• 15.03.2004, 16:38:41
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In memoriam Franz Kardinal König

Die Ära König - Vom Bauernbub zum Kardinal der Weltkirche

Wien (OTS) - ALPHA Österreich, das ORF-Programmfenster in
BR-alpha, dem Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks, bringt in
Abänderung seines Programm am Mittwoch, dem 17. März, um 21.00 Uhr in
memoriam Franz Kardinal König die Dokumentation "Die Ära König - Vom
Bauernbub zum Kardinal der Weltkirche" von Michael Cencig und Hubert
Feichtlbauer. Die Sendung "Orientierung" entfällt.

Als der niederösterreichische Bauernsohn Franz König 1956 zum
Erzbischof von Wien ernannt wurde, war er ein Konservativer - aber
einer, der um die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der
katholischen Kirche wusste und diese mit Augenmaß betrieb.

Zuerst löste er die Kirche behutsam von der historisch bedingten
Umklammerung durch die christdemokratische konservative Partei und
verkündete eine Kirche, die "für alle Katholiken in allen Parteien"
da ist. Der Ausgleich mit der Sozialdemokratie trug ihm den Titel
"Roter Kardinal", dem Land aber inneren Frieden und ein breit
verankertes neues Konkordat ein.

Dann unternahm Kardinal König immer häufiger Reisen in
kommunistisch regierte Länder, pflegte Kontakte mit deren
Kirchenführern (vor allem mit Kardinal Mindszenty in Budapest) und
sondierte bei den Machthabern das Terrain für Kompromisse und einen
modus vivendi - immer im Einverständnis mit dem Vatikan, aber in
eigener Regie, um niemanden zu belasten.
Diese Reisen setzten sich im Knüpfen ökumenischer Bande zu orthodoxen
Kirchen fort: Die von König gegründete Stiftung Pro Oriente brachte
orthodoxe und altorientalische Kirchen auch untereinander in
Verbindung.

Beim Zweiten Vatikanischen Konzil gehörte Kardinal König zusammen
mit Kardinal Döpfner zu den Verfechtern einer klaren Reformlinie. Von
Papst Paul VI. wurde König mit der Leitung des Sekretariats für die
Nichtglaubenden betraut, und er brachte Theologen und
Naturwissenschafter zu institutionalisierten Gesprächen, v.a. auch in
der Katholischen Akademie in Bayern, zusammen. Die Verurteilung
"künstlicher" Empfängnisverhütung versuchte er vergeblich zu
verhindern.

Der 45-Minuten-Film von Michael Cencig und Hubert Feichtlbauer
verfolgt alle Stationen im Wirken des verstorbenen Kardinals. Er
bringt Urteile von Befürwortern wie auch Kritikern seines Wirkens
sowohl von Kirchen- als auch Weltleuten, Katholiken, Protestanten,
Orthodoxen und Juden.

OTS0194    2004-03-15/16:38

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