• 06.03.2004, 19:12:17
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8. März - Internationaler Tag der Frau: AMS NÖ informiert über Arbeitsmarktchancen und Unterstützungsangebote für Frauen

Wien (OTS) Mit dem Internationalen Tag der Frau erinnern Frauen
weltweit an Ihre Forderung nach Gleichberechtigung und Gleichstellung
in der Gesellschaft. Für das Arbeitsmarktservice NÖ ist der 8. März
Anlass für eine Informationsoffensive in Zusammenarbeit mit Radio
Niederösterreich.

"Wie zahlreiche Forschungsarbeiten belegen, sind aus verschiedenen
Gründen die Einstiegschancen in den Arbeitsmarkt für Frauen
schlechter als für Männer", so der stellvertretende
Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, Karl Fakler. "Frauen sind zumeist
in den unteren hierarchischen Ebenen beschäftigt, obwohl sie, was die
fachliche Ausbildung betrifft mit den Männern in den letzten Jahren
gleich gezogen haben. Typisch `weibliche´ Berufe werden schlechter
entlohnt, und Frauen finden schlechtere berufliche Weiterbildungs-
und Aufstiegschancen vor," so der AMS NÖ-Vizechef weiter.

Arbeitsmarkt für Frauen in NÖ: Kaum Arbeitsplatzzugewinne,
mehr geringfügig Beschäftigte

Im Jahr 2003 waren in Niederösterreich 523.844 Personen
unselbstständig beschäftigt, davon waren 232.827 Personen oder 44%
Frauen. "Allerdings beinhaltet die Zahl der unselbstständig
Beschäftigten auch Karenzurlauber- und Kindergeldbezieherinnen",
erläutert Karl Fakler. "Zieht man deren Zahl ab, so zeigt sich, dass
im Jahr 2003 tatsächlich 215.567 Frauen aktiv einer unselbstständigen
Beschäftigung nachgingen. Um nur 158 oder 0,1% mehr als im Jahr
2003", so die ernüchternde Bilanz von Karl Fakler zur
Beschäftigungslage von Frauen in Niederösterreich. Gleichzeitig ist
die Zahl der geringfügigen Dienstverhältnissen und
Teilzeitbeschäftigungen von Frauen im letzten Jahr wieder
angestiegen. Durchschnittlich 22.966 Frauen gingen einer geringfügig
entlohnten Beschäftigung nach, um 428 oder 1,9% mehr als 2002. Bei
den Männern waren im Jahr 2003 "nur" 9.096 geringfügig beschäftigt.

Mehr weibliche Arbeitslose, weniger Arbeitsaufnahmen

Im Jahr 1999 lag die Arbeitslosenquote der Frauen mit 6,8% in
Niederösterreich noch um 0,6%-Punkte über der der Männer. In
vergangenen Jahren hat sich dieser Trend zugunsten der Frauen
umgekehrt. 2003 lag die Frauenarbeitslosenquote bei 6,6%, die der
Männer mit 7,3% deutlich höher. Durchschnittlich 39.209 (+ 785; 2% zu
2002) Personen waren im Jahr 2003 bei den AMS NÖ-Geschäftsstellen
arbeitslos gemeldet, 16.354 oder 41% davon waren Frauen.

"Dennoch haben wir festgestellt, dass im letzten Jahr im Vergleich
zu 2002 mehr Frauen arbeitslos wurden. Gleichzeitig ist es des AMS NÖ
gelungen, sowohl bei Frauen als auch bei Männer die Verweildauer in
Arbeitslosigkeit um zwei Tage zu senken - von insgesamt 109 auf 107
Tage", so AMS NÖ-Vizechef Karl Fakler. Während die Arbeitslosigkeit
bei Männern im Vergleich zu 2002 um `nur´ 1,7% anstieg, verzeichnet
das AMS NÖ bei den Frauen einen Anstieg von 2,5%. Vor allem Mädchen,
junge Frauen sowie Frauen ab 45 sahen sich im letzten Jahr hohen
Einstiegshürden in den Arbeitsmarkt gegenüber:

72.824 arbeitslose NiederösterreicherInnen haben im letzten Jahr
wieder eine Beschäftigung aufgenommen, ein leichtes Minus gegenüber
dem Jahr 2002 von 1,8%. "Die Arbeitsaufnahmen der Frauen sind
deutlich stärker zurückgegangen als die der Männer", so Karl Fakler.
Das AMS NÖ verzeichnete im letzten Jahr bei Frauen 25.725 Eintritten
von der Arbeitslosigkeit in ein Dienstverhältnis, ein Minus von 1.111
Arbeitsaufnahmen oder -4,1% zu 2002. Die Zahl der Arbeitsaufnahmen
bei Männern lag bei 47.099, das sind um "nur" 217 oder -0,5% weniger
als im Jahr 2002.

2004: Hilfe für Frauen gegen den Trend

"Vor dem Hintergrund der anhaltend schwachen Konjunktur ist im
Jahr 2004 mit keinem deutlichen Beschäftigungswachstum, das sinkende
Arbeitslosenzahlen nach ziehen würde, zu rechnen. Im Gegenteil:
Ohnehin am Arbeitsmarkt benachteiligte Personen sind noch mehr
gefährdet, dauerhaft aus dem Beschäftigtensystem ausgegrenzt zu
werden", so AMS NÖ-Vizechef Karl Fakler. Frauen, vor allem
Wiedereinsteigerinnen nach der Babypause, Mädchen und junge Frauen
sowie Frauen ab 45 brauchen daher ganz besondere Unterstützung, um am
Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

AMS NÖ: Besonderes Augenmerk auf maßgeschneiderte
Informations-, Beratungs- und Förderprogramme für Frauen.

Informations- und Beratungsoffensive für WiedereinsteigerInnen:
Alle 23 Geschäftsstellen des AMS NÖ führen vier Mal jährlich eigene
Informationsveranstaltungen für Frauen - und Männer - durch, die nach
der Babypause wieder in den Arbeitsmarkt zurückkehren möchten.

Aus- und Weiterbildung als Schwerpunkt: Mindestens 14.000 Frauen
sollen heuer über Aus- und Weiterbildung ihre Arbeitsmarktchancen
deutlich verbessern. Zielgruppe sind vor allem junge Frauen,
Wiedereinsteigerinnen nach der Babypause sowie Frauen in der
Altersgruppe ab 45 Jahre.

Maßgeschneiderte Beratungsleistungen: Das AMS NÖ arbeitet mit
niederösterreichischen Frauenberatungsstellen, Frauenhäusern und
Einrichtungen, die Frauen und Mädchen Unterstützung bei
arbeitsmarktpolitischen Fragen anbieten, eng zusammen. Vom AMS NÖ
wurden heuer für rund 1.100 Frauen Beratungsleistungen zugekauft.

Geförderte Arbeitsplätze für langzeitarbeitlose und
schwervermittelbare Frauen: 2004 werden vom AMS NÖ 376
Transitarbeitplätze für Frauen bei niederösterreichischen
Beschäftigungsprojekten und sozialökonomischen Betrieben zugekauft.
Rund 830 Frauen haben so die Möglichkeit, sich maximal ein Jahr lang
mit Hilfe von Training on the Job und Ausbildung auf ihren
erfolgreichen Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt
vorzubereiten.

OTS0048    2004-03-06/19:12

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | AMN

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