• 19.07.2004, 14:05:54
  • /
  • OTS0111 OTW0111

Sparen im Gesundheitswesen ohne Qualitätsverlust - Generika sind eine Möglichkeit

Wien (OTS) - Der Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger ist ein wichtiger Partner der
Generika-Kampagne. Verstärkter Einsatz von Generika im
Gesundheitswesen kann dazu beitragen, die Kosten der sozialen
Krankenversicherung zu senken.

Niedrigere Arzneimittel-Preise für die soziale
Krankenversicherung, Vereinfachungen für Patienten bei
bewilligungspflichtigen Medikamenten, ein neues Zulassungsverfahren
für Heilmittel sowie eine stärkere Förderung von Generika: Das waren
die wesentlichsten Eckpunkte des im Herbst vergangenen Jahres
zwischen Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, Hauptverband der
österreichischen Sozialversicherungsträger, der Pharmawirtschaft, der
Apotheker- und Ärztekammer beschlossenen Arzneimittelpakets. In Kraft
getreten ist das Gesamtpaket am 1.1.2004. Politisches Ziel war es,
den Kostenanstieg für Medikamente in den Jahren 2003 bis 2006 auf
durchschnittlich 3 bis 4% zu drücken.

Ziele und Maßnahmen der Generikaförderung

Generika sind bewährte Substanzen, mit bekanntem Wirkungs- und
Sicherheitsprofil. Die Mittel, die aufgrund der Einsparungen durch
Generika freigesetzt werden, stehen für andere Zwecke zur Verfügung.
Daher ist es Ziel der Sozialversicherung, den Anteil der Generika an
den Gesamtverschreibungen von ca. 10 Prozent im Jahr 2002 im Jahr
2004 zu verdoppeln und damit eine möglichst hohe Einsparung zu
erzielen.

Die Akzeptanz der Generika durch Ärzte und Patienten ist nur dann
gegeben, wenn ihre Qualität und Gleichwertigkeit einwandfrei gegeben
ist. Dies ist durch Prüfungen im Ministerium sichergestellt.
Es ist Ziel der Sozialversicherung, die Information über Qualität und
Austauschbarkeit zu transportieren, damit die Akzeptanz von Generika
weiter zunimmt.

Maßnahmen dazu sind

1. Rasche Zulassung von Generika
 2. Größere Preisdifferenz zwischen Original und Nachfolgeprodukt
 3. Neugestaltung des Entlassungsbriefes der Spitäler
 4. Gemeinsame lnformationsmaßnahmen für Ärzte und Patienten
 5. Beachtung der Generikaverschreibung im Rahmen des
    Medikamentekosten-Controllings

Derzeitige Situation

Eine bereits erfolgreich umgesetzte Maßnahme seitens der
Sozialversicherung ist das Öko-Tool des elektronischen
Heilmittelverzeichnisses, welches Ärztesoftware-Anbietern kostenlos
zu Verfügung gestellt wird. Dieses Daten werden in die
Ordinationssoftware integriert, und dienen als Entscheidungshilfe bei
der ökonomischen Medikamentenauswahl.

Die Zahl der im Heilmittelverzeichnis angeführten ersetzbaren
Originärprodukte sowie die dazugehörigen Nachfolgeprodukte (auf Ebene
Packungen) betrug im Juli 2004 mehr als 2000 Packungen. Im Jahr 2002
wurden insgesamt 266 Nachfolgeprodukte in das Heilmittelverzeichnis
aufgenommen, im Jahr 2003 169.
Der Anteil der Verordnungen von Nachfolgeprodukten konnte im Jahr
2003 im Vergleich zu 2002 um 20 % gesteigert werden.

Durch Preissenkungen wurden im vergangenen Jahr rund 40 Mio Euro
auf Basis des Kassenverkaufspreises eingespart. Diese Preissenkungen
werden zu einem großen Teil durch die Marktpräsenz von
Nachfolgeprodukten ermöglicht.

Die Ausgaben für über öffentliche Apotheken abgegebene
Arzneispezialitäten stieg in den Monaten Jänner bis Juni 2004,
verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um knapp 4%.

"Die Verstärkung der Verschreibung von Generika ist eine
Möglichkeit ohne Qualitätseinbußen im Gesundheitswesen zu sparen. Das
Geld liegt auf der Straße, wir müssen uns gemeinsam danach bücken.
Öffentliche Diskussion ist notwendig, um die Akzeptanz bei allen
Beteiligten, vor allem den Patienten zu steigern" , meinte dazu Dr.
Josef Probst, zuständiger Geschäftsführer im Hauptverband der
österreichischen Sozialversicherungsträger.

OTS0111    2004-07-19/14:05

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NHS

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel