• 12.10.2004, 10:14:05
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Gentechnikgesetzesnovelle - richtiger Weg mit Schlaglöchern

Wien (OTS) - Mit der geplanten Gentechnikgesetzesnovelle wird der
richtige Weg zu mehr Sicherheit vor Schäden durch Verschmutzung mit
gentechnisch veränderten Organismen beschritten. Leider mit
zahlreichen Schlaglöchern!

Potentielle Anwender von gentechnisch verändertem Saatgut müssen
sich demnach mit der Gefahr von Haftungsansprüchen auseinandersetzen.
Ein durchaus positives Signal an alle österreichischen Bäuerinnen und
Bauern, die sich nicht auf das Experimentierfeld der Gentechnik
zwingen lassen möchten. Allerdings weist der derzeitige
Gesetzesentwurf noch gravierende Mängel auf.
"Die Novelle des Gentechnikgesetzes ist nur dann sinnvoll und
weitreichend, wenn eine Verbindung zwischen der
Gentechnikgesetzesnovelle und den Gentechnikvorsorgegesetzen der
Bundesländer, sowie den damit verbundenen, bundesweiten technischen
Richtlinien zur Koexistenz hergestellt werden. Nur wenn alle Räder
ineinander greifen, können die österreichischen Landwirte wirksam vor
Schäden durch Verschmutzung mit gentechnisch veränderten Organismen
geschützt werden." - weist Markus Schörpf - Biobauer und
Gentechnikexperte von BIO AUSTRIA - auf einen entschiedenen Mangel
der Gentechnikgesetzesnovelle hin.

Ztwl.: BIO AUSTRIA fordert die Einrichtung eines Haftungsfonds

Zudem könnten Schäden durch gentechnisch veränderte Organismen,
die nicht zuordenbar sind, in langwierigen Schadensprozessen zwischen
Landwirten gipfeln. "Mit diesem Gesetz werden schwerwiegende
Konflikte in die Dörfer getragen und sinnlose Prozesslawinen
losgetreten. Im Rahmen der Gentechnikvorsorgegesetze werden
technische Richtlinien erarbeitet, die diese Konflikte von vornherein
verhindern können. Diese technischen Richtlinien müssen daher
unbedingt bei der Umsetzung der Gentechnikgesetzesnovelle
berücksichtigt werden. Zusätzlich fordern wir die Einrichtung eines
Haftungsfonds für nicht zuordenbare Schäden. Dieser Haftungsfonds
sollte mit Mitteln von Lizenzinhabern für gentechnisch veränderte
Konstrukte gespeist werden." - bringt Schörpf die Position der
österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern auf den Punkt. Denn wenn
sich zwei streiten, freut sich der Dritte. Und das sind bekanntlich
die Gentech-Multis.

OTS0060    2004-10-12/10:14

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | BLB

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