- 19.11.2003, 10:02:24
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"Konsument"-Test: DVD-Player
Preisniveau stark gesunken. Handhabung bleibt mühsam, dafür sehr gute Film-Wiedergabe.
Wien (OTS) - Die Talfahrt der DVD-Player-Preise geht weiter. Wie
ein internationaler Vergleichstest von 13 neuen Geräten zeigt, sind
gute DVD-Player bereits unter 100 Euro zu haben. Die
Preisunterschiede der Testgeräte sind beachtlich, sie reichen von 82
bis 299 Euro. Dennoch rät "Konsument", nicht zum Allerbilligsten zu
greifen, denn bei den vielen Fähigkeiten der neuen DVD-Player sind 20
oder 30 Euro zusätzlich kein Kriterium mehr. Als Testsieger ging
diesmal "Panasonic DVD-S35" hervor. Das einzige mit "sehr gut"
beurteilte Modell liegt im durchschnittlichen Preisniveau und kostet
133 Euro. Die meisten Testgeräte schnitten mit "gut" ab, nur das
Modell "Mustek V65L-5C" um 84 Euro bekam die Note "durchschnittlich".
Die Tester kritisieren vor allem die komplizierte Handhabung. Lob
hingegen gibt es für die Bildqualität bei der Film-Wiedergabe, sie
ist durch die Bank hoch. Wird besonderer Wert auf die Tonqualität
gelegt, empfiehlt "Konsument" das Gerät an die Hifi-Anlage
anzuschließen. Voraussetzung dafür sind natürlich entsprechende
Anschlüsse und ausreichende Kabellängen.
Die Achillesferse bei DVD-Playern ist nach wie vor die Handhabung.
Sie hat sich seit der Zeit als die Geräte noch an die 1000 Euro
kosteten, nicht wesentlich verbessert. Zum Teil liegt das auch am
Trägermedium, der DVD. In diesem Prüfpunkt schnitt kein einziges
Testgerät "sehr gut" ab. Nur "Sony DVP-NS330" und "Pioneer DV-360-K"
erhielten neben dem Testsieger in der Kategorie Handhabung die Note
"gut". Bis heute hat man sich zum Beispiel international noch nicht
einigen können, wie man das Wichtigste, nämlich den Film nennt: Der
heißt, wie es dem Verleih halt gefällt, hier "Hauptmenü", dort
"Chapter 7" oder ist manchmal auch erfrischend einfach mit "Film"
bezeichnet.
Neben der mühsamen Bedienbarkeit stellten die Tester auch Probleme
beim Kopierschutz fest. Drei Geräte verweigerten die Wiedergabe von
kopiergeschützten Audio-CDs, was eigentlich ein Skandal ist. Denn
DVD-Player sind reine Abspielgeräte und keine Kopierstationen. Beim
Medium DVD ist man auch noch einer anderen industriellen Blockade
ausgesetzt: Um ihre Veröffentlichungs-fahrpläne abzusichern, belegt
die Filmbranche ihre DVDs mit sogenannten Ländercodes. Dies soll
verhindern, dass ein amerikanischer Film schon vor dem Kinostart in
Europa auf DVD zu sehen ist. Diese Hürde umgehen sogenannte
Codefree-Geräte, die sämtliche Ländercodes abspielen können. Sie
kosten an die 100 Euro mehr als ein herkömmlicher Player.
Beim heurigen DVD-Player-Test fällt auf, dass "No Names" - also
Nicht-Marken-Namen - häufiger auftauchen. Gleich der Zweitplatzierte
"LG DVD 6054" scheint in diese Kategorie zu fallen, doch steht hinter
ihm ein großer koreanischer Elektronik- und Chemiekonzern, der
neuerdings auch den DVD-Markt aufmischt. Bei anderen Geräten stellt
sich die Frage, ob überhaupt ein Hersteller dahinter steht oder ob
vielmehr Firmen, die Teile von hier und dort billig zusammenkaufen,
ein Firmenlogo platzieren und das fertige Produkt vertreiben.
"Konsument" empfiehlt allein für den Fall von Problemen oder
Reparaturen, Markengeräte. Die Reihung dieses Tests untermauert dies
auch qualitativ.
Die detaillierten Test-Ergebnisse präsentiert das
Verbrauchermagazin "Konsument" in seiner Dezember-Ausgabe.
OTS0054 2003-11-19/10:02
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