Die Hintergründe des Scheidungskrieges im Hause Fendrich im "Ö3 Frühstück bei mir"
=
Wien (OTS) - Zu Gast im "Ö3 Frühstück bei mir" mit Claudia Stöckl
ist heute Rainhard Fendrich. Im ersten Exklusivinterview in diesem
Jahr spricht Fendrich über seine Beweggründe, den Rosenkrieg gegen
seine Frau Andrea öffentlich zu führen, über die starke Liebe, die er
20 Jahre lang für sie empfunden hat, über die neue Frau an seiner
Seite und über die bevorstehende Scheidung. Andrea Fendrich war für
Ö3 zu keiner Stellungnahme bereit.****
Fendrich über seine Beweggründe an die Öffentlichkeit zu gehen:
"Ich möchte einmal wirklich klar und deutlich sagen, es geht nur ums
Geld. Es ist eigentlich nicht wirklich etwas passiert, nur dass zwei
Menschen nicht mehr miteinander können. Und ich habe diesen Krieg
auch nicht begonnen. Ich habe auch, auf der anderen Seite, keine
Angst ihn zu führen. Nur, muss ich auf eine Schlagzeile "Mein Mann
ist ein Lügner", vier Zentimeter große Lettern auf der
Bildzeitungstitelseite, 14 Millionen Leser, reagieren. Das kann ich
nicht als Mensch und als Künstler auf mir sitzen lassen! Darum habe
ich einmal reagiert und musste zum gleichen Zeitpunkt in den anderen
Yellow-Press Blättern lesen "So schnöde hat er mich mit der schönen
Tänzerin betrogen". Es war ein seelischer Tobsuchtsanfall, dass ich
gesagt habe, ich geh nach außen. Und es ist zu schnell wieder die
alte Schablone "Mann verlässt intakte Familie wegen jüngerer Frau",
das ist wirklich nicht wahr. Also die Ina war alles andere, nur kein
Scheidungsgrund."
Fendrich auf die Frage, warum man dann gleich von den Unterhosen
erzählen muss:" Man muss nicht. Ich sage, dass ein Mann in dieser
Situation wirklich schwer verletzt ist, und das mit den Unterhosen
ist so etwas Erniedrigendes und gerade diese kleinen Details, wenn
man ein Tagebuch findet, wo man nicht mehr drinnen vorkommt, wo man
dann erkennt, man ist eine Fehlbesetzung im Leben eines anderen.
(...) Nur als ich dann plötzlich bemerkt habe, dass meine Frau die
Vereinbarungen nicht einhält, dass wir eben nicht nach außen gehen,
im Interesse unserer Kinder, dann bricht es aus dir heraus, wenn man
dann sagt "Lügner", das trifft tief. Ich habe kein einziges
Schimpfwort verwendet, wenn ich über meine Frau gesprochen habe, weil
sie als Mutter meiner Kinder nach wie vor einen gewissen Grundrespekt
genießt."
Fendrich über die Gründe seiner Trennung:" (...) Wer was mit wem wo
gemacht hat, ist nicht der Grund unserer Trennung. Der Grund ist die
zerrüttete Ehe, dass wir ganz einfach nicht mehr miteinander konnten.
Jetzt wird auf einmal nachgeforscht, wann hat er die andere kennen
gelernt und da muss ich mich wirklich wehren, und die Ina ist weit
davon entfernt ein Luder zu sein. (...) Vielleicht gibt es auch etwas
wie jemandem den Hof machen oder Minne und in dem Moment, wo ich
bemerkt habe, es passiert etwas mit mir, ein Gefühl, das ich schon
lange nicht mehr hatte, oder vielleicht überhaupt noch nie hatte, das
könnte doch Liebe sein! Ich bin zum Internisten gegangen, ich habe
Herzrhythmusstörungen gehabt, das war so etwas Besonderes, dass ich,
wie ich nach Hause gekommen bin, die Kälte umso mehr gespürt habe.
Und da habe ich gesagt: "Andrea, es hat keinen Sinn mehr, ich möchte,
dass wir uns offiziell trennen, das was wir eigentlich schon lange
sind, weil ich glaube, ich liebe dich nicht mehr, genau so wie du".
Also das hat sie so etwas von weggesteckt, da habe ich auch geschaut,
da war ich mir schon wieder sicher, dass ich das Richtige gemacht
habe."
Fendrich über Berührungspunkte in einer Ehe und die
Managementqualitäten seiner Frau:"Ich habe aus dieser Erkenntnis
eigentlich ein Rezept gemacht, wie eine Beziehung funktionieren kann,
dass man sich ergänzt. Aber das funktioniert nicht. Meine Frau spielt
Tennis, ich meine es ist schon fast eine Neurose, was da Tennis
gespielt wird und ich kann halt mit Raumschiff Enterprise so wenig
anfangen. (...) Ich habe sie als Manager angeschnauzt und sie war
privat beleidigt. Und da merkt man, dass es nicht geht. Sie ist
leider kaufmännisch nicht so begabt wie sie tut. Ich auch nicht. Wenn
man Euro und DM ständig verwechselt, stimmt was nicht. Es hängt heute
noch beim Harold (Faltermeyer) auf der Toilette ein Vertrag, wo
dieser Fehler passiert ist mit Mark und Euro. (...) Ich weiß, es gibt
Leute, die einen sagen, ich bin ein Trottel, die anderen sagen, ich
bin ein Genie. Ich kenne kein einziges Genie der Weltgeschichte, das
ein glückliches Leben gehabt hat, außer Johann Sebastian Bach, der
war Pastor. Der hat viele Kinder gehabt, der hat sicherlich eine
sexuelle Beziehung gehabt, die intakt war. Das ist der Einzige!
Schubert arm, Mozart wissen wir, Beethoven taub, Van Gogh hat sich
ein Ohr abgeschnitten. (...) Ich will damit sagen, dass der Preis für
Kreativität oft die Einsamkeit ist und die bin ich gerne bereit zu
tragen. Vielleicht bin ich gar nicht so beziehungsfähig wie ich gerne
wäre. Glücklich und mittelmäßig zu sein, ist glaub ich das
Schwierigste, was man erreichen kann und auch für manche Leute das
Beste. Glücklich zu sein ist einem Künstler nur ganz wenige Momente
vergönnt und ich weiß nicht, ob ich eine gute Idee für eine
glückliche Beziehung aufgeben würde."
(Fortsetzung)
OTS0022 2004-01-11/11:36
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | HOA