• 13.10.2004, 08:17:45
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Schlacht-Fohlen: Im Sommer geliebt, im Herbst getötet

Wir suchen noch Paten und Gnadenplätze!

Laaben (OTS) - Jedes Jahr wieder werden im Herbst auf diversen
Fohlenmärkten in Salzburg, Kärnten, Tirol etc. hunderte Haflinger-
und Norikerfohlen versteigert, von der Mutter getrennt, in
Viehtransporter gestoßen und zum Schlachten gebracht, meist
irgendwohin nach Italien. In Italien gilt Pferdefleisch, v.a. das
junger Tiere, noch immer als "Delikatesse".

Die Mehrheit der österreichischen Haflinger- und Norikerfohlen ist
"Überschußproduktion". Solange sie im Sommer Urlaubsgäste erfreuen,
dürfen sie leben. Danach haben sie ihre Schuldigkeit getan und werden
zu einer der großen Pferdeversteigerungen gekarrt. Hier zählt so ein
Tierkind praktisch nichts, wenn es nicht dem gefragten Modetyp
entspricht. Es wird an Händler verkauft, deren Transporter schon
bereit stehen für den langen Horror-Trip nach Italien: Pferde gehören
zu jenen Tieren, die sich am schlechtesten zum Transport eignen, weil
sie nur schwer ihr Gleichgewicht halten können. Ein Fohlen wird also
alles tun, um nicht in den Transporter steigen zu müssen. Also wird
es oft geprügelt und mit Elektroschocks dazu gezwungen.

Nach einer stundenlangen, manchmal auch tagelangen Fahrt, ohne
Wasser und Futter, zum erstenmal weg von der Mutterstute und
eingesperrt mit viel zu vielen anderen Pferden, landet das Fohlen
erschöpft und oft verletzt am Schlachthof. Auf Europas
Hochleistungsschlachthöfen geht es um Effizienz, jeder Arbeiter soll
pro Minute ein Tier töten. In Panik verletzen sie sich, brechen sich
die Beine, um schließlich doch den Bolzenschußapparat angesetzt zu
bekommen und aufgeschnitten zu werden.

Zuchtverbände empfehlen, niemals eine Stute "leer stehen" zu
lassen. Es geht - wie meistens bei wehrlosen Tieren - nur ums
Geschäft. Das Problem muß daher an der Wurzel angepackt werden: beim
Züchten "auf Teufel komm raus". Protestbriefe an Politiker finden Sie
dazu unter
http://www.animal-spirit.at/aktuell/protestbrief_fohlenauktion.html

Der traditionelle große und letzte Pferdemarkt in
Maishofen/Pinzgau findet am kommenden Dienstag, den 19.10.04 statt.
Hier muß noch der ganze restliche "Ausschuß" verkauft werden. Wir von
"Animal Spirit" halten dort wieder eine Kundgebung ab und wollen
diesmal möglichst viele Fohlen vor dem Schlachthof freikaufen. Die
Fohlen werden wir auf verschiedenen Gnadenhöfen oder privat möglichst
artgerecht unterbringen. Ein Fohlen kostet rund 500 Euro, sieben
haben wir bis heute bereits freikaufen und an gute Plätze vermitteln
können.

Wir suchen weitere Unterstützung, damit wir noch mehr Fohlen
retten können. Wir brauchen dafür einerseits Geld und andererseits
noch geeignete Paten bzw. Einstellplätze: Wer dazu bereit und in der
Lage ist, einem solchen Tierkind das Weiterleben zu ermöglichen,
meldet sich bitte bei Animal Spirit. Die Tiere werden nur gegen einen
Überlassungsvertrag (Verpflichtung zu artgerechter Haltung, keine
Weiterzucht, keine Schlachtung) abgegeben.

Spendenkonto: PSK 75.694.953

OTS0006    2004-10-13/08:17

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