DDr. Kapl: "Vorwürfe der Ärztekammer völlig haltlos!"
Wien (OTS) - Die österreichische Ärztekammer hat gestern in einer
Presseaussendung den ÖFB verantwortungsloses, kontraproduktives und
schädliches Verhalten in Bezug auf eine geplante Abschaffung der
sportärztlichen Untersuchung bei Anmeldung eines Nachwuchsspielers
geäußert.
Der ÖFB möchte dazu wie folgt Stellung nehmen:
Der tragische Tod eines Nachwuchsspielers in Niederösterreich
hatte intensive Beratungen des ÖFB Komitees für EU- und
Rechtsangelegenheiten zur Folge. Diskutiert wurde die Vorgangsweise
betreff Arztstempel im Spielerpass bei Neuanmeldung eines
Nachwuchsspielers und die damit verbundenen Haftungsfragen.
Das ÖFB Rechtskomitee kam zur Ansicht, dass die Eltern bzw.
Erziehungsberechtigten gewissenhafter auf die Gesundheit ihrer Kinder
achten und daher die Verantwortung über die Durchführung einer
sportärztlichen Untersuchung vor der Anmeldung eines Spielers auf die
Eltern übertragen werden sollte.
DDr. Gerhard Kapl, Vorsitzender der ÖFB-Rechtskommission: "Die
Vorwürfe der Ärztekammer sind völlig haltlos und entbehren jeglicher
Grundlage. Niemand will eine Untersuchung abschaffen; im Gegenteil:
wir sehen in unserem Vorschlag eine Verbesserung der Situation, da
damit die Untersuchung noch ernster genommen wird. Ein kleiner Verein
mit einigen Nachwuchsteams kann nicht für alle Spieler die
gesundheitliche Verantwortung übernehmen. Uns liegen schriftliche
Stellungnahmen von Ärzten vor, die uns in dieser Vorgangsweise
bestärken. Wir überlegen auch, dass wir vor Anmeldung eines Spielers
von den Erziehungsberechtigten die entsprechenden Dokumente über eine
Untersuchung einfordern."
Der ÖFB hat die Österreichische Ärztekammer in einem Schreiben am
25. November 2003 zu einer Stellungnahme zu den ins Auge gefassten
Änderungen ersucht und bis heute keine Antwort erhalten.
Generalsekretär Wolfgang Gramann: "Es ist völlig unverständlich,
dass der ÖFB wegen einer Regelung, die zum Schutz der betroffenen
Ärzte vor möglichen haftungsrechtlichen Ansprüchen erlassen und zur
Begutachtung übermittelt, von der Ärztekammer dermaßen öffentlich in
Misskredit gebracht wird. Wir sind uns der hohen Verantwortung der
Fußballverbände und Vereine für die Gesundheit der Spieler bewusst!"
OTS0240 2003-12-11/17:44
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