- 05.07.2004, 11:23:57
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Verkauf der "KLIMT-VILLA" durch die Hintertür ?
Am 7. Juli könnte der Nationalrat Verkauf beschließen !
Wien (OTS) - "Drohender Immobilienskandal" lautete die Schlagzeile
in der ZiB 1 am 7. Juni dieses Jahres, nachdem der Verein
Gedenkstätte Gustav Klimt vor einem Verkauf des letzten Ateliers von
Gustav Klimt seitens der Repulik Österreich gewarnt hatte, ohne dass
wichtige Details der zukünftigen kulturellen Nutzung geklärt sind.
Umgehung des Finanzausschusses im Nationalrat am kommenden
Mittwoch ?
Als Zwischenerfolg wurde erreicht, dass die Behandlung des
Objektes "Feldmühlgasse 11" (1130 Wien) im Finanzausschuss des
Nationalrats vom ursprünglich 8. auf den 30. Juni verschoben wurde.
Am letzteren wurde erfreulicherweise die Klimt-Villa durch einen
Abänderungsantrag gänzlich von der Regierungsvorlage genommen, doch
es halten sich jetzt hartnäckige Gerüchte, dass am Mittwoch, dem 7.
Juli, in der 2. Lesung im Plenum des Nationalrats durch einen
kurzfristig eingebrachten Antrag die Klimt-Villa nun doch wieder aus
der Liste der unveräußerlichen "historischen Objekte" gestrichen
werden soll. Somit wäre der Weg frei, die Klimt-Villa seitens des
Wirtschaftsministeriums zu veräußern, ohne dass die Unklarheiten
bzgl. kultureller Auflagen im Vorfeld geklärt wurden. Der
Klimt-Verein, der sich seit seiner Gründung 1999 um die Klimt
adäquate Nutzung der Klimt-Liegenschaft bemüht, warnt vor einer quasi
"Blanko-Ermächtigung", die dem Käufer nützen könnte, die
Klimt-Widmung auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
Keine "Klimt-Widmung" nach Verkauf ?
Äußerungen seitens des derzeitigen Favoriten für einen Kauf, Dr.
Wilhelm Rasinger, neuer Geschäftsführer der WiMo GmbH bzw. der WiMo
Gedenkstätte Verwaltungs GmbH (WiMo steht für Wien-Moskau) wie "Ich
halte nichts davon, dass man eine große Klimt-Show aufzieht" und "Da
sind sie in zehn Minuten durch" (APA, 7. Juni), lassen uns das
Schlimmste befürchten.
Garant für eine Klimt-adäquate Nutzung des Areals könnte die
Gemeinnützige Österreichische Baukultur Privatstiftung sein, die der
Klimt-Verein als Partner gewinnen konnte und die selbst ein Anbot mit
einem umfassenden kulturellen Konzept gelegt hat. Vorstandsmitglied
der Stiftung Prof. Gerhard Tötschinger appelliert: "Die
verantwortlichen Politiker sollen dieses würdelose Schauspiel um den
Verkauf eines so wichtigen Kulturguts von Gustav Klimt, einem der
herausragendsten internationalen Künstlerpersönlichkeiten,
schleunigst beenden. Es ist schlicht und einfach nur peinlich für ein
Land wie Österreich, das sich am internationalen Parkett gerne als
Kulturnation sieht."
OTS0058 2004-07-05/11:23
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