- 06.07.2004, 10:28:00
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KLIMT-VILLA: Aus allen Parteien Zustimmung für bessere Garantien
Abgeordnete aller vier Parteien fordern eindeutige Auflagen betreffend Klimt-Nutzung
Wien (OTS) - Wie berichtet (vgl. unsere gestrige Aussendung)
könnte morgen im Plenum des Nationalrates die Klimt-Villa zur
Diskussion gestellt werden, obwohl es dem Abgeordneten Detlev Neudeck
(FPÖ) im Finanzausschuss am 30. Juni gelungen ist, dass ein von ihm
vorgelegter Abänderungsantrag beschlossen wurde. Die Klimt-Villa soll
solange nicht im Nationalrat behandelt werden, bis die Auflagen
besser konkretisiert und alle Zweifel an deren Garantien ausgeräumt
sind. Neudeck betont, dass für ein Objekt, das wegen seiner
"historisch-kulturellen Bedeutung" als "historisches Objekt"
anerkannt ist, nicht allein der Verkaufspreis entscheidend sein kann,
sondern auch die Qualität der Konzepte.
Mini-Gedenkraum für Gustav Klimt?
Für Bautensprecherin Gabriele Moser (Grüne) und Marianne
Hagenhofer (SPÖ), beide im letzten Finanzausschuss, sei ebenso klar,
dass beispielsweise die Sanktionen und deren Umsetzungen im Falle der
Nichterfüllung von Auflagen durch den Käufer noch nicht ausreichend
geklärt sind. Überdies wird mit keinem Wort erwähnt, wie groß die
Gedenkstätte im Erdgeschoß der Klimt-Villa sein muß. So darf wohl
befürchtet werden, dass mit einem kleinen Gedenkraum (wie z. B.
Mozartgedenkstätte im Kaufhaus Steffl in der Kärntnerstraße), den
Auflagen zwar genüge getan würde, angesichts des großen
internationalen Interesses von Touristen und Klimtbegeisterten jedoch
in keiner Weise befriedigen kann. Ebenso können die von
Finanzminister Grasser in Aussicht gestellte "Absicherung", der Bund
behalte sich ein Rückkaufsrecht bei Nichterfüllung der Auflagen,
allein nicht ausreichen. Warum soll die Republik jemals davon
Gebrauch machen, wenn schon seit vielen Jahren das Ziel verfolgt
wird, möglichst wenig Immobilien im Eigentum des Bundes zu belassen.
Gesamt Areal bedarf Klimt-Nutzung!
Finanzausschussmitglied Vincenz Liechtenstein (ÖVP), der sich den
Bedenken der Abgeordneten anschließt, meint, dass eine Gedenkstätte
im Erdgeschoß nicht überlebensfähig sein kann, wenn nicht das gesamte
Areal mit entsprechend synergetischen Nutzungen ausgefüllt wird
(Themenbereich Gustav Klimt und seine Zeit, weitere touristische Ein-
bzw. Ausrichtungen). In Anbetracht der Tatsache, dass seit über 5
Jahren die Ministerien darüber nachdenken, wie mit der Klimt-Villa
umzugehen sei, dürfe es auf ein paar Monate wohl nicht ankommen, bis
eine wirklich seriöse Lösung mit Zustimmung aller Beteiligten
getroffen werden kann. Auch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel denkt in
einem Brief aus 2003, "dass die Bundesregierung eine dem Sachverhalt
entsprechende und für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung
finden wird."
OTS0056 2004-07-06/10:28
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