- 03.12.2003, 08:11:52
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"Sarahs kurzes Leben" im ORF: Mädchen altert im Zeitraffertempo
Drei Dokumentationen über behinderte Menschen im Programm von ORF 2
Wien (OTS) - "Die Begegnung mit Sarah war sehr beeindruckend.
Durch die kurze Zeit, die ihr noch bleibt, leben sie und ihre Mutter
mit einer ungeheuren Intensität. Das hat mir geholfen, das Geschenk
des Lebens neu zu begreifen", sagt Manfred Corrine zu seinem Film
"Sarahs kurzes Leben - Auf den Spuren der Vergänglichkeit" über ein
an Progerie erkranktes zehnjähriges Mädchen, der am Freitag, dem 5.
Dezember 2003, um 21.20 Uhr in ORF 2 zu sehen ist. In den kommenden
Wochen zeigt der ORF im "Europäischen Jahr der Menschen mit
Behinderungen" zwei weitere Dokumentationen über die hohen
Kompetenzen von behinderten Menschen: "Marcos wunderbare Welt" steht
am Montag, dem 8. Dezember, um 17.05 Uhr auf dem Programm von ORF 2.
Am Mittwoch, dem 10. Dezember, folgt um 23.15 Uhr in ORF 2 in der
Reihe "DOKUmente" die Dokumentation "Ich atme und lache, singe und
weine". Beide Filme sind von Helene Maimann.
"Manfred Corrine ist es in 'Sarahs kurzes Leben' gelungen, Sarah und
ihre Mutter unglaublich nahe an die Zuschauer heranzuholen", zeigt
sich ORF-Hauptabteilungsleiterin Dr. Gisela Hopfmüller von der
jüngsten Produktion von Corrine beeindruckt. "Man schaut sich den
Film nicht einfach an, sondern hat das Gefühl mit ihnen zu sein. Es
ist ein Film, der sehr einfühlsam und mit positiver Stimmung alle
Barrieren wegräumt, die man im Kopf haben kann. Sowohl Sarah als auch
ihre Mutter nehmen den Standpunkt ein: Die Zeit, die uns gegeben ist,
wollen wir so schön wie möglich gestalten." Zu den
Maimann-Dokumentationen sagt Hopfmüller: "Das Besondere ist die
Annäherung an das Thema: Weit weg von der Mitleidsperspektive
aufzuzeigen, welch kraftvolle Persönlichkeiten da mit ihrem sehr
speziellen Leben umgehen, indem sie Begabungen und Fähigkeiten
entwickeln, für die wir sie bewundern".
"Sarahs kurzes Leben - Auf den Spuren der Vergänglichkeit": Krankheit
Progerie lässt zehnjähriges Mädchen im Zeitraffertempo altern
Sarah ist erst zehn und weiß, dass sie nur noch wenige Jahre zu leben
hat, denn ihr Körper altert im Zeitraffertempo. Sie leidet an
Progerie, was so viel bedeutet wie "frühes Alter". Trotzdem strahlt
das Mädchen vor Lebensfreude. "Sarahs kurzes Leben - Auf den Spuren
der Vergänglichkeit", ein Film von Manfred Corrine, steht am Freitag,
dem 5. Dezember, um 21.20 Uhr auf dem Programm von ORF 2. Die
Dokumentation wird am Freitag, dem 12. Dezember, um 12.00 Uhr in ORF
2 wiederholt.
Sarah und ihre Mutter Lisbeth haben dem Dokumentarfilmer Manfred
Corrine die Tür zu ihrem Leben geöffnet. Ein Jahr lang hat er Sarah
mit der Kamera begleitet: bei stillen, nachdenklichen Momenten zu
Hause und in der Schule, wo Sarah in einer Integrationsklasse viele
Freunde gefunden hat. Auf einer Reise nach Italien zur Vulkaninsel
Stromboli - es war der größte Wunsch des Mädchens einmal im Leben
einen aktiven Vulkan aus nächster Nähe zu sehen. Und beim
europäischen "Progerietreffen", wo sie mit anderen Kindern, die an
derselben Krankheit leiden, ausgelassen spielen kann. Der Regisseur
Manfred Corrine, für sein "Universum" über die Donauinsel mehrfach
mit Preisen ausgezeichnet, hat diesmal ein Porträt über ein
außergewöhnliches Mädchen gestaltet.
"Ich atme und lache, singe und weine": "Eine andere Sandra bin ich
durch die Erblindung nicht geworden"
"Eine andere Sandra bin ich durch die Erblindung nicht geworden",
sagt die 23-jährige Sandra Marcovic. "Ich atme und lache, singe und
weine wie früher und bin die Gleiche geblieben." Die blonde
Studentin, die durch eine schwere Diabetes vor drei Jahren innerhalb
weniger Tage völlig erblindete, ist eine auffallende Erscheinung,
wenn sie mit ihrem Stock durch Wien wandert. Sie will "alles machen
können" in ihrem Leben, "aber auch wirklich alles". Und sie ist fest
entschlossen, sich ihre Mobilität weitestgehend zurückzuholen. "Ich
atme und lache, singe und weine", ein Film von Helene Maimann, steht
am Mittwoch, dem 10. Dezember, um 23.15 Uhr in der Reihe "DOKUmente"
auf dem Programm von ORF 2. Die Dokumentation ist eine Koproduktion
von Interspot Film und ORF.
Im Film "Ich atme und lache, singe und weine" porträtiert Helene
Maimann junge Menschen, die mit ihren jeweiligen Behinderungen große
Kompetenzen entwickelt haben und voll Lebensfreude und Engagement
ihren Weg gehen. Sie wollen kein Mitleid, sondern selbstbestimmt
leben wie alle anderen auch. Es sind faszinierende junge Leute, und
sie haben ihre Fähigkeiten gegen zähe Widerstände durchsetzen müssen.
"Wenn man mich fragt, wo mir das Sehen fehlt, muss ich lang
nachdenken, bis mir was einfällt", sagt Marco Blumenreich, "denn ich
habe mir Fähigkeiten zugelegt, die es ersetzen. Und diese Fähigkeiten
will ich nicht mehr missen."
"Marcos wunderbare Welt": "Es ist gut so, wie es ist, weil ich eben
kein Reparaturfall bin"
Marco Blumenreich ist 32, Masseur und Therapeut, ein freundlicher
junger Mann, der viele Freunde hat und gerne für sie kocht. Als seine
Lieblingssportarten nennt er unter anderem Segeln, Windsurfen, Ski-
und Radfahren. Alles ganz normal also. Nur: Marco ist seit seiner
Geburt blind. Das merkt man ihm aber nicht an. Er bewegt sich völlig
frei und sicher, ohne Stock, ohne Zögern durch die Welt. Helene
Maimann porträtiert diesen außergewöhnlichen Menschen in der
"Dokumentation am Feiertag" unter dem Titel "Marcos wunderbare Welt"
am Montag, dem 8. Dezember (Mariä Empfängnis), um 17.05 Uhr in ORF 2.
Die Dokumentation entstand als Koproduktion von Interspot Film und
ORF-Landesstudio Wien.
"Es ist gut so, wie es ist, weil ich eben kein Reparaturfall bin",
sagt er. Demnächst wird er seinen Gewerbeschein machen und gemeinsam
mit Ärzten und Psychotherapeuten eine Gruppenpraxis eröffnen. "Meine
Welt ist wunderbar, weil sie trotz meiner Blindheit vollständig ist",
sagt er. "Es fehlt ihr an nichts."
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