• 05.08.2004, 08:01:28
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Nichts Menschliches sei uns fremd

Dreiteilige 3sat-Doku zum Thema der menschlichen Ausscheidung

Wien (OTS) - "Nichts Menschliches sei uns fremd" ist der Titel
einer Dokumentations-Trilogie, die am Montag, dem 9., Mittwoch, dem
11., und Donnerstag, dem 12. August 2004, jeweils um 21.30 Uhr in
3sat zu sehen ist. Eva Maria Berger hat diese Produktion von ORF/3sat
gestaltet, die einem Tabuthema gewidmet ist: der menschlichen
Ausscheidung. Amüsante und überraschende kulturgeschichtliche
Details, historische und faktische Aspekte erzählen die Geschichte
rund um die Evolution der Toilette, des Kanals und des
Nahrungskreislaufs. Gedreht wurde im Wiener Kanalsystem, in Bombay,
Mexiko City, Tokio und in den USA.

Teil eins: Die Toilette

Seit der griechischen Antike durchlief die Toilette eine grandiose
Entwicklung, der Verdauungstrakt des Menschen blieb unverändert.
Ästhetische und gesellschaftliche Anforderungen haben die menschliche
Ausscheidung von der Straße in den kleinsten Raum des Hauses
verbannt. Zu Mozarts Zeit war der Wunsch für eine gut funktionierende
Verdauung gern gehört, heutzutage verdecken in Toiletten integrierte
Geräuschkulissen den lebensnotwendigen Akt. Eine Wiener Klofrau
erzählt von ihrer Erfahrung mit "Kunden", ein Schüler Mahatma Gandhis
vom Bau des weltgrößten Toilettenkomplexes in der Nähe von Bombay in
Indien und Künstler, Therapeuten und ein Radiosender widmen sich dem
Tabuthema auf ihre Art.

Teil zwei: Unter der Stadt

Der zweite Teil der Trilogie ist ein unterirdisches Roadmovie.
Unglaubliche Betriebsamkeit und Leben herrscht in dem unsichtbaren
verzweigten Wegenetz. Kanalarbeiter in Wien, Bombay und Mexiko City
stellen sich den täglichen Herausforderungen. Kleine Roboter, Mäuse
und verschwunden geglaubte weggespülte Lebewesen oder lästige Dinge
finden sich wieder im Kanalnetz. Keine Hauptstadt oder urbane
Metropole würde ohne die unsichtbare unterirdische Stadt "glänzen"
und reibungslos funktionieren.

Teil drei: Der Kreislauf des Lebens

Weltweit finden sich große kulturelle und technische Unterschiede in
der Entsorgung der menschlichen Ausscheidung. In der japanischen
Hauptstadt Tokio sind Ressourcen knapp bemessen, dementsprechend
sorgfältig ist der Umgang mit den Elementen - sogar Schmuck wird aus
Klärschlamm hergestellt. In Mexico City gibt es immer wieder Opfer
der berühmten Rache des Montezuma, weil kontaminiertes Abwasser zur
Bewässerung von Gemüse und Obst verwendet wird. Die Supermacht
Amerika verwendet den Klärschlamm zum Düngen von Feldern - noch ist
nicht sicher, ob gesundheitsgefährdende Schadstoffe im Kreislauf
enthalten bleiben. Theoretisch könnten alle Schadstoffe im Abwasser,
ohne chemische, organische oder manuelle Reinigung als Regentropfen
wieder auf die Erde herabfallen.

OTS0008    2004-08-05/08:01

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NRF

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