• 14.12.2003, 11:00:00
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Ehrung für Gertraud Jesserer zum 60. Geburtstag

Wien (OTS) - Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny
überreichte am Samstag in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters
Dr. Michael Häupl Kammerschauspielerin Gertraud Jesserer das Goldene
Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Die Ehrung, an der
zahlreiche prominente Gäste aus Kunst und Kultur teilnahmen, fand im
Rahmen eines Festes anlässlich des 60. Geburtstages von Gertraud
Jesserer im Künstlerlokal "Fromme Helene", welches von Gertraud
Jesserers Sohn, Michael Vogel, geführt wird, statt.****

Gertraud Jesserer wurde am 13. Dezember 1943 in Wien geboren.
Schon als 15-Jährige spielte sie an der Seite von Romy Schneider ihre
erste kleine Filmrolle in Rolf Thieles Film "Die Halbzarte". Nach dem
Reinhardt-Seminar debütierte sie in Franz Molnars "Liliom" am Wiener
Theater in der Josefstadt, dessen Ensemble sie bis 1969 angehörte.
Nach Engagements am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und erneut am
Theater in der Josefstadt kam sie 1973/74 ans Wiener Burgtheater, dem
sie bis heute mit Unterbrechungen angehört. Am Burgtheater debütierte
sie als "Marianne" in Ödön von Horvaths Stück "Geschichten aus dem
Wienerwald". Für ihre berührende und überzeugende Darstellung wurde
sie mit der Kainz-Medaille ausgezeichnet.

Die zarte Charakterdarstellerin überzeugte immer wieder auch mit
kraftvollen Figuren. Ihr Repertoire ist umfangreich und umfasst
komische wie ernste Rollen, in der österreichischen Theaterliteratur
etwa als "Salome Pockerl" in Nestroys "Der Talisman" oder als "Frau
Muskat" in Molnars "Liliom". Im Theater in der Josefstadt sah man sie
unter anderem in Feydeaus "Die Dame vom Maxim" sowie in Zuckmayers
"Des Teufels General". In den vergangenen Jahren war sie in
zahlreichen herausragenden Produktionen zu sehen, etwa in den Luc
Bondy-Inszenierungen von Horvaths "Figaro lässt sich scheiden"
(Festwochen-Koproduktion im Theater in der Josefstadt) oder von
Tschechows "Die Möwe" (Festwochen-Koproduktion im Akademietheater).

Besonders prädestiniert ist Kammerschauspielerin Gertraud
Jesserer mit ihrem persönlichen Flair für Schnitzler-, Nestroy-,
Hofmannsthal- und Horvath-Rollen, aber auch in Stücken von Wedekind,
Shakespeare, Hauptmann, Hochhuth oder Wolfgang Bauer konnte sie
überzeugen.

Die Schauspielerin wirkte auch in zahlreichen Kino- und
Fernsehfilmen mit. In den fast 500 Folgen der "Familie Leitner"
schrieb sie als "Gerda" österreichische Fernsehgeschichte mit.
Voriges Jahr spielte sie in Wolfgang Murnbergers TV-Film "Taxi für
eine Leiche" eine Kinobesitzerin an der Seite von Karlheinz Hackl,
und nächstes Jahr wird sie im ARD-Streifen "Ein ganz normales Paar"
als reiche Witwe sowie im TV-Film "Marie Bonaparte" u.a. an der Seite
von Catherine Deneuve, Anne und Heinz Bennent und Elisabeth Orth zu
sehen sein.

1974 wurde Gertraud Jesserer mit der Kainz-Medaille
ausgezeichnet, 1986 wurde sie zur Kammerschauspielerin ernannt und
1998 erhielt sie den Nestroy-Ring. (Schluss) du/rar

OTS0013    2003-12-14/11:00

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