• 24.02.2004, 19:58:46
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Österreichischer Greenpeace-Aktivist in Türkei wieder frei

Deutschland exportiert schmutziges Energie-Knowhow ins Ausland

Wien/Iskendurun (OTS) - Wien/Iskendurun. - Der von der türkischen
Polizei heute in der Südtürkei bei Iskendurun verhaftete
österreichische Greenpeace-Aktivist Stan F. wurde heute nach einem
gerichtlichen Schnellverfahren nach siebenstündigem Arrest wieder
frei gelassen. Er ist unverletzt und hat seinen Reisepass
zurückbekommen. Der Aktivist darf das Land verlassen und wird morgen
in Wien eintreffen. Am 7. April wollen die türkischen Behörden das
Urteil gegen ihn verkünden. Greenpeace kritisiert den Export von
schmutzigem Energie-Knowhow in weniger entwickelte Länder.

Der Greenpeace-Aktivist aus Wien hat anlässlich einer internationalen
Greenpeace-Aktion zusammen mit lokalen Bürgerinitiativen gegen das
Kohlekraftwerk Sugozu bei Iskendurun protestiert. Das aus Deutschland
importierte Kohlekraftwerk wurde heute Dienstag vom deutschen
Bundeskanzler Gerhard Schröder und seinem türkischen Amtskollegen
Erdogan eingeweiht. 80 Aktivisten hatten auf der Zufahrtsstraße zum
Kraftwerk ein friedliches "Die in" veranstaltet, um auf die tödlichen
Wirkungen des Klimakollaps aufmerksam zu machen. Sie hielten Banner
mit der Aufschrift "Statt Kohle - saubere Energie!"

Das 1,3 Milliarden US-Dollar teure, umstrittene Kraftwerk wurde aus
Deutschland nach Iskendurun importiert. Es hat eine Leistung von 1210
Megawatt und verbrennt 450 Tonnen Steinkohle pro Stunde. Nach
Berechnungen von Greenpeace emittiert das Kraftwerk jährlich 6,5
Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2 in die Atmosphäre. Das
Kraftwerk gehört zu 75 Prozent der deutschen SteaG und zu 25 Prozent
der RWE. Greenpeace kritisiert mit der heutigen Aktion den Verkauf
von schmutzigen Energietechnologien in weniger entwickelte Länder.
"Heute weiht Schröder diese Dreckschleuder in der Türkei ein und im
Juni holt er 80 Staaten zur ersten Weltkonferenz über erneuerbare
Energien nach Bonn - das ist Heuchelei!", sagte heute
Greenpeace-Pressesprecher Franko Petri.

OTS0199    2004-02-24/19:58

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