- 19.09.2004, 10:18:04
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Werk von Dolores Vieser hat bleibende Aktualität
Gedächtnisfeier im Bischofshaus- LH Haider: Glaube und Heimatbezug mit optimistischer Sichtweise prägen Vieser
Klagenfurt (LPD) - "Unzeitgemäß und doch aktuell", sei das Werk
 "Hemma von Gurk" und auch die weiteren Bücher von Dolores Vieser. Das
 bestätigten die Redner im Rahmen der Gedächtnisfeier anlässlich des
 hundertsten Geburtstages der großen Kärntner Dichterin Dolores Vieser
 (1904 - 2002), zu der Diözesanbischof Alois Schwarz in Kooperation
 mit der Universität Klagenfurt und dem Kärntner Bildungswerk in das
 Bischofshaus in Klagenfurt geladen hatte.
Landeshauptmann Jörg Haider hob bei der Feier den Heimatbezug und
 die tiefe Religiosität der Dichterin hervor. Viele zeitgenössische
 Künstler würden nur die Abgründe beschreiben, ohne Auswege zu zeigen.
 Dolores Vieser jedoch habe einen optimistischen Blick gehabt und die
 Möglichkeiten von Auswegen immer aufgezeigt. Der Landeshauptmann
 sagte, dass gerade heute vielen der Heimatbezug fehle und die
 Religiosität außer in Europa auch zunehme. Dolores Vieser habe viel
 Aktuelles hinterlassen und menschliche Lösungsvorschläge gemacht. Sie
 sei eine zeitlose Persönlichkeit und das Land helfe mit, um diese
 große Kärntner Dichterin vermehrt der Jugend nahezubringen.
Bischof Schwarz wies auf den großen, 1938 erschienenen Hemma-Roman
 von Vieser und auf ihre Persönlichkeit hin, die er selbst
 kennengelernt habe. Ein Hemma-Pilgerweg sei vom Loibl-Pass nach Gurk
 mit den Anschlüssen nach Slowenien und in die Steiermark im Aufbau
 und teilweise schon fertiggestellt. Diese Initiative wird auch vom
 Land Kärnten unterstützt. Es sei wichtig, sich mit Kärntens
 Landesmutter Hemma von Gurk und mit dem Werk von Vieser vertraut zu
 machen.
Olaf Colerus-Geldern ging auf die persönliche Begegnung mit der
 Dichterin näher ein. Er hob ihr großes Verständnis für Anderes und
 Andere und ihren Versöhnungswillen hervor. Helga Abret-Brauner von
 der Universität Metz/Frankreich befasste sich in ihrem Festvortrag
 mit dem Roman Hemma von Gurk im Zeitkontext, mit der christlichen
 Botschaft, die darin lebendig und undogmatisch vermittelt und als
 Möglichkeit weiterhin bleibe, sich gegen den Rückfall in barbarische
 Zeiten zu wehren, so Abret.
Johannes Grabmayer, Ulf Burz (Uni Klagenfurt) und Werner Müller
 (Kärntner Bildungswerk) sprachen sich ebenfalls dafür aus, das Werk
 und die Aktualität der Kärntner Dichterin weiterzuvermitteln. Viesers
 erster Roman "Das Singerlein" erschien 1928. Weitere Romane waren
 "Der Gurnitzer", "Aelia. Die Frau des Norikers", "Der Bänderhut",
 "Katzen in Venedig" und andere.
Musikalisch gestaltet wurde die Gedächtnisfeier von Ulrike
 Mattanovich, Renate Spitzner, Gerald Spitzner und Sopranistin Grazyna
 Zielinska.
 (Schluss)
OTS0010 2004-09-19/10:18
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