Teil des Alfred-Grünwald-Parks soll verbaut werden
Wien - Jetzt ist für die Bürgerinitiative Denzelgründe die Katze
aus dem Sack: Die Autofirma Denzel will auf dem in den
Alfred-Grünwald-Park ragenden Teil ihres Betriebsgeländes an der
Linken Wienzeile ein Bürohaus samt Tiefgarage errichten.
Seit vielen Jahren bemüht sich die Bürgerinitiative Denzelgründe
um die Einrichtung eines Parks in diesem zwischen Linker Wienzeile
und Gumpendorferstraße gelegenen Häuserblock. Auf einem Teil des
Geländes ist ihr das ja auch gelungen: Nach Verhinderung
verschiedener Verbauungsprojekte wurde das Grundstück zu Beginn der
Achtziger-Jahre von der Gemeinde Wien angekauft, die Bürgerinitiative
betreute fünf Jahre lang ein Provisorium, dann wurde der Park neu
gestaltet und offiziell als städtische Anlage eröffnet.
Die BezirksbewohnerInnen forderten immer wieder die Absiedlung der
Autofirma und die Erweiterung der viel zu kleinen Parkanlage. Die
Gemeinde verweigerte die zukunftsträchtige Grünwidmung des
Geländes, die Autofirma verbaute schließlich den an der
Gumpendorferstraße gelegenen Teil mit einem riesigen Bürohaus samt
Tiefgarage.
Auch entlang der Linken Wienzeile war das Gleiche geplant: Der
damalige ÖVP-Bezirksvorsteher wollte der Firma den dort gelegenen
Teil des Parks zur Verbauung überlassen, nach massiven Protesten der
Bevölkerung wurde dieser Plan aber wieder fallen gelassen.
Zu guter Letzt kündigte die Firma Denzel die Verbauung des letzten
noch nicht verbauten Teiles des in ihrem Besitz befindlichen Areals
an: Waren in den ursprünglichen Plänen noch Werkhallen im zu
errichtenden Gebäude vorgesehen, so wandelte sich dieses nach seiner
Bewilligung durch die Gemeinde aber bald zu einem gewinnträchtigen
Vermietungsobjekt mit dem verheißungsvollen Namen "Bürohaus im Park".
Ein SP-Gemeinderat, Betriebsratsvorsitzender der von Denzel
beauftragten Baufirma STRABAG ließt nichts unversucht, um seiner
Firma für die Dauer der Bauarbeiten eine Durchfahrtsgenehmigung durch
den Park zu verschaffen. Dies wenigstens konnte der Bezirk
verhindern, ebenso wie die von Denzel geforderte monatelange
Totalsperre der Laimgrubengasse.
Gegen die Verbauung selbst ist die Bezirksvertretung jedoch
machtlos - schließlich hat die rote Gemeinde den Betonierern grünes
Licht gegeben, kritisiert die Bürgerinitiative.
Rückfragehinweis: Richard Weihs, Tel: 586 33 95
OTS0058 2003-11-13/10:17
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