• 18.05.2004, 08:29:54
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Neuer Schlag gegen Filmpiraterie

Verein für Anti-Piraterie (VAP) lässt 5 Internet-Server in Wiener Hochsicherheits-Rechenzentrum beschlagnahmen

Wien (OTS) - Die Wiener Wirtschaftspolizei hat am Freitag letzter
Woche auf Antrag der im VAP organisierten Filmindustrie eine
Hausdurchsuchung bei mos.at, einem so genannten "Housing-Provider"
durchgeführt. Fünf Server und zwei Workstations, auf denen sich
illegale Filmkopien und anderes inkriminiertes Material befunden
haben, konnten enttarnt und vom Netz genommen werden. Auf derartigen
Servern liegt das Ausgangsmaterial für die Film-Raubkopien, wie sie
auf weit verbreitet auf Flohmärkten angeboten werden. In der
Piraten-Szene herrscht seit dem Raid einiger Aufruhr, es besteht
angeblich bereits "Mangel" an aktuellen Filmen für Downloads.

Die Aktion des VAP ist eine direkte Folge der größten Piratenjagd
der Neuzeit, die im März dieses Jahres in Deutschland zur
Beschlagnahme von 19 Servern und zu etlichen Verhaftungen geführt
hat. Seither weichen immer mehr deutsche Internet-Piraten nach
Österreich aus. Die deutsche Gesellschaft zur Verfolgung von
Urheberrechtsverletzungen (GVU) hat dem VAP die entscheidenden
Hinweise gegeben und auch zwei Experten nach Österreich entsandt, die
bei der Hausdurchsuchung mitgewirkt haben. Dr. Andreas Manak,
Generalsekretär des VAP, erklärt: "Da die Filmpiraten international
zusammenarbeiten muss auch die Anti-Piraterie grenzüberschreitend
erfolgen. Das hat gerade bei mos.at sehr gut funktioniert. Diese
Firma hat Niederlassungen in Hamburg und in Wien und profitiert von
der Aufregung, die die Server-Raids in Deutschland verursacht haben.
Viele Kunden von mos.at sind Deutsche, die sich in deutschen
Rechenzentren nicht mehr sicher gefühlt haben. Jetzt werden die
Betreiber illegaler Server wieder anderswo Unterschlupf suchen. Aber
wir arbeiten auch eng mit Anti-Piraterie-Organisationen in Osteuropa
zusammen und werden ihnen keine Ruhe lassen."

Die forensische Auswertung der beschlagnahmten Server wird mit
Hochdruck betrieben. Manak erwartet sich wichtige Aufschlüsse über
die Hintermänner und Kunden der Filmpiraten. "Noch während wir mit
der Polizei im Haus waren, haben einige versucht, über
Remote-Zugriffe die Daten auf ihren Servern zu löschen, aber sie
können nicht alle Spuren verwischen. Was uns dann an Informationen
noch fehlt, muss der Provider zur Verfügung stellen." berichtet
Manak.

Nach dem e-commerce-Gesetz (ECG) sind die
Internet-Service-Provider zwar nicht verpflichtet, die Daten, die
über ihre Leitungen oder Rechner laufen, zu prüfen. Bei einem
konkreten Verdacht auf eine Rechtsverletzung müssen sie aber die
Daten der Kunden offen legen. Die Zeiten für Filmpiraten werden wohl
schwieriger. Manche haben auf ihren internen Bords schon angekündigt,
sich zurückzuziehen, bevor auch bei ihnen die Polizei vor der Haustür
steht.

OTS0014    2004-05-18/08:29

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