Umweltministerium warnt vor Gefahrenpotential bei Lampenölen
Risiko vor allem für Kleinkinder
Wien (5.12.2003) Öllampen sind vor allem in der kalten Jahreszeit beliebt, da sie durch ihr Licht eine angenehme Wohnatmosphäre schaffen. Manche im Handel erhältlichen Lampenöle können bei unsachgemäßer Verwendung zu Vergiftungen führen. So enthalten einige dieser Produkte Petroleum, das beim Verschlucken schwere Lungenschäden verursachen kann ("Aspirationsgefahr"). Kleinkinder sind besonders gefährdet. In der Bundesrepublik Deutschland kam es in den Jahren 1990 bis 2000 zu rund 250 schweren Vergiftungsfällen, die durch Kontakt mit Lampenölen verursacht wurden, darunter mehrere mit Todesfolge. Auch in Österreich wurden seit dem Inkrafttreten der Giftinformations-Verordnung im Jahr 1994 32 Fälle gemeldet, bei denen Lampenöle zu Vergiftungen führten. In 94 % der Fälle war ein Kind unter sieben Jahren das Opfer. Die Behörden haben daher im Jahr 2000 entsprechend restriktive Vorschriften erlassen: demnach müssen Lampenöle, welche schwere Lungenschäden verursachen können, mit Warnhinweisen(Schwarzes Kreuz auf orangem Grund) versehen werden. Darüber hinaus wurde der Zusatz von gewisser Duft- und Farbstoffe verboten; die Verpackungen müssen mit "kindersicheren Verschlüssen" ausgestattet sein.****
Vermehrt durchgesetzt haben sich in den letzten Jahren auch sichere Alternativen, wie etwa Lampenöle auf Pflanzenölbasis. Glücklicherweise wurde aufgrund dieser Maßnahmen seit dem Jahr 2000 in Österreich kein Vergiftungsfall mehr registriert. Eine Schwerpunktaktion des Arbeitskreises "Chemikalieninspektion", einem Zusammenschluss von Kontrollorganen der Landesregierungen sowie Experten des Lebensministeriums und des Umweltbundesamtes, hat jedoch gezeigt, dass die Gefahr noch nicht gänzlich gebannt ist: Rund vierzig Prozent der im Zeitraum Ende 2002 bis 2003 überprüften Lampenöle waren als gefährlich einzustufen, wiesen aber - mit wenigen Ausnahmen - noch immer keine entsprechende Kennzeichnung auf, enthielten verbotenerweise Farb- bzw. Duftstoffe oder waren nicht mit einem kindersicheren Verschluss ausgestattet. Die aufgegriffenen illegalen Lampenöle wurden sofort aus dem Verkehr gezogen. Im Hinblick auf die Sicherheit von Kindern wird der Arbeitskreis Chemikalieninspektion auch in Zukunft ein starkes Augenmerk auf die Kontrolle von Lampenölen legen.
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