• 25.05.2004, 11:31:18
  • /
  • OTS0128 OTW0128 OTW0128

"Parsifal - Indiana Jones und Richard Wagner" - Werner Bootes neue Doku am Pfingstmontag in ORF 2

Wien (OTS) - Nach der Arktisexpedition zum "Fliegenden Holländer
der Gegenwart" und der daraus resultierenden Doku "Der fliegende
Holländer - Feuer und Eis" (im Jänner 2004 im ORF) machte sich
Regisseur Werner Boote erneut auf eine Abenteuerreise: das Ziel:
Spanien. Der Grund: die Suche nach dem echten Heiligen Gral. Der
Anlass: die Neuproduktion von "Parsifal" an der Wiener Staatsoper.
Das Resultat, die beeindruckende Operndoku "Parsifal - Indiana Jones
und Richard Wagner" feiert am Pfingstmontag, dem 31. Mai 2004, um
22.40 Uhr in ORF 2 seine Premiere. Diese neuartige Form von
Operndokumentation präsentiert Oper fernsehgerecht und verschränkt
zwei Handlungsstränge: Christine Mielitz' Inszenierung an der Wiener
Staatsoper (mit Johan Botha, Thomas Quasthoff u. a.) und den heutigen
Zugang zum historischen Stoff - die Entdeckung des Grals, zu deren
Behuf sich Regisseur Werner Boote auf die Suche nach Indizien begibt.
Und das gerade zur Osterzeit, wo die Nächte in Spanien von den
bedrückenden Prozessionen bestimmt sind. Er klettert in unzugängliche
Höhlen, findet in der Klosterburg von San Juan de la Pena Wagners
Gralsburg und trifft auf die "Ritter des Heiligen Grals" ("Caballeros
del Santo Caliz") die ihm am Gründonnerstag, am Tag des letzten
Abendmahls, die Reliquie des Abendmahlskelchs präsentieren.

"Indiana Jones, schau oba"

"Bei den Dreharbeiten habe ich mir öfters gedacht: 'Indiana Jones,
schau oba'", erinnert sich Regisseur Werner Boote schmunzelnd an die
dreiwöchige Drehzeit. "Man kommt recht bald in den Sog des
Gralssuchers und spürt eifrig den Legenden nach. Aber: Man findet
keine Indizien, man kann die Legenden glauben oder nicht." Fest
steht: Werner Boote hielt den Gral in der Hand. Am Gründonnerstag, im
Beisein des Gralswärters ("der ganz anders ist als jener in 'Indiana
Jones', so Boote) stemmte der Regisseur den "echten" Gral, wie der
Historiker und Schriftsteller Michael Hesemann, der Boote auf der
Reise begleitete, sagte, in die Höhe - just an jenem Tag, an dem
"Parsifal" in der Staatsoper Premiere feierte. "Das war Zufall", so
Boote. Ein Zufall, der bemerkenswert ist - "wie so viele scheinbare
Zufälle in den Jahrhunderten der Gralssuche". Gewollt ist auf alle
Fälle, dass der der Regisseur diesmal eine Hauptperson des Films ist
- als eine Art Indiana Jones der Opernwelt. Werner Boote: "Die
'Indiana Jones'-Abenteuerstory erweckt die Faszination dieser Oper
filmisch hier erneut zum Leben. Weil der Film nicht nur auf die
Produktion der Wiener Staatsoper neugierig macht, sondern vor allem
auch lebendig über diese Oper erzählt, denke ich, dass 'Parsifal -
Indiana Jones und Richard Wagner' auch für ein jüngeres und somit
breites Publikum relevant ist."

Die Suche nach dem Gral - die Suche nach ...

"Fragt man sich nach der Bedeutung und Relevanz von 'Parsifal' heute,
so stellt man fest, dass in kaum eine Oper so viel
hineininterpretiert wird wie in diese. Ein unendliches Meer an
Deutungen und Schriften tut sich auf", so Werner Boote über die
Gralssuche. Eines ist für den weit gereisten Regisseur klar:
"'Parsifal' ist die aktuellste Oper überhaupt." Also widmet sich die
Dokumentation "Parsifal - Indiana Jones und Richard Wagner" dem Werk
selbst. "Parsifal", das fünfstündige "Bühnenweihfestspiel", wurde zu
Wagners persönlicher Religion. Der Gral sei nicht nur jene Schale,
aus der Jesus beim letzten Abendmahl getrunken haben soll, sondern
auch jenes Gefäß, in das Jesu Blut aus der Speerwunde am Kreuze
floss. Die Mitleidsthematik der Schopenhauerschen Philosophie bildet
die Achse des Dramas. "Wahre und reine Liebe" sei Mitleid, und alle
Liebe, die nicht Mitleid ist, sei Selbstsucht. In "Parsifal - Indiana
Jones und Richard Wagner" werden Personen aus der Produktion
begleitet und in "lebensnahen" Aufnahmen vorgestellt: Sänger Johan
Botha (Parsifal), Dramaturg Peter Blaha, Bühnenarbeiter und vor allem
Sänger Thomas Quasthoff (Amfortas), der als außergewöhnlicher Mensch,
der kein Mitleid will, porträtiert wird. Dramaturg Peter Blaha
liefert Backgroundwissen bezüglich Wagners Werk und erzählt davon,
dass "Parsifal" bei seinen Zuhörern schon immer Rauschzustände
hervorgerufen hat. Die Inszenierung von Christine Mielitz, die bei
der Premiere am 8. April 2004 Publikum und Kritiker faszinierte,
bettet die Dokumentation in ein musikalisch und optisches Spektakel
ein.

Nähere Infos sind unter http://presse.ORF.at abrufbar.

OTS0128    2004-05-25/11:31

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NRF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel