- 11.08.2004, 10:42:36
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AK warnt erneut vor Werbeveranstaltungen
AK hat Strafanzeige wegen Betruges eingebracht - Angebotene Produkte sind statt aus hochwertigem Kaschmir aus gewöhnlicher Schafwolle
Wien (OTS) - Die AK warnt erneut vor Werbeveranstaltungen der
Firma Binder Marc, besser bekannt unter BIMA-Therm, Malibu Events,
MB-Marketing. Die AK hat im Juli eine Strafanzeige wegen Betruges bei
der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht. Anlass waren die bei den
Verkaufsveranstaltungen angebotenen Produkte, die angeblich aus
hochwertigem Kaschmir sind. Ein Gutachten des Österreichischen
Textilforschungsinstituts bestätigte der AK: Der getestete Polster
ist aus gewöhnlicher Schafwolle.
Die AK hat schon im März eine Klage wegen unlauterem Wettbewerb
gegen MB Marketing eingebracht, da Konsumenten mit irreführenden
Gewinnverständigungen zu Werbeveranstaltungen in Gasthäuser gelockt
wurden. Sie sollten dort teure Produkte kaufen.
Im Frühjahr hat sich ein Konsument in der AK beraten lassen. Er
sollte - samt Begleitung - mit einer Gewinnverständigung zu einer
Warenpräsentation in ein Gasthaus in seiner Wohnortnähe kommen. Die
AK Mitarbeiterinnen haben die Einladung des Konsumenten angenommen
und mit ihm gemeinsam Anfang Mai eine Veranstaltung der Firma Binder
Marc besucht. "Versprochene Preise wie einen VW Multivan, Bargeld in
der Höhe von 11.111 Euro, eine Magic-Life Türkei Reise oder als
fünfter Hauptpreis Markenfahrräder bekam niemand", erzählt AK
Expertin Ulrike Ginner. Alle angeschriebenen Personen erhielten als
Hauptpreis eine billige Armbanduhr der Firma Geneve. Von den anderen
Preisen wurde keiner ausgespielt, die Konsumenten wurden auf
angeblich spätere Veranstaltungen vertröstet. Ferner bekamen die
angeschriebenen Personen als Zusatzpreis ein Küchenset, für das ein
Barausgleich von 199 Euro garantiert wurde, wenn es nicht vorhanden
sei. "Das übergebene Messerset war allerdings ein Billigprodukt", so
Ginner.
In der Verkaufsveranstaltung selbst, die ungefähr zwei Stunden
dauerte, wurden Pölster, Decken und Matratzen verkauft. Die Waren
wurden als hochwertige Kaschmirprodukte angeboten und zu einem
Set-Preis von 699 Euro verkauft. Bei der Verkaufsveranstaltung wurde
betont, dass Schaffellprodukte nicht diese Qualität aufweisen und
Kaschmir, das von der Kaschmirziege stamme, einen besonders hohen
Preis habe, erzählt Ginner. Kaschmir könne sowohl im Sommer als auch
im Winter verwendet werden, da es temperaturausgleichend wirke. Die
AK hat einen Polster gekauft. Auf Grund der Produktbezeichnung
"Modell" Kaschmir und der fehlenden gesetzlich vorgeschriebenen
Textilkennzeichnung wurde die AK misstrauisch und überbrachte den
Polster dem Österreichischen Textilforschungsinstitut (öti), um eine
Materialanalyse durchzuführen. Das Gutachten stellt fest, dass es
sich bei dem Material um gewöhnliche Schafwolle handelt. Im Handel
ist Schafwolle aber beträchtlich billiger als Kaschmir. Die AK hat
daher im Juli Strafanzeige wegen Betruges bei der Staatsanwaltschaft
Wien eingebracht.
Tipps der AK
+ Vorsicht beim Kauf von Produkten bei Werbeveranstaltungen.
+ Hände weg bei Postfachfirmen.
+ Vorsicht bei Gewinnversprechen - kein Unternehmen hat etwas
herzuschenken.
OTS0060 2004-08-11/10:42
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