- 25.08.2004, 11:00:00
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"Konsument"-Test: Schmerzmittel
Als Allrounder ist Wirkstoff Ibuprofen erste Wahl. Wirkstoff-Kombinationen selten sinnvoll.
Wien (OTS) - Wer Schmerzen hat, will sie loswerden. Genau dafür
gibt es Schmerzmittel. "Konsument" hat - gemeinsam mit der Stiftung
Warentest - rund 100 rezeptpflichtige und -freie Präparate für
leichte bis starke Schmerzen unter die Lupe genommen. Zur
Selbstbehandlung eignet sich der Wirkstoff Ibuprofen am besten, die
Kombination mehrerer Substanzen ist zumeist wenig sinnvoll. Zu diesem
Ergebnis kommt das Verbrauchermagazin und präsentiert die Details im
September-Heft.
Welche Wirkstoffe wann am sinnvollsten eingesetzt werden, hat die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem dreistufigen Schema
festgehalten. Es reiht die Substanzen, die international zur
Schmerzbehandlung als geeignet angesehen werden, nach ihrer
Wirkstärke. In seiner aktuellen Ausgabe bewertet "Konsument"
Präparate der Stufen 1 und 2 - sie sind für leichte bis mäßig starke
bzw. mittelstarke bis starke Schmerzen vorgesehen. Beurteilt wurde
die Eignung der Mittel für das jeweils beanspruchte Anwendungsgebiet.
In der nächsten Ausgabe veröffentlicht das Verbrauchermagazin dann
die Ergebnisse jener Präparate, die in Stufe 3 fallen und zur
Behandlung von starken Akutschmerzen oder anhaltenden Tumorschmerzen
eingesetzt werden.
Als "Allrounder" bei alltäglichen Schmerzen ist der Wirkstoff
Ibuprofen erste Wahl, weil er sich für alle Schmerzarten eignet und
die wenigsten Anwendungsbeschränkungen hat. Präparate mit den
Substanzen Acetylsalicylsäure (ASS) und Paracetamol sind zwar gut
erprobt und zählen ebenfalls zu geeigneter Standardtherapeutika,
bestimmte Risikogruppen (beispielsweise bei gestörter Leberfunktion
oder Magen-Darm-Problemen) greifen aber besser auf andere
Schmerzmittel zurück.
Nur mit Einschränkung geeignet ist hingegen das ASS-Präparat
"Aspirin 500 mg - Kautabletten". Im Vergleich zu anderen
Schmerzmitteln birgt dieses ein höheres Risiko, da es zur Einnahme
ohne die notwendige Flüssigkeit verleitet. Wenig geeignet sind auch
ASS/Paracetamol-Kombinationspräparate wie etwa
"Thomapyrin-Tabletten", deren Wirkstoffe sich nicht sinnvoll ergänzen
und daher keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen aufweisen. Bei
den meisten Kombinationspräparaten erhöht sich nicht die Wirkstärke,
vielmehr kommen Gegenanzeigen und Nebenwirkungen beider Stoffe zum
Tragen, so das Verbrauchermagazin. Ausnahme: Codein verstärkt den
Wirkstoff Paracetamol - eine Einnahme dieser beiden Substanzen macht
daher bei starken Schmerzen Sinn.
Medikamente mit dem Wirkstoff ASS sind rezeptfrei, während bei
einigen Paracetamol- und Ibuprofen-Präparaten eine Verschreibung vom
Arzt erforderlich ist. Ausschließlich auf Rezept gibt es
Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Codein und Tramadol. Sie eignen
sich für mäßige bis starke Akut- und Tumorschmerzen, sind jedoch
schwächer als Morphin.
Die Substanz Metamizol steht im Verdacht, lebensbedrohliche
Nebenwirkungen hervorzurufen. In vielen Ländern sind
Metamizol-Präparate daher nicht mehr zugelassen - in Österreich
werden die rezeptpflichtigen Schmerzmittel unter anderem noch zur
kurzfristigen Behandlung von akuten, starken Schmerzen eingesetzt.
"Konsument" rät jedoch, Metamizol nur dann anzuwenden, wenn andere
Medikamente nicht infrage kommen.
Die September-Ausgabe präsentiert eine ausführliche Übersicht der
getesteten Präparate, klärt über Anwendung, Risiken und
Nebenwirkungen auf und liefert zudem wertvolle Hinweise für den
Einsatz von Schmerzmitteln bei Kindern. Detaillierte Preisangaben für
alle Verpackungsgrößen ermöglichen dem Leser auch einen
Kostenvergleich. Den kompletten Test gibt`s auch in der Onlineausgabe
des Verbrauchermagazins unter www.konsument.at.
OTS0065 2004-08-25/11:00
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