• 16.03.2004, 12:10:20
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Rieder: Aus- und Weiterbildung für 840 Pflegekräfte

Aufschulung von rund 380 Pflegekräften und Ausbildung von 460 Arbeitslosen für den Pflegeberuf bis 2006

Wien (OTS) - "Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage an
höherqualifizierten und gut ausgebildeten Fachkräften in der Alten-
und Krankenpflege hat die Stadt Wien bereits im April 2003 ein
entsprechendes Aus- und Weiterbildungsprogramm gestartet, das aus
zwei Modulen besteht. So bieten wir im ersten Modul - dem
Qualifizierungsprogramm - Personen, die bereits als HeimhelferIn oder
PflegehelferIn bei privaten Pflege- und Sozialeinrichtungen arbeiten,
die Chance, sich in ein bis drei Jahre dauernden Kursen entweder von
der Heimhilfe zur Pflegehilfe bzw. von der Pflegehilfe zur
diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson aufschulen zu
lassen. Ergänzt wird dieses Angebot durch das zweite Modul, einer
sogenannten Implacementstiftung, in der Arbeitslose und
WiedereinsteigerInnen für den Pflegedienst gemeinsam und in
Abstimmung mit den Alten- und Krankenpflegeeinrichtungen ausgebildet
werden, erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister
Dr. Sepp Rieder in der Bürgermeister- Medienkonferenz am
Dienstag.****

Rieder zog in der Medienkonferenz gemeinsam mit Eduard Spörk,
dem Geschäftsführer des Dachverbandes Wiener Pflege- und
Sozialdienste, eine erste Zwischenbilanz der im Vorjahr begonnenen
Aus- und Weiterbildungsoffensive für die Pflegeberufe, die ein
wichtiger Schritt hin zu noch höherer Qualität in der Versorgung und
Betreuung älterer Menschen ist.

Bereits 50 Kursabsolventen 2003, Kursbeginn 2004 für 374
Personen

In Summe werden bis zum Jahr 2006 rund 840 Personen die
Ausbildungsangebote der beiden Module absolvieren. Rund 50 Personen
haben die Kurse bereits im Jahr 2003 abgeschlossen. Heuer besuchen
weitere 374 Personen die Kurse, und im Jahr 2005 beginnen noch einmal
275 Menschen mit der Neuausbildung bzw. der Weiterbildung. Insgesamt
erhalten bis zum Jahr 2006 rund 380 Menschen, die heute schon als
Heim- oder Pflegehelfer arbeiten, die Möglichkeit zur Weiterbildung.
460 Arbeitslose werden für einen neuen Job im Pflegedienst
ausgebildet, so Rieder weiter.

Für die Fortsetzung des Qualifizierungsmoduls über das Jahr 2006
hinaus zeigt sich Rieder optimistisch. Beim Arbeitsmarktgespräch im
Februar habe Arbeitsminister Bartenstein laut Rieder die Verlängerung
des sonst auslaufenden erfolgreichen Programms in Wien zur
Höherqualifizierung von Beschäftigten im privaten Gesundheits- und
Pflegebereich bereits zugesagt.

10 Mio Euro werden investiert - 3,8 Mio Euro davon zahlt die
Stadt Wien

Projektpartner dieser Bildungsoffensive im Pflegebereich sind
der Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (WAFF) und das AMS Wien.
Insgesamt werden in das bis 2006 laufende Programm 10 Millionen Euro
investiert, wobei der WAFF rund 3,8 Millionen Euro und das AMS Wien
rund 6 Millionen übernimmt. Bei der organisatorischen Abwicklung
unterstützt der Dachverband "Wiener Pflege- und Sozialdienste", in
dem sich 24 ambulante und 15 stationäre private Organisationen
zusammengeschlossen haben, die insgesamt rund 10.000 MitarbeiterInnen
beschäftigen. Die Ausbildung erfolgt großteils in den
Krankenpflegeschulen des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Kurse
laufen zum Beispiel im Geriatriezentrum Wienerwald, im
Kaiserin-Elisabeth-Spital oder im Kaiser-Franz-Josef-Spital.

Modul 1: Höherqualifizierung für rund 380 Heim- bzw.
PflegehelferInnen

Die Aufschulung vom Heimhelfer zum Pflegehelfer erfolgt gemäß §
92 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz. Der Aufgabenbereich umfasst
die Pflege und Betreuung von akut und langzeit-chronisch kranken
Menschen. Die PflegehelferInnen unterstützen und ergänzen die Arbeit
von diplomierten Krankenpflegepersonen im stationären und ambulanten
Bereich. Die Ausbildung umfasst in ihrem theoretischen Teil unter
anderem Grundzüge der Bereiche Hygiene, Infektions-, Krankheits- und
Ernährungslehre, Krankenbetreuung und Gerontologie.

Die Höherqualifizierung vom Pflegehelfer zum Diplomierten
Gesundheits- und Krankenpfleger läuft gemäß § 44 des Gesundheits- und
Krankenpflegegesetzes. Die Kurse dauern je nach Kategorie ein bis 3
Jahre.

Bis zum Jahr 2006 werden 255 ehemalige HeimhelferInnen zu
PflegehelferInnen ausgebildet sein und 127 ehemalige
PflegehelferInnen ihre Weiterbildung zum diplomierten Gesundheits-
bzw. Krankenpfleger erfolgreich absolviert haben. 133 Personen haben
im Jahr 2003 mit den Kursen begonnen, heuer starten 174 und im Jahr
2005 weitere 75 Personen. In Summe durchlaufen bis 2006 rund 380
Personen diese Weiterbildungskurse.

Höherqualifizierung von der Heim- zur Pflegehilfe bzw. von der
Pflegehilfe zur Gesundheits- bzw. Krankenpflegeperson mit Diplom nach
Personenanzahl im Kurs pro Jahr

2003     2004     2005     Gesamtlaufzeit
                                                  2003 bis 2006
Höherqualifizierung
von der Heim- zur
Pflegehilfe
Kursdauer: 1 Jahr     79       101      75              255
Höherqualifizierung
von der Pflegehilfe
zur diplomierten
Gesundheits- und
Krankenpflegeperson
Kursdauer: 2 bis
3 Jahre               54        73                      127
Summe                133       174       75             382

"Vom Höherqualifizierungsprogramm profitieren Arbeitgeber und
Arbeitnehmer gleichermaßen. Die Arbeitnehmer bleiben auch während der
Ausbildungszeit beschäftigt und erhalten ihr Gehalt, der Arbeitgeber
kann zusätzlich seine Personalplanung so gestalten, dass stufenweise
aufgeschult wird".

Den privaten Trägern (eine Bedingung des Arbeitsministers)
werden sowohl Personalkosten wie Kurskosten finanziert (60 Prozent
Bund/40 Prozent Land bei Personalkosten, bzw. 2 Drittel Bund/1
Drittel Land bei Kurskosten).

Modul 2: 460 Arbeitslose erlernen Pflegeberufe in der
Implacementstiftung

Ergänzend zum ersten Modul, dem Qualifizierungsprogramm,
erhalten 460 Arbeitslose über eine Implacementstiftung des Wiener
ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (WAFF) die Möglichkeit, sich für
einen Pflegeberuf ausbilden zu lassen. Die Absolventen dieser Kurse
besetzen dann jene Stellen, die frei werden, durch den Wechsel der im
Modul 1 höherqualifizierten Pflegekräfte auf qualitativ höher
bewertete Arbeitsplätze. Außerdem deckt die Implacementstiftung den
grundsätzlich steigenden Bedarf an Pflegepersonal.

WAFF und AMS vermitteln die neu ausgebildeten Pflegekräfte
gleich direkt an die Alten- und Krankenpflegeorganisationen. Der
wesentliche Nutzen für die Trägereinrichtungen liegt in der gezielten
Personalsuche und Vorauswahl, die der WAFF in Kooperation mit dem AMS
übernimmt, im Entfall der Gehaltskosten für die Zeit der Ausbildung
und der arbeitsplatznahen Qualifizierung der zukünftigen
MitarbeiterInnen.

In der Implacementstiftung haben im Jahr 2003 bereits 60
arbeitslose Personen eine Ausbildung zur Heim- bzw. zur Pflegehilfe
begonnen. 38 davon haben ihre Kurse bereits erfolgreich abgeschlossen
und auch schon ihren neuen Job angetreten. Rund 200 Arbeitslose bzw.
WiedereinsteigerInnen werden jeweils im Jahr 2004 und 2005 mit neuen
Kursen beginnen. Bis zum Jahr 2006 werden so rund 460 arbeitslose
Menschen eine entsprechende Ausbildung und einen neuen Job im Alten-
bzw. Krankenpflegebereich erhalten.

Implacementstiftung für Arbeitslose und WiedereinsteigerInnnen
nach Personenanzahl im Kurs pro Jahr

2003     2004     2005   Gesamtlaufzeit
                                            gepl.  2003 bis 2006
Ausbildung zur Heimhilfe    40      66       66          172
Ausbildung zur Pflegehilfe  20     114      114          248
Ausbildung zur
Diplomierte Gesundheits-
und Krankenpflegeperson             20      20            40
Summe                       60     200     200           460

Die Ausbildungsdauer zur Heimhilfe beträgt rund 12 Wochen, die
Ausbildung zur Pflegehilfe rund 12 Monate. Beide Ausbildungen
gliedern sich in einen theoretischen und in einen praktischen Teil
und enden mit einer kommissionellen Abschlussprüfung, die die
AbsolventInnen zur Ausübung ihres Berufes berechtigen.
Die Stiftungsmaßnahmen werden durch Beiträge der beteiligten
Unternehmen (Ausbildungskosten, monatliche Stipendien für
BezieherInnen von Arbeitslosengeld) und durch Beiträge des WAFF
(Förderung von Schulungskosten) finanziert. Der WAFF refundiert 50 %
der Kosten der Qualifizierung sowie des unternehmensinternen
Theorieteils. Vom AMS erhalten die StiftungsteilnehmerInnen entweder
Schulungsarbeitslosengeld, Notstandshilfe oder Deckung des
Lebensunterhalts (DLU) für die Dauer der Qualifizierung. (Schluss)
gaw

Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/:
Wolfgang Gatschnegg
Tel.: 4000/81 845
Handy: 0664/826 82 16
mailto:gaw@gfw.magwien.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NRK

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