• 11.12.2003, 14:24:04
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Private Gesundheitsbetriebe fordern Valorisierung ihrer Tarife

Benachteiligung privater Krankenanstalten durch den Hauptverband - Hadschieff: "Gleiches Entgelt für gleiche Leistung"

Wien (PWK885) - Der Fachverband Gesundheitsbetriebe und führende
Privatkliniken fordern eine Wertanpassung des Privatkrankenanstalten
Finanzierungsfonds (PRIKRAF) um 1,9 %. Dies entspricht der
diesjährigen Erhöhung der Spitalsfonds der Länder sowie der
Steigerung der Einnahmen der Sozialversicherungen. "Die Valorisierung
des PRIKRAF muss gesetzlich geregelt werden wie in den Landesfonds",
betont Mag. Julian M. Hadschieff, Obmann des Fachverbandes der
Gesundheitsbetriebe und Geschäftsführer der Humanomed-Privatkliniken,
Donnerstag in einer Pressekonferenz. Die Valorisierung für den Fonds
der Privatspitäler wurde zuletzt vom Hauptverband der
Sozialversicherungsträger abgelehnt.

Die Benachteiligung der Privatspitäler, die laut einer aktuellen
Studie leistungsstärker als vergleichbare öffentliche
Standardspitäler sind, werde dadurch weiter verschärft. "Der
Sparhebel wird genau dort angesetzt, wo am effizientesten gearbeitet
wird und der einzelne Patient bereits selbst vorsorgt anstatt sich
auf das System zu verlassen", erklärt Walter Ebm, Geschäftsführer der
Wiener Privatklinik: "Ich sehe nicht ein, warum die Patienten in
Privatspitälern bestraft werden."

Für exakt die gleiche Leistung einer Blinddarmoperation etwa erhält
ein Wiener Gemeindespital 1.400 Euro und ein Salzburger Spital 1.600
Euro, während eine Privatklinik 670 Euro bekommt. "Auch die
Investitionsfähigkeit der Häuser muss erhalten bleiben", so Primarius
Ebm. In den heimischen Privatkliniken werden jährlich über 100.000
Patienten stationär behandelt. Im 2002 eingeführten PRIKRAF werden
die Mittel analog zu jenen der Spitalsfonds der Länder
leistungsorientiert an 48 private Krankenanstalten ausgeschüttet.

"Im PRIKRAF beginnt sich die Spirale nach unten zu drehen", warnt
Mag. Annette Leja, Geschäftsführerin des Sanatoriums Kettenbrücke der
Barmherzigen Schwestern in Innsbruck: "In Privatspitälern ist die
Medizin näher am Patienten. Die Kostenschere darf weder zu Lasten der
Investitionen noch zu Lasten der laufenden Betriebskosten aufgehen".

Univ.-Prof. Michael Zimpfer, Vorstand der Universitätsklinik für
Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin am AKH Wien und Präsident
des Rudolfinervereins, betont die sparsame Gebarung von
Privatkliniken durch das straffe Kostenmanagement. Dr. Kurt Kaufmann,
Geschäftsführer des Fachverbandes der Gesundheitsbetriebe,
bekräftigt: "Die Privatspitäler ersparen der öffentlichen Hand
jährlich 160 Mio. Euro".

"Durch die Sozialreform 2004 muss unsere Forderung nach gleichem
Entgelt für gleiche Leistung endlich umgesetzt werden", hofft
Hadschieff: "Das würde eine wesentliche Verbesserung des
Gesundheitssystems bringen. Wir haben unseren Sparbeitrag schon seit
vielen Jahren geleistet."

Der Pflegebereich der Wiener Privatklinik ist seit September 2003
nach der international anerkannten ISO 9001:2000-Norm zertifiziert.
Pflegequalität und Pflegestandards sind damit laut Angaben auf der
Pressekonferenz erstmals in Österreich durch ein Zertifikat
gewährleistet. Das Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung aller
Abläufe und Strukturen. (hp)

OTS0196    2003-12-11/14:24

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