Wien: 370 Abtreibungslobbyisten sprechen bei ihrem Kongress Klartext über praktizierte Abtreibungspolitik. Hauptsponsor SPÖ
Wien (OTS) - Im September 2004 fand in Wien der sechste Kongress
der "Internationalen Vereinigung von Fachkräften und Verbänden zu
Schwangerschaftsabbruch und Kontrazeption" (FIAPAC) statt.
Hauptsponsoren waren Bettina Stadlbauer als
SPÖ-Bundesfrauensekretärin, Bürgermeister Dr. Michael Häupl (SPÖ),
Mag. Sonja Ramskogler (Abgeordnete zum Wiener Landtag, SPÖ), die
Stadt Wien sowie Dr. Christian Fiala (Leiter des österreichischen
Ambulatoriums für Schwangerschaftsabbruch "Gynmed", Vorsitzender der
FIAPAC).
Verschiedene politische Strategien zur Förderung der Abtreibung
waren wichtigstes Thema der Veranstaltung. So plädierte etwa Joyce
Arthur, die Leiterin des kanadischen "Pro Choice- Action Network",
für die Änderung der Sprache in Bezug auf Frau und Mutterschaft. Man
dürfe sich nicht der patriarchalisch geprägten Sprechweise bedienen,
die Mutterschaft als Teil des Frauseins sehe. Auch müsse
beispielsweise in Bezug auf die Abtreibung eine Bedeutungswandlung
herbeigeführt werden. Wesentlichster Punkt sei, die Abtreibung als
moralisch gute und grundsätzlich positive Entscheidung zu sehen. Es
ist nicht genug, die Abtreibung zu akzeptieren, sondern sie muss als
guter Ausgang ("good end") einer Schwangerschaft betrachtet werden.
Schließlich forderte Joyce Arthur noch, die Abtreibung in das
normale Gesundheitssystem zu integrieren, um Barrieren und Schwellen
abzuschaffen. Gunta Lazdane, die Delegierte der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) betonte daraufhin: Es sei
notwendig, Ärzte durch das Gesetz zu Abtreibungen zu zwingen, weil
sie es sonst nicht tun würden.
Ein weiterer Punkt wurde durch Anne van Lancker, Sozialdemokratin
und Abgeordnete zum Europäischen Parlament eingeworfen. Nach ihren
Erkenntnissen ist grundsätzlich jede gesetzliche Regelung der
Abtreibung eine Hürde für die Frau und senkt dadurch die
Abtreibungszahlen. Sie selbst warnt vor dem Argument, dass liberale
Gesetze die Zahl der Abtreibungen senken würden, weil sich das
statistisch nicht bewahrheitet hat. Das führt zu einem
Erklärungsnotstand bzw. dem Verlust der Glaubwürdigkeit. In Finnland
steigt beispielsweise die Zahl der Abtreibung bei Jugendlichen seit
drei Jahren stark an.
Wanda Nowicka aus Polen ist eine professionelle hauptamtliche
Abtreibungsaktivistin. Sie empfiehlt den Abtreibungsorganisationen
einen vorsichtigen Umgang mit dem Argument, ein liberales Gesetz
verhindere, dass Frauen bei unsicheren Schwangerschaftsabbrüchen
sterben. Seit Einführung der strengen Gesetze in Polen 1990 sei die
Sterblichkeit in Zusammenhang mit Schwangerschaften nämlich gesunken.
Das sind nur Auszüge aus dem Bericht des Korrespondenten Mag. Gernot
Steier, der im Auftrag des Vereins 'Jugend für das Leben' an dem
Kongress der FIAPAC teilgenommen hat. Den vollständigen Text finden
Sie unter http://www.jugendfuerdasleben.at/detail.php?id=234 . (ende)
OTS0015 2004-10-13/08:46
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NEF