, und zwar dem "Wiener Frank
Sinatra" W. Frankie" Warner und der Vienna Skyline Big Band - war
auch ein Dankeschön an den Wiener Handel. "Es wäre schlimm, sich ein
Leben ohne funktionierende Handelslandschaft vorzustellen. Denn", so
formulierte es der mit dem Handelshermes ausgezeichnete Präsident
Leitl, "der Handel, die Geschäfte - das sind Lebensader und
Begegnungspunkte, die eine über-lebenswichtige Rolle spielen. So wie
die Landwirte Landschaftspfleger sind, so ist der Handel ein
Menschenpfleger. Er bietet neben der Versorgung mit Gütern als
Nahversorger menschliche Ansprache und Kommunikation. Auch damit
dient er den Menschen." (JR)
OTS0132 2004-10-14/11:54
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