- 04.10.2004, 15:48:30
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91 Prozent der Konsumenten fordern unabhängige Beratung
Gallup-Studie bestätigt den massiven Wunsch der Konsumenten nach unabhängiger Versicherungsberatung und eindeutiger Unterscheidung der Vermittler
Wien (OTS) - Wie das Österreichische Gallup Institut im Auftrag
des Fachverbandes der Versicherungsmakler und Berater in
Versicherungs-angelegenheiten in der Wirtschaftskammer Österreich in
einer soeben fertig gestellten Studie feststellt, äußern 91 Prozent
der befragten Österreicher den Wunsch nach unabhängiger
Versicherungsberatung. "Vor dem Hintergrund steigender Bedeutung von
privater Vorsorge ist es dem Konsumenten sichtlich wichtig, eine
eindeutige Unterscheidung der Vermittler vorzunehmen sowie eine
unabhängige Beratung zu erhalten" bestätigt Fachverbandsobmann Dr.
Michael Drechsler das Ergebnis der regelmäßig durchgeführten
Marktstudie und setzt damit ein Zeichen an die Bundesregierung.
Die österreichischen Konsumenten wollen auch in Zukunft eindeutig
wissen, mit wem sie es beim Abschluss einer Versicherung zu tun
haben: einem unabhängigen oder einem firmengebundenen
Versicherungsvermittler. Wie das Österreichische Gallup Institut im
Auftrag des Fachverbandes der Versicherungsmakler und Berater in
Versicherungsangelegenheiten in der Wirtschaftskammer Österreich in
einer soeben fertig gestellten Studie feststellt, äußern 91 Prozent
der in ganz Österreich befragten Konsumenten die Wichtigkeit dieser
Unterscheidung. Damit erteilen sie den Plänen der österreichischen
Bundesregierung, in der bevorstehenden nationalen Umsetzung der
EU-Versicherungsvermittlungs-Richtlinie die Unterscheidung zwischen
den Versicherungsvermittlern stark zu verwässern, eine eindeutige
Absage. Die Ablehnung ist in allen Alters-, Einkommens- und
Berufsgruppen quer durch Österreich einhellig.
Drechsler: Klarer Auftrag an Gesetzgeber
"Das Ergebnis dieser Studie ist ein klarer Auftrag an den
Gesetzgeber," unterstreicht Fachverbandsobmann Dr. Michael Drechsler
die Bedeutung der Umfrage. "Die Österreicher wollen auch in Zukunft
unterscheiden können, wer in welcher Eigenschaft eine Versicherung
vermittelt und damit auch die Verantwortung und die Haftung
übernimmt."
Schon jetzt können die Konsumenten schwer unterscheiden, welchen
Status der Versicherungsmittler hat. Nur etwa ein Viertel der
Befragten fühlt sich ausreichend informiert und kann die
Vermittlertypen korrekt definieren:
Versicherungsvertreter
Er ist Angestellter eines bestimmten Versicherungsunternehmens.
Zur Ausübung seiner Tätigkeit wird keine spezielle Ausbildung
vorgeschrieben. Er ist dem Versicherungs-unternehmen gemäß
Angestelltengesetz verantwortlich.
Versicherungsagent:
Er ist selbstständig und vertreibt Produkte einer oder mehrerer
Versicherungen, an die er vertraglich gebunden ist. Er ist
Erfüllungsgehilfe des jeweiligen Versicherungsunternehmens und diesem
verantwortlich.
Versicherungsmakler:
Er ist selbstständig, unabhängig und muss gemäß Maklergesetz
seinem Kunden eine objektive Risikoanalyse bieten und ausgewogenen
Rat erteilen. Der unabhängige Makler muss den bestmöglichen
Versicherungsschutz vermitteln und ist rechtlich dem Kunden
verpflichtet.
Appell an Bundespolitik um sorgfältigen Konsumentenschutz
"Insbesondere wenn es um den Abschluss von Pensions- bzw.
Gesundheitsvorsorge-versicherungen geht, ist für 84 Prozent der
Konsumenten eine unabhängige Beratung von enormer Bedeutung"
unterstreicht Rudolf Mittendorfer, Konsumentensprecher im Fachverband
der Versicherungsmakler die Ergebnisse der Gallup-Umfrage und stellt
fest, dass 76 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen davon überzeugt
sind, dass die private Pensions- und Gesundheitsvorsorge in den
nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Angesichts dieser aktuellen Studienergebnisse appelliert der
Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in
Versicherungsangelegenheiten an die Bundesregierung, die Wünsche der
Konsumenten bei der nationalen Umsetzung der
EU-Versicherungsvermittlungs-Richtlinie zu berücksichtigen und eine
klare und transparente Trennung der Gewebe vorzunehmen. "Der
vorliegende Entwurf verschleiert dem Konsumenten die Identität seines
Beraters. Hinter einer gesetzlichen Nebelwand gedeihen
"Vermittlerchamäleons", die situativ zwischen abhängiger und
unabhängiger Beratung wechseln können" entrüstet sich Mittendorfer.
"Was kompliziert klingt, ist es auch und für den Konsumenten nicht
einfach nachvollziehbar - eventuell erst bei Haftungsansprüchen in
einem Schadensfall" meint der Konsumentensprecher.
Der Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in
Versicherungsangelegenheiten lehnt den vorliegenden Gesetzesentwurf
strikt ab und fordert das Parlament auf, die in Österreich lange
bewährte und von den betroffenen Berufsgruppen wie den Konsumenten
gewünschte Berufsbezeichnung zu respektieren. Die vorgeschlagene
Gesetzes-Regelung würde statt Transparenz am Markt zu mehr
Intransparenz führen und letztlich den Kunden mehr verwirren als
nützen. Laut Studie ist 81% der Befragten wichtig, unterscheiden zu
können, mit welchem Vermittler er den Vertrag abschließt.
OTS0153 2004-10-04/15:48
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