Plädoyer für einen jährlichen Verhütungs-Check beim Gynäkologen!
Wien (OTS) - 70% der österreichischen Frauen zwischen 15 und 45
haben derzeit keinen Kinderwunsch. Eine Schwangerschaft wäre für sie
je nach gegenwärtiger Lebenssituation unerwünscht, in manchen Fällen
sogar als Katastrophe eingeschätzt. Effektive Verhütung ist daher ein
wichtiges Anliegen für die Frauen. Doch hier hat Österreich einen
erheblichen Aufholbedarf. Fachleute wollen deshalb einen jährlichen
"Verhütungs-Check" beim Gynäkologen etabliert sehen: Einmal im Jahr
zum Facharzt, um in aller Ruhe das Thema "Verhütung" zu besprechen
und die individuell passende Verhütungsstrategie auszuwählen.
gibt bei der Familienplanung in Österreich offenbar erhebliche
Mankos: In einer aktuellen Umfrage geben 34% der Frauen mit 1 oder
mehreren Kindern an, dass mindestens eines ihrer Kinder eigentlich
nicht geplant gewesen sei. Eine alarmierende Zahl, wenn man bedenkt
dass heute die Möglichkeit sicher zu verhüten einfacher ist denn je
zuvor. (FESSEL-GfK 2004, Frauen zwischen 15 und 45 Jahren, n=500)
Aufruf von Österreichs Gynäkologen: Kommt zum jährlichen
Verhütungs-Check!
Mit diesen Zahlen konfrontiert wollen Dr. Gerhard Hochmaier,
Fachgruppenobmann Gynäkologie der Österreichischen Ärztekammer, und
Dr. Georg Braune, Obmann der Wiener Fachgruppe für Gynäkologie, den
Frauen mit verstärkter individueller Beratung helfen.
Dr. Georg Braune: "Trotz der Zahlen , die zur Sorge Anlass geben
nimmt der Trend , dass Frauen ihren Gynäkologen nicht nur zur
wichtigen Vorsorgeuntersuchung aufsuchen , sondern bei diesem Besuch
auch Aufklärung über Verhütung , Hormonersatztherapie in den
Wechseljahren und Lifestyle wünschen, erheblich zu. Diese Entwicklung
ist natürlich als besonders positiv zu bewerten. Oft haben Frauen
bereits gute Informationen aus den Medien oder dem Internet. Dennoch
ist es oft wichtig dieses Wissen - auch durch das
Untersuchungsergebnis beeinflusst - zu ergänzen und zu korrigieren.
Dies erfordert allerdings oft viel Zeit und auch ein über längere
Zeit gewachsenes Vertrauen zwischen Arzt und Patientin. Ärztliche
Beratung stellt eine Leistung dar , die Zeit, Vertrauen und perfektes
Wissen erfordert. In den bestehenden und geplanten
Gesundheitssystemen wird diese Entwicklung allerdings gegenüber
klinischer, unpersönlicher Diagnostik - vor allem was die Honorierung
betrifft- in den Hintergrund gedrängt."
Auch der individuelle Lifestyle ist Thema der Beratung!
In der jährlichen Verhütungsberatung darf auch der Lifestyle nicht
fehlen. Moderne Verhütungsmethoden ermöglichen es, Sexualität
entspannt zu genießen, sind aber oftmals mit einem Lebensstil, zu dem
Rauchen, Übergewicht oder übermäßiger Alkoholkonsum gehören können,
nicht vereinbar. Ein Grund mehr die Verhütung beim jährlichen
Gespräch mit dem Frauenarzt zum Thema zu machen.
Dr. Gerhard Hochmaier: "Frauen sollten den jährlichen Termin beim
Facharzt für Gynäkologie dafür nutzen, mit ihrem Arzt über die
Vorsorge hinausgehende Probleme zu besprechen. Dazu gehören Fragen
der Hormontherapie und der Verhütung genauso wie die Themen
Kinderwunsch oder Lebensstil. Ärzte können etwa über mögliche
Zusammenhänge von Verhütungsmethoden und Lifestyle-Faktoren wie
Rauchen, Übergewicht und Alkohol aufklären. Die persönliche Beratung
durch den Arzt kann niemals durch eine Recherche im Internet ersetzt
werden. Wohl aber können Informationen aus den Medien die
fachärztliche Beratung ergänzen."
Die Zeiten, wo Frauen ein Leben lang mit ein und der selben
Methode verhütet haben, sind heute vorbei. Ein medizinischer Check
und eine Betrachtung der individuellen Lebenssituation gemeinsam mit
dem Frauenarzt hilft bei der Auswahl zwischen bewährten und vielen
modernen Methoden.
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OTS0045 2004-10-06/09:59
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