• 17.12.2003, 12:25:13
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KPÖ kritisiert erweiterte Vorweihnachts-Öffnungszeiten von Billa und Spar

Wien (OTS) - Kritik übt die KPÖ an den Handelsriesen Billa und
Spar, die am 23. & 30. Dezember ihre Filialen in Wien,
Niederösterreich, Burgenland und Vorarlberg bis 21 Uhr offen halten
werden. Beatrix Todter, sozialpolitische Sprecherin der KPÖ-Wien und
designierte Spitzenkandidatin des Gewerkschaftlichen Linksblock im
ÖGB für die AK-Wahl 2004: "Eindrucksvoll zeigen Billa und Spar, dass
Familieninteressen und Anliegen der MitarbeiterInnen vollkommen
wurscht sind, wenn es um Umsatz und Profit geht."

In den Chefetagen von Billa werde wahrscheinlich, so Todter,
"schon darüber nachgedacht, ob nächstes Jahr der Euro nicht auch am
Heiligen Abend bis 21 Uhr rollen soll. Die Beschäftigten könnten doch
- gemeinsam mit ihren Familien, schließlich ist Billa ja ein
familienfreundliches Unternehmen - die `Bescherung' gleich in den
Billa-Filialen begehen. Und mit Sonderangeboten und Treuerabatten für
all jene, die sich die Perversität der Profitgier live ansehen
wollen, kann sogar noch zusätzliche Kundschaft in die Filialen
gelockt werden."

Für Todter ist dieses Szenario nicht so weit hergeholt, wie es auf
den ersten Blick aussehen mag: "Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass
der 8. Dezember einmal der Tag des Shopping-Wahns wird? Das Beispiel
Oberösterreich - wo bereits zwei Drittel der Gemeinden zu
"Tourismusgemeinden" erklärt worden sind, damit die Geschäfte auch an
Sonn- und Feiertagen offen halten können - zeigt was neoliberale
Politik vermag."

Die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten hat für zehntausende Frauen
in Wien, die als Handelsangestellte ihr Geld verdienen müssen,
katastrophale Auswirkungen auf Arbeits- und Lebensbedingungen.
Todter: "Längere Öffnungszeiten bedeuten, dass Mütter und Väter noch
länger in den Geschäften stehen müssen - Zeit, die für
Kinderbetreuung und/oder Regeneration fehlt."

Möglich wurde diese Entwicklung in Wien, weil auch die SPÖ in der
Frage der Ladenöffnungszeiten zunehmend auf die Wünsche der
Handelskonzerne eingeht. SPÖ-Stadträtin Brauner war voll des Lobes
für die Ende November vereinbarte Regelung, die zwei lange
Einkaufsabende pro Woche ermöglicht, und meinte, dass es dadurch
gelänge, "Unternehmen (zu) stärken (und) ArbeitnehmerInnen (zu)
schützen". Todter: "Ich bin einer Meinung mit Monika Vana, der
Frauensprecherin der Wiener Grünen, die die neue Regelung als
"Kniefall vor den Begehrlichkeiten der großen Handelsketten"
bezeichnet hat."

Vollkommen ignoriert wurde von SPÖ und Sozialpartnern die Meinung
der KonsumentInnen und der Klein- und Mittelbetriebe. Umfragen der
Wirtschaftskammer zeigen nämlich, dass 80 Prozent der Unternehmer
sowie die übergroße Mehrheit der Konsumenten mit der alten Regelung
zufrieden waren.

OTS0121    2003-12-17/12:25

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NKP

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