- 05.12.2003, 14:05:54
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Österreichische Ärztekammer bietet ÖÄK-Spezialdiplom Genetik an
Qualitätsgesicherte Fortbildungsmaßnahme dient Verbesserung der Versorgung - Wohnortnahe Betreuung und Zuweisung zu Experten soll optimiert werden
Wien (OTS) - Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) stellt ab
sofort ein ÖÄK-Spezialdiplom Genetik zur Verfügung. Das neue
Fortbildungsangebot des ÖÄK-Arbeitskreises Genetik und der
"österreichischen akademie der ärzte" richtet sich an alle
Allgemeinmediziner und Fachärzte und soll aktuelles Basiswissen im
Bereich Humangenetik vermitteln. Mit der neuen
Fortbildungsmöglichkeit für Ärzte reagiert die ÖÄK auf die rasante
Entwicklung auf dem Gebiet der Genetik. "Durch die neuen,
wissenschaftlichen Erkenntnisse werden unsere präventiven,
prognostischen, diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten
optimiert, was unseren Patienten direkt zugute kommt", erklärte
ÖÄK-Präsident Dr. Reiner Brettenthaler am Freitag in einer
Aussendung. Gleichzeitig wachse der Anspruch an die Ärzte, die
Entwicklung und die darin liegenden Chancen zu erkennen, transparent
zu machen und mit den Patienten in geeigneter Weise zu kommunizieren.
Auch dieser Anforderung trage das neue Diplom Rechnung. Leider seien
Krankheiten mit genetischer Komponente heute noch vielfach tabuisiert
und angstbesetzt. "Wir möchten als Ärztekammer auch dazu beitragen,
dass sich das ändert", betonte Brettenthaler.
Das zukunftsweisende und qualitätsgesicherte Diplom Genetik solle
unter anderem auch dazu dienen, die wohnortnahe Erst-Betreuung von
Patienten zu erleichtern, berichtete der Leiter des
Bildungsausschusses der Österreichischen Ärztekammer und
Vize-Präsident der Salzburger Ärztekammer, Dr. Terje Hovdar. "Es ist
klar, dass Ratsuchende zuerst einen Arzt in ihrer Nähe aufsuchen.
Wenn wir nun auf dieser Ebene Kompetenzen sukzessive verstärken, ist
das ein wichtiger Schritt nach vorn bei der wohnortnahen Versorgung",
erläuterte Hovdar. Verbessert werden solle ferner die gezielte
Weitervermittlung von Patienten aus dem niedergelassenen Bereich an
spezialisierte Experten, Zentren oder Beratungsstellen. Generell sei
ein solides Grundlagenwissen in der Disziplin unumgänglich, um
mögliche Problemlagen richtig einschätzen und bewerten sowie
Betroffene optimal in Fachberatung oder -betreuung zuweisen zu
können.
Kommunikation als ein Schwerpunkt
Näher eingegangen wird im Rahmen der Fortbildung auch auf die
psychologische Komponente des Themas und den Bereich der
Kommunikation. "Für den vertrauensvollen Umgang von Arzt und Patient
ist eine gute Gesprächsbasis in diesem sensiblen Bereich von größter
Bedeutung", erläuterte Hovdar dazu. Weitere Schwerpunkte seien die
Betrachtung rechtlicher und ethischer Fragen sowie die Diskussion
unterschiedlicher Krankheitsbilder aus den diversen Fachgebieten wie
etwa Innere Medizin, Kinderheilkunde, Gynäkologie oder Psychiatrie.
Der fünfteilige ÖÄK-Diplom-Fortbildungskurs Genetik, der insgesamt
72 Unterrichtsstunden umfassen wird, basiert auf der inhaltlichen
Konzeption und umfangreichen Vorarbeiten des Arbeitskreises Genetik
der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) unter der Leitung von
Univ.-Prof. Dr. Ernst Kubista, Leiter der Klinischen Abteilung für
Spezielle Gynäkologie an der Universitätsfrauenklinik Wien. Dieser
würdigte das neue Angebot als richtungsweisenden Schritt der
Qualitätssicherung. Kubista: "Nachdem genetische Beratungen und
Untersuchungen in allen Teilbereichen der Medizin eine größere
Bedeutung erlangen werden, ist eine kontinuierliche
qualitätsgesicherte Information von Kolleginnen und Kollegen aus
allen Fachbereichen unerlässlich. Nur so ist gewährleistet, dass die
Patientinnen und Patienten kompetent beraten und behandelt werden.
Mit dem neuen Diplom ist eine entscheidende Grundlage erarbeitet
worden, um das Ziel einer qualitätsgesicherten Beratung, Diagnose und
Therapie zu ermöglichen."
Der Arbeitskreis Genetik der Österreichischen Ärztekammer bietet
die Seminarreihe gemeinsam mit der "österreichischen akademie der
ärzte", dem Bildungsforum der ÖÄK, im Februar 2004 erstmals für die
Ärzteschaft an. Nähere Informationen sind erhältlich auf der Homepage
der österreichischen akademie der ärzte unter der webadresse:
www.arztakademie.at.
(Schluss)
OTS0211 2003-12-05/14:05
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