• 16.01.2004, 05:57:59
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Studierende besetzen Senats-Saal und Rektorat

Weitere Protestmaßnahme gegen den autoritären Organisationsplan des CEO Winckler

Wien (OTS) - Am Nachmittag des 15. Jänner 2004 besetzten mehrere
hundert Studierende nach einer Spontan-Demonstration durch die Uni
Wien den Senatssitzungssaal sowie das "Rektorat B" (Büros der
Vizerektoren Mettinger und Vinek). Bereits am Vortag hatte die
HörerInnenversammlung eine Resolution gegen neoliberalen Umbau und
für eine Universität, die ihre gesellschaftspolitische Verantwortung
wahrnimmt, verabschiedet.

Alle Versuche der Studierenden, während der laufenden
Senatssitzung zu den Senatsmitgliedern und dem RektorInnenteam
vorzudringen, um mit diesen über den neuen Organisationsplan zu
diskutieren, schlugen fehl. Wurde zunächst versucht, mittels
versperrter Türen den Studierenden die Diskussion zu verwehren, zog
sich der Senat im Laufe der Ereignisse und als Reaktion auf die
Hartnäckigkeit der Studierenden in das festungsähnlich gesicherte
Rektorat zurück. Dabei gab es keinerlei Aggressionen oder Gewalt von
Seiten der DemonstrantInnen und BesetzerInnen. Die von der Uni Wien
in einer Presseaussendung erwähnten "vermummten Personen mit
Schlagstöcken" müssen Einbildung oder glatte Erfindung sein. Das
RektorInnenteam und auch die Senatsmitglieder reagierten mit
unerklärlicher Nervosität auf den Wunsch der Studierenden, mit dem
Senat zu diskutieren. Alle Zugänge wurden dichtgemacht, um die
lästigen mahnenden Stimmen nicht hören zu müssen. Infolgedessen war
es einem studentischen Mitglied des Senats erst nach halbstündigem
Argumentieren möglich, den Sitzungsraum zu verlassen.

Die Kritik der Studierenden richtet sich gegen den neuen
Organisationsplan, mit dem Rektor/ CEO Winckler als Gehrers
willfährigster Helfer auch noch die letzten Reste von Demokratie an
der Uni Wien abschaffen will, aber auch gegen andere Papiere der
Uni-Organisation und -Verwaltung, wie etwa die Satzung. CEO Wincklers
neoliberale, elitäre Ideen von "Universität" ziehen sich durch alle
Bereiche von Forschung und Lehre. Der CEO spielt seine Macht schon
seit Beginn des Implementierungsprozesses gnadenlos aus, so etwa bei
den dubiosen "Projektgruppen". Sein neuer Organisationsplan sichert
seine Macht, ja baut sie gar noch aus.

Der Senat unterbrach seine Sitzung wegen der Studierenden-Aktionen
nur kurz, wahrscheinlich, um nicht riskieren zu müssen, in CEO
Wincklers Ungnade zu fallen, sollte die Stellungnahme des Senats zum
Organisationsplan durch die vorzeitige Beendigung der Sitzung nicht
verabschiedet werden. Erst in den Nachtstunden ging die Sitzung mit
der Zustimmung des Senats zum Organisationsplan zu Ende - fraglich,
ob das Thema doch kontroversieller war, als Winckler lieb ist oder ob
sich die Herren so sehr vor den protestierenden Studierenden
gefürchtet haben. Die studentischen Mitglieder im Senat haben gegen
den Organisationsplan gestimmt!

Zur Besetzung der Uni-Räume gibt es eine Pressekonferenz. Die
VertreterInnen der Medien sind herzlich eingeladen.

Termin: Freitag, 16. Jänner 2004, 9:00 Uhr
   Ort: Senats-Sitzungssaal, Universität Wien

   Am Podium:
   Kathrin Niedermoser (GPA StudentInnen)
   Sylvia Kuba (ÖH)
   Saskja Schindler (ÖH)
   Nikola Staritz (ÖH)
   Ralph Schallmeiner (ÖH)
OTS0001    2004-01-16/05:57

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | OHW

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