• 12.07.2004, 11:16:25
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ÖAMTC: Wer einen Kuhfänger montieren will, wird bei den Behörden abblitzen

Bei "schwarz" montierten bull bars kann das "Pickerl" verweigert werden

Wien (ÖAMTC-Presse) - Die Behörden und die EU haben den Kuhfängern
auf Fahrzeugen den Kampf angesagt. "Die Anbringung von
Frontschutzbügeln unterliegt der Genehmigungspflicht. Wer aber bull
bars als Zurüstteil zu einem Fahrzeug erwirbt und montieren lassen
will, wird aber in den meisten Fällen bei der Kraftfahr-Behörde
abblitzen", weiß ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer. Die Begründung für die
ablehnende Haltung der Behörden: Kuhfänger bergen eine große Gefahr
für die Verkehrssicherheit, gefährden sie doch Fußgänger bei einem
Unfall besonders.

Problematisch kann es für Besitzer von "schwarz" montierten bull
bars werden. Bei der jährlichen "Pickerl-Überprüfung" könnte der ohne
Genehmigung montierte Teil als "schwerer Mangel" eingestuft werden.
Die chrompolierten Eisenrohre an der Frontseite des Fahrzeuges sind
ein Sicherheitsrisiko.

Die EU hat in einer Richtlinie festgeschrieben, dass
Typengenehmigungen von Fahrzeugen bis 2,5 Tonnen höchstzulässigem
Gesamtgewicht mit bull bars ab Oktober 2005 nicht mehr erteilt
werden. Fahrzeuge über dieser Gewichtsgrenze sind aber von dieser
Neuregelung nicht betroffen. "Der ÖAMTC hat deshalb im Zuge der
Begutachtung eine Ausdehnung dieser Regelung auch für schwere
Fahrzeuge gefordert", sagt Hoffer. Der Clubjurist kritisiert auch,
dass Fahrzeuge mit Kuhfängern europaweit sogar noch bis zum Jahr 2012
neu zugelassen werden können.

Offen ist noch die Frage, ob Kuhfänger aus elastischem Material
wie zum Beispiel Kunststoff in Zukunft erlaubt sein werden. Diese
sollen bei einem Unfall kein so großes Verletzungsrisiko bedeuten.
"Darüber wird noch auf EU-Ebene nachgedacht", weiß ÖAMTC-Jurist
Hoffer.

Der ÖAMTC kritisiert schon seit Jahren den mangelhaften
Fußgängerschutz bei Kraftfahrzeugen. Zahlreiche Crashtests des Clubs
haben gezeigt, dass die Fahrzeughersteller der Fußgänger-Sicherheit
weniger Beachtung geschenkt haben als der Insassen-Sicherheit.
Besonders häufig wurden von den Crashtest-Experten des ÖAMTC
unnachgiebige Stellen auf der Motorhaube, steife Stoßstangen und
Kotflügel beanstandet.

(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Michael Holzinger

OTS0068    2004-07-12/11:16

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