Feierstunde im Parlament - Fasslabend: "Werde der Welt noch ein
kleineres oder mittleres Loch einschlagen"
Wien, 11. März 2004 (ÖVP-PK) Ein runder Geburtstag wurde am
Mittwoch Abend im Parlament gefeiert: Werner Fasslabend, Abgeordneter
zum Nationalrat, ehemaliger Bundesminister und Dritter
Nationalratspräsident sowie ehemaliger ÖAAB-Bundesobmann, wurde 60.
Zu einer Feierstunde hatte ÖVP-Klubobmann Mag. Wilhelm Molterer
geladen und viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, viele
Ehrengäste, waren zu diesem Geburtstagsfest, das eher einem Staatsakt
ähnelte, gekommen. Unter den Gästen begrüßte der Klubobmann unter
anderem Nationalratspräsident Univ.Prof. Dr. Andreas Khol,
Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel, Altbundespräsident Dr. Kurt
Waldheim, die Minister Dr. Benita Ferrero-Waldner, Maria
Rauch-Kallat, Dr. Martin Bartenstein, Dr. Karlheinz Grasser, Günther
Platter, Dipl. Ing. Erwin Pröll und die beiden Staatssekretäre Dr.
Alfred Finz und Dr. Reinhart Waneck sowie Vizekanzler a.D. Dr. Alois
Mock. Ebenfalls zu den Gästen zählten NÖ-Landeshauptmann Dr. Erwin
Pröll und ÖAAB-Bundesobmann Abg. Fritz Neugebauer sowie zahlreiche
Abgeordnete und Botschafter. ****
MUT ZUR AUSEINANDERSETZUNG UND ZUM KONSENS
ÖVP-Klubobmann Mag. Wilhelm Molterer wies in seiner Eröffnungsrede
auf die für manche "unbekannten Seiten" von Werner Fasslabend hin,
beispielsweise auf sein großes Interesse für Politik bereits in
seiner Kindheit und seine spätere intensive kommunalpolitische
Tätigkeit, die neben seinen praktischen Erfahrungen in der Wirtschaft
sein Wirken prägten. Der ÖVP-Klubobmann erinnerte zudem an eine
ÖVP-Klubklausur in Telfs, bei der die "Abfertigung neu" aus der Taufe
gehoben wurde, - eine Idee, mit der Fasslabend eine tiefe
gesellschaftspolitische Überzeugung verband. Molterer hob zudem das
"unendlich immense Engagement Fasslabends für die Sicherheit
Österreichs" hervor. Fasslabend präge eine klare
gesellschaftspolitische Orientierung und der Mut zur
Auseinandersetzung, aber auch zum Konsens, die auch bei seiner
Tätigkeit als Dritter Nationalratspräsident zum Ausdruck kamen.
Fasslabend habe früh erkannt, dass die Zukunft der Sicherheit in
unserem Land im Rahmen der europäischen Sicherheits- und
Verteidigungspolitik liege und habe konsequent und systematisch daran
gearbeitet, Österreich in einen Sicherheitsverband einzubauen und
dabei große Courage gezeigt, so Nationalratspräsident Univ.Prof. Dr.
Andreas Khol in seiner Laudatio. Auch der Grenzschutz sei in seiner
Zeit zur "Hochblüte" gebracht worden. Als Dritter Präsident des
Nationalrats habe Fasslabend in einer schwierigen Zeit das Haus
gelenkt und geleitet.
VERSTÄNDNIS FÜR DEN BLICK ÜBER DIE GRENZE
ÖAAB-Bundesobmann Abg. Fritz Neugebauer übermittelte dem Jubilar
Grüße von tausenden Mitgliedern der ÖAAB-Bewegung. Als ein
Niederösterreicher, der in Marchegg geboren ist, habe Fasslabend ein
besonderes Verständnis für den Blick über die Grenze entwickelt. Der
ÖAAB-Bundesobmann verglich Fasslabends politische Tätigkeit mit jener
eines Mittelstreckenläufers. "Dazu braucht man Kraft und Ausdauer,
die du in deiner politischen Laufbahn praktiziert hast." Außerdem
habe Fasslabend es stets verstanden, junge Menschen für politische
Abläufe zu interessieren und einzubinden.
WEGBEGLEITER FÜR EIN GEMEINSAMES EUROPA
Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll würdigte Fasslabends
Verdienste für das Bundesland Niederösterreich, - vor allem als
Wegbegleiter für die EU-Erweiterung. Das kleine Städtchen Marchegg an
der Grenze zu den neuen Mitgliedsstaaten habe einen tiefen Einfluss
auf die Persönlichkeit des 1944 geborenen Werner Fasslabend gehabt.
"Du hast ganz großes Glück, das wenigen Politikern vergönnt ist", so
Pröll zu Fasslabend: Das, was ihm in seinen Anfangsjahren als Vision
vor Augen gestanden sei, sei Wirklichkeit geworden.
SICHERHEITSPOLITIKER VON EUROPÄISCHEM RANG
Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel erinnerte sich vor allem an
jene zehn Jahre, die er gemeinsam mit Fasslabend in der Zeit von 1990
bis 2000 in der Bundesregierung verbracht hat. Als
Verteidigungsminister sei er ein echter zweiter Außenminister gewesen
- "ein Sicherheitspolitiker von europäischen Rang". Es sei zudem
bewundernswert, wie Fasslabend die große Balkankrise gehandhabt habe.
Das Bundesheer habe in dieser Zeit Aufklärungsarbeit geleistet, die
für die ganze EU wichtig gewesen sei. Der Jubilar sei zudem ein
großer ÖAAB-Stratege - gerade im Sozialbereich - gewesen, erinnerte
der Kanzler ebenfalls an die "Abfertigung neu" und an die
Hospizkarenz, bei der sich Fasslabend für die Wegbegleitung
sterbenskranker Kinder durch die Eltern eingesetzt habe.
Schüssel hob auch Werner Fasslabends bemerkenswerte Aussage als
12jähriger hervor: Auf die Frage nach seinem Berufswunsch meinte er:
"ein Mensch will ich werden". "Bei all dem, was du in den
verschiedenen Funktionen geleistet hast, das bist du geworden", so
Schüssel.
LEIDENSCHAFT ZUM BERUF GEMACHT
"Ich habe ungeheures Glück gehabt, dass ich meine Leidenschaft zum
Beruf machen konnte. Es war eine wunderschöne und erfüllende Zeit",
dankte Fasslabend allen Weggefährten. Er, Fasslabend, habe allerdings
noch in der Zukunft einiges vor. "Ich fühle mich pumperlgesund und
habe die Absicht, der Welt noch das eine kleinere oder mittlere Loch
einzuschlagen", so Fasslabend abschließend.
(Schluss)
OTS0053 2004-03-11/09:49
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