• 27.01.2004, 13:23:07
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WKÖ: Berufsinformations-Kooperation mit AMS, ORF und doro-productions

In einem gemeinsamen Projekt wurden Berufsinformationsfilme für Jugendliche entwickelt, die im ORF-Jugendmagazin "25" gesendet werden

Wien (PWK061) - Berufsinformation ist ein fundamentaler
Bestandteil zukunftsorientierter Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik.
Richtige Berufsentscheidungen tragen maßgeblich zu einem erfüllten
Leben bei, während falsche Entscheidungen vielfach nur schwer und nur
zu hohen persönlichen und volkswirtschaftlichen Kosten wieder
rückgängig gemacht werden können. "Daher ist es wichtig, dass
Berufsentscheidungen einerseits auf einem höchstmöglichen
Informationsstand über die eigenen Stärken und Schwächen und
Potentiale sowie andererseits über Berufsprofile und Möglichkeiten am
Arbeitsmarkt getroffen werden", sagte Anna-Maria Hochhauser,
stellvertretende Generalsekretärin der WKÖ, bei der Präsentation der
Berufsinfo-Kooperation mit AMS, ORF und doro-productions.

Hochhauser: "Der Ausbau und die Verbesserung der Berufsorientierung
ist nicht nur ein politisches Ziel und ein bildungspolitischer
Schwerpunktbereich der Arbeit der Wirtschaftskammern sondern auch
eine Vorgabe an uns selbst." Auf diesem Gebiet sind WKÖ und AMS die
maßgeblichen Akteure. Alleine in den zuständigen Abteilungen von WKO
und WIFI kommt es jährlich zu mindestens 100.000 Kontakten zwischen
interessierten Jugendlichen und den Beratern der Wirtschaftskammer
bzw. des WIFI.

In allen Bundesländern gibt es dafür Berufsinformationszentren der
Wirtschaftskammern. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt darin,
Jugendlichen ein praktisches Erleben von Berufen und Branchen zu
ermöglichen. Die Stärken der WK-Beratungseinrichtungen liegen in
deren Praxisbezug durch die direkte Einbindung von engagierten
Unternehmensvertretern. In diesem Zusammenhang sei auf den
Berufsinformationscomputer "bic" aufmerksam gemacht (www.bic.at). Die
Wirtschaftskammern verfügen damit über Österreichs umfassendstes
online-Instrument in der Berufsorientierung.

"Die heute vorgestellten Filme sind unser aktuellstes Engagement und
eine wichtige Ergänzung zu unseren Aktivitäten", sagte Hochhauser.
Gemeinsam mit dem AMS wurden die Filme, gestaltet von Rudi Dolezal
von doro-productions, produziert, die sich in Gestaltung und
Aufmachung an ein junges Zielpublikum richten. Ziel ist es,
Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, einen Blick hinter die
Kulissen ihres Traumberufs zu werfen. "Die verstärkte
Berufsinformation gerade bei Lehrberufen ist von enormer
Wichtigkeit", betonte Herbert Böhm, Vorstandsmitglied des
AMS-Österreich. "Schon heute stammen 47% aller
Unternehmensneugründungen aus Lehrlingskarrieren."

Isabella Henkel, Redaktionsleiterin von 25 - das Magazin: "In den
kommenden sieben Wochen wird der ORF in 25 - das Magazin jeweils
Mittwochs in kurzen Spots Berufsbilder für Jugendliche vorstellen.
Der erste Film wird morgen, Mittwoch, ausgestrahlt." Rudi Dolezal,
von doro-productions ergänzt: "Bereits ab heute sind die
Kurzfassungen der Filme im Internet im Bildungschannel der WKÖ unter
wko.at abrufbar und die Vollversionen können über das Österreichische
Filmservice bezogen werden."

Grundsätzlich ist die Berufswahl der Jugendlichen noch von
klassischen Mustern geprägt: Mehr als 50% aller weiblichen Lehrlinge
entscheiden sich für einen der drei Berufe Verkäuferin, Friseurin
oder Bürokauffrau. Bei den Burschen ist die Verteilung ein wenig
ausgeglichener, doch auch hier fallen auf die zehn beliebtesten
Berufe knapp 50% aller Lehrlinge. Die Möglichkeiten, die sich in den
rund 270 Lehrberufen bieten, werden von den Jugendlichen zu wenig
genutzt. Gründe sind fehlende Informationen zu Möglichkeiten abseits
der Modeberufe, die zu verzerrten Berufsimages und zur Situation
führt, dass einige Jugendliche keine Lehrstelle finden, während viele
Unternehmen ihre Ausbildungsplätze nicht vergeben können. Daher kann
verstärkte Berufsinformation auch zu einer höheren
Lehrstellenauslastung führen.

Neben WKÖ und AMS ist aber auch die Politik gefordert. Jugendliche
haben in der Regel erst mit 13 oder 14 Jahren Zugang zur
Berufsinformation. Denn erst in der 7. und 8. Schulstufe gibt es die
verbindliche Übung Berufsorientierung und Bildungsinformation (BOBI)
an den Hauptschulen und AHS-Unterstufen. Im internationalen Vergleich
ist die für Berufsinformation in den Schulen zur Verfügung stehende
Stundenzahl sehr gering. Weiters sind die im Rahmen von
Schulveranstaltungen abgehaltenen Praxistage in Unternehmen in den
meisten Fällen viel zu kurz. Hochhauser: "Mit 1-2 Tagen liegen wir
hier auch im internationalen Vergleich weit zurück. In Dänemark etwa
verbringen die meisten Schüler der 7. bis 9. Schüler mindestens zwei
Wochen in verschiedenen Praxisbereichen, ähnlich ist es Norwegen oder
in Kanada." (BS)

OTS0165    2004-01-27/13:23

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