AK: Mehr als 27 Prozent aller Neupensionszugänge verlieren über 5 Prozent, 77 Prozent aller Männer mit langer Versicherungsdauer betroffen
Wien (OTS) - Wie von der PVA selbst angegeben, wird die heute bekanntgegebene Statistik über die im Jahr 2004 ergangenen Pensionsbescheide dadurch in ihrer Aussagekraft beeinträchtigt, dass auch alle noch nach dem alten Pensionsrecht zu beurteilenden Fälle enthalten sind. Bereinigt man die Statistik um diese Fälle, betrachtet man also nur die Auswirkungen der Pensionsreform 2003, werden die von der AK stets vorausgesagten Kürzungen deutlich: Mehr als 27 Prozent der NeupensionistInnen verlieren mehr als 5 Prozent. Bei Männern mit langer Versicherungsdauer sind es fast 77 Prozent.
Von den 10.377 Fällen, die bereits nach dem Recht der Pensionsreform 2003 zu beurteilen waren, kommen 2.828 NeupensionistInnen (27,25 Prozent der Fälle) auf Verluste gegenüber der Rechtslage vor der Pensionsreform 2003 zwischen 5,1 und 10 Prozent. Zu diesen Verlusten kommt übrigens noch der ebenfalls lebenslang wirkende Ausfall der Pensionserhöhung im Jahr 2005, was sich - je nach Pensionshöhe und Inflationsrate - mit einem weiteren Verlust von rund 1,5 Prozent auswirkt.
Die AK hat immer wieder darauf hingewiesen, dass diese Pensionskürzungen gerade in den ersten Wirkungsjahren der Pensionsreform 2003 sehr ungleich verteilt sind: Paradoxerweise sind es gerade die Menschen, die am längsten gearbeitet haben, die schon 2004 die stärksten Verluste erleiden. Männer, die mit 14 oder 15 ins Berufsleben eingestiegen sind und nach rund 45 Versicherungsjahren -oft sind es auch 47 Jahre - in die nach der Pensionsreform 2003 auslaufende vorzeitige Alterspension wegen langer Versicherungsdauer gehen, sind 2004 die Hauptbetroffenen. Das untermauert die aktuelle Statistik der PVA: Von 2.507 Männern, die bis 30.6.2004 einen Bescheid über die vorzeitige Alterspension nach der Rechtslage Pensionsreform 2003 erhalten haben, liegen 1.919 über dem angekündigten neuen Verlustdeckel von 5 Prozent, das sind fast 77 Prozent!
Christoph Klein, Leiter des Sozialbereiches in der AK Wien: "Die Zahlen der PVA bestätigen: Gerade für die "Hackler", die ihr Leben lang geschuftet haben, war die Forderung von AK und ÖGB, die Kürzungen der Pensionsreform 2003 großteils rückgängig zu machen, absolut notwendig."
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