• 21.01.2004, 08:10:25
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ORF unterstützte 2003 25 österreichische Kinofilme

Insgesamt 256 Filme seit 1981

Wien (OTS) - Nicht weniger als 25 unabhängige österreichische
Kinoprojekte - zwölf Spiel- und Dokumentarfilme und 13
Finanzierungsbeiträge im Rahmen des "Innovationstopfes", mit dem
spezifisch mutige und experimentelle Arbeiten ermöglicht werden - hat
der ORF im Jahr 2003 im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens
mitfinanziert. Darunter: der neue Wolf-Haas-Krimi "Silentium" und
Roland Düringers Kabarett-Verfilmung "Die Viertelliterklasse" sowie
neue Dokumentarfilme von Sabine Derflinger, Kurt Palm, Gustav Deutsch
und Lisl Ponger. Das finanzielle Gesamtvolumen seitens ORF betrug
dabei insgesamt rund 5,022 Millionen Euro (rund 591.000 Euro im
"Innovationstopf").
Mit den im vergangenen Jahr unterstützten Filmvorhaben hat der ORF,
seit Inkrafttreten des Film/Fernseh-Abkommens im Jahr 1981, insgesamt
256 österreichische Kinofilme (davon 73 innovative Filme)
mitfinanziert und damit insgesamt rund 73,37 Millionen Euro in die
Herstellung heimischer Kinofilme investiert. Damit hat der ORF
entscheidend zum "kleinen österreichischen Filmwunder" der
vergangenen Jahre - dazu zählen Filme wie "Hundstage" oder "Die
Klavierspielerin" - beigetragen.

Auch im Geschäftsjahr 2004 setzt der ORF sein Engagement für den
österreichischen Kinofilm weiter fort und stockt die Mittel des
Film/Fernseh-Abkommens von jährlich durchschnittlich 4,36 Millionen
auf 5,96 Millionen Euro auf.

Übersicht der 2003 vom ORF mitfinanzierten Kinofilme

Spiel- und Dokumentarfilme

"Welcome Home" - schwarze Komödie von Andreas Gruber zum Thema
Abschiebungspolitik, Wega-Film mit deutschem Partner
"Silentium" - Verfilmung des gleichnamigen Wolf-Haas-Romans, Regie:
Wolfgang Murnberger, Dor Film
"Villa Henriette" - Verfilmung von Christine Nöstlingers
gleichnamigem Roman, Regie: Peter Payer, Mini-Film
"Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten" - Spielfilm über
einen liebeskranken Bar-Pianisten und seinen Freund, Regie: Ulrike
Klein, Dor Film mit deutschem Partner
"Tintenfisch-Alarm" - Dokumentarfilm über eine Frau, die als
Hermaphrodit geboren wurde, Regie: Elisabeth Scharang, Wega Film
"Unser täglich Brot" - Porträt von Fischern, Viehzüchtern,
Schlächtern, Großbauern und Bäckereiarbeitern aus ganz Europa, Regie:
Nikolaus Geyrhalter, Geyrhalter Film
"Augenleuchten" - Spielfilm über das schmerzliche Aufwachsen eines
Buben in einem abgeschiedenen Dorf, Regie: Wolfram Paulus, Fischer
Film
"Blackout Journey" - Roadmovie, Regie: Siegfried Kammel, Epo Film mit
deutschem und englischem Partner
"Über die Grenze" - Dokumentarfilmprojekt der Geyrhalter-Produktion
mit fünf europäischen Filmemachern, die im Hinblick auf die
bevorstehende EU-Osterweiterung ein bleibendes Dokument ihrer
Landesgrenzen zur derzeitigen EU schaffen
"Der Zwischenfall - Ein Mann, der Weltmeisterin wurde" -
Dokumentarfilm über das Schicksal der Skiweltmeisterin Erika
Schinegger, die mit ihrer Geschlechtskorrektur zu Erik Schinegger
wurde, Regie und Produktion: Kurt Mayer
"Die Viertelliterklasse" - Verfilmung des erfolgreichen
Kabarettprogramms von Roland Düringer, bei der der Kabarettist nicht
nur in vier Rollen schlüpft, sondern auch sein Regiedebüt gibt, Dor
Film
"Keller" - Regiedebüt der Wienerin Eva Urthaler, das die Entstehung
und Ritualisierung jugendlicher Gewalt anhand der Probleme zweier
pubertierender Burschen schildert, Novotny Film mit deutschem und
italienischem Partner

Innovative Filme (Dokumentar-, Kurz- und Nachwuchsfilme)

"Jahrhundert/Wende" - filmische Reise in die Vergangenheit von
Österreich-Ungarn, Regie und Produktion: Paul Rosdy
"Schnelles Geld" - Dokumentarfilm über das Betteln, Regie: Sabine
Derflinger, Pötscher Film
"Rosa coeli" - Kurzfilm über Kindheitserinnerungen, Reflexionen über
das Weggehen und Wiederkehren, Regie und Produktion: Josef Dabernig
"Artikel 7: Unser Recht" - Dokumentarfilm über den Kärntner
Minderheitenkonflikt, Regie: Thomas Korschil, Navigator Film
"Der Schnitt durch die Kehle" - Dokumentarfilm über Adalbert Stifter,
Regie: Kurt Palm, Fischer Film
"Girls and Cars" - letzter Teil der "Josef"-Trilogie von Thomas
Woschitz, Amour Fou Film
"Rocketman" - ein ungewöhnliches Weltraumabenteuer, Regie: Jacob
Ballinger, Eyemotions Production
"Volver la vista - der umgekehrte Blick" - Dokumentarfilm über
Heimat, Klischees, Sehnsüchte und persönliche Erfahrungen von
Mexikanern, die in Österreich leben und Österreichern, die in Mexiko
leben, Regie: Fridolin Schönwiese, Amour Fou Film
"Alle Jahre Fisch" - Dokumentarfilm über die Zukunft dreier
Dorfgemeinschaften in verschiedenen Provinzen Chinas, Regie: Ina
Ivanceanu und Elke Groen, Widrich Film mit luxemburgischem Partner
"Operation Spring" - Dokumentarfilm über Methoden, Anwendungen und
Resultate einer groß angelegten Polizeirazzia gegen Drogendealer in
Wien, Regie: Tristan Sindelgruber und Angelika Schuster, Sindelgruber
Film
"Welt/Spiegel/Kino" - Dokumentarfilm über die wechselseitige
Reflexion der Realität von Welt und Kino, Regie: Gustav Deutsch, Loop
Media Produktion
"Phantom Fremdes Wien" - Dokumentarfilm der Fotografin und
Filmemacherin Lisl Ponger, mit der diese eine filmische "Weltreise
durch Wien" festhält, Amour Fou Film
"Ma mère" - moderne Verfilmung des Romans von George Batailles,
Regie: Christophe Honoré, Amour Fou Film mit französischem Partner

Erfolgreiches Festivaljahr 2003

2003 war für den österreichischen Kinofilm ein erfolgreiches
Festivaljahr: Insgesamt erhielten 33 heimische Produktionen 250
Einladungen bei internationalen Filmfestivals - von Cannes über
Rotterdam, Locarno, San Sebastian und Amsterdam bis Toronto, New
York, Kiew und Karlovy Vary. Als Festivalhits erwiesen sich Ruth
Maders "Struggle" - ein vom ORF mitfinanzierter Film über den
Arbeits- und Existenzkampf einer polnischen Erdbeerpflückerin, der ab
21. Jänner beim diesjährigen Internationalen Filmfestival von
Rotterdam laufen wird - und Ulrich Seidls "Jesus, Du weißt", ein vom
ORF koproduziertes Porträt von Menschen, die in einer sehr engen
Beziehung zu Jesus Christus stehen. Seit der Premiere im Juni 2003 in
Cannes erhielt "Struggle" 50 Festivaleinladungen, auch "Jesus, Du
weißt" ist mit 43 Einladungen für 2004 weitgehend ausgebucht.
Barbara Alberts zweiter, mit Beteiligung des ORF entstandener
Langspielfilm "Böse Zellen", der seine Uraufführung in Locarno
feierte, ist außerdem österreichischer Kandidat für den
Auslands-Oscar. Neben Alberts Film hat der ORF übrigens mit der
tschechisch-österreichisch-slowakischen Koproduktion "Zelary" einen
weiteren Film kofinanziert (nicht über das Film/Fernseh-Abkommen),
der als tschechischer Kandidat ins Rennen um die begehrte
Auszeichnung geht.
Als erfolgreichste Innovationsförderung zählt Virgil Widrichs vom ORF
mitfinanzierter Kurzfilm "Fast Film", der 2003 bei Festivals
insgesamt 17 Auszeichnungen davontrug.

Mehr Details zur Österreichischen Filmförderung

Am 25. November 1980 beschloss der Nationalrat einstimmig das
Filmförderungsgesetz, das die Grundlage für die Errichtung des
Österreichischen Filmförderungsfonds war. Am 12. Oktober 1981
schlossen der Österreichische Rundfunk und der Österreichische
Filmförderungsfonds (heute: Österreichisches Filminstitut) einen
Kooperationsvertrag (Film/Fernseh-Abkommen) ab, dessen Inhalt die
Förderung des österreichischen Kinofilms festlegte. Zur Durchführung
des Film/Fernseh-Abkommens wurde eine Gemeinsame Kommission
eingerichtet, die paritätisch vom ORF und dem Österreichischen
Filminstitut beschickt wird.
Diese aus sechs Personen bestehende Vergabekommission tagte erstmals
am 21. Oktober 1981. Am 7. März 1989 wurde das Film/Fernseh-Abkommen
zum ersten Mal erneuert und ergänzt. Wesentlichste Neuerung war die
Einführung einer speziellen Finanzierung des Nachwuchsfilms, des
innovativen Films und des Dokumentarfilms ("Innovationstopf"). Am 24.
Februar 2003 wurde das Abkommen neuerlich aktualisiert.
Gemeinsames Ziel von Filminstitut und ORF ist es, die Zusammenarbeit
zwischen Film und Fernsehen zu fördern, insbesondere zur Herstellung
österreichischer Kinofilme finanziell beizutragen.

Die Arbeit der Gemeinsamen Kommission

Die Gemeinsame Kommission, die sich aus jeweils drei Vertretern von
ORF und Filminstitut zusammensetzt, tagt bis zu fünf Mal jährlich und
entscheidet nach im Film/Fernseh-Abkommen geregelten
Vergabekriterien. Seitens ORF gehören der Kommission derzeit an: Mag.
Johann Luisser, Leiter der Abteilung
Eigenproduktionen/Produktionswirtschaft und aktueller Vorsitzender,
Fernsehfilmchef Dr. Heinrich Mis und Wolfgang Lorenz, Leiter der
Programmkoordination.
Bevor die Einreichungen der Gemeinsamen Kommission vorgelegt werden,
werden sie bereits von einer Auswahlkommission des Filminstituts, die
aus Branchenmitgliedern besteht, geprüft und selektiert. Als
Hauptkriterium gilt, dass Filme mitfinanziert werden, die
kinotauglich sind und eine Förderungszusage des Filminstituts
besitzen. Filme, die speziell und typisch zur Fernsehausstrahlung und
nicht zur Auswertung im Kino geeignet sind, entsprechen nicht den
Vergaberichtlinien und sind daher nicht Gegenstand der
Mitfinanzierung. Darüber hinaus vergibt die Gemeinsame Kommission
auch Mittel im Rahmen eines Nachwuchs- und Innovationsfonds
("Innovationstopf"). Diese Mittel (rund zehn Prozent des jährlichen
Budgets) werden zur besonderen Unterstützung des Nachwuchsfilms, des
Films mit Innovationscharakter, des Kurzfilms und des Dokumentarfilms
- abseits der kommerziellen Verwertungsschienen - verwendet.
Auf Grund seiner Finanzierungsbeteiligung im Rahmen des
Film/Fernseh-Abkommens erhält der ORF das Recht, die geförderten
Filme nach Ablauf der jeweiligen Kinoschutzfrist für das Gebiet
Österreich, einschließlich Südtirol, fernsehmäßig zu nutzen.

OTS0005    2004-01-21/08:10

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | GOK

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