- 04.11.2003, 10:08:54
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Haubner: OECD-Bericht liefert Gesamtbild über Vereinbarkeit in Österreich
Mehr Unterstützung für Kleinkinder als in anderen OECD-Ländern
BMSG/Wien:Österreich hat sich gemeinsam mit Irland und Japan an
der zweiten OECD Länderprüfrunde zum Thema der Vereinbarkeit Familie
und Beruf beteiligt. Der heute parallel in allen beteiligten Ländern
präsentierte Bericht liefert eine gelungene Analyse der
Ist-Situation. Durch die direkte Gegenüberstellung der drei Länder
treten Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme deutlich hervor.
"Der Bericht liefert einen umfassenden Überblick über
familienfreundliche Maßnahmen, allerdings fehlen die Wünsche und
Bedürfnisse der Eltern weitgehend, denn bei der Problematik von
Vereinbarkeit von Familie und Beruf dominiert ein wirtschaftlicher
Blickwinkel. Genauso wichtig wie die Bedürfnisse der Wirtschaft sind
aber auch die Wünsche der Eltern, ihr persönliches Lebensmodell
verwirklichen zu können. Diesem Aspekt wird bei dem vorliegenden
Bericht weniger Bedeutung gegeben", bezieht sich Haubner auf die
Intention des Berichtes.
"Familie und Beruf dürfen sich nicht im Wege stehen, aber auch die
Entscheidung für eine Phase des Zurücknehmens oder Ausstiegs aus dem
Beruf für die intensive Zeit der Kleinkindbetreuung soll möglich
sein", erklärt Haubner in ihrer Stellungnahme. Beides sei für die
gesamte Gesellschaft wichtig, die Leistungen in der Familie genau so
wie die Beteiligung der Frauen an der Erwerbsarbeit. "So viel
Freiheit wie möglich, soviel rechtlicher Anspruch wie notwendig",
dieses Motto stellt Haubner über die Vereinbarkeit.
Zwtl. Mehr Unterstützung für Kleinkinder als in anderen
OECD-Ländern
Auch der OECD-Bericht hebt die hohe Kleinkindförderung hervor, und
mit der Ausweitung der Elternteilzeit bis zum 7. Lebensjahr wurde
bereits eine Empfehlung der OECD vorweg genommen.
"Ebenfalls ist die OECD der Überzeugung, mit dem Audit Familie &
Beruf ein wirksames Vereinbarkeits-Instrument zur Verfügung zu
haben", freut sich Haubner, die darauf hinweist, dass die
finanziellen Mittel für den weiteren Ausbau bereits im
Budgetbegleitgesetz sicher gestellt wurden.
Utl.: Österreich hat höchste Frauenerwerbsquote
"Der beste Beweis für die Wirksamkeit österreichischer
Vereinbarkeitspolitik ist in der höchsten Frauenerwerbsquote zu
sehen", so Haubner, "denn der Ausstieg ist nicht wie beim
seinerzeitigen Karenzgeld programmiert." Allein durch die
Zuverdienstmöglichkeit hat sich bei den Kindergeld-Beziehenden von
Jänner bis Dezember 2002 die Zahl derjenigen verdoppelt, die über der
Geringfügigkeitsgrenze erwerbstätig sind. Insgesamt war rund ein
Viertel der Kindergeld-Bezieher/innen zu Jahresende 2002 im Erwerb.
Utl.: Verbesserter Zugang zu erschwinglicher und qualitätsvoller
Kinderbetreuung
"Wenn die OECD empfiehlt, den Eltern selbst und nicht den
Dienstleistungserbringern die Subventionen zu geben, so kommt das
auch unserem eigenen Anliegen entgegen", so Haubner, "denn auch wir
wollen, dass die Bundesländer das Kindergeld bis zum Schuleintritt
ausbauen und ein Teil davon als Sachleistung für eine externe,
qualitätsvolle Kinderbetreuung gebunden sein soll."
Utl.: Geburtenentwicklung in Österreich stabilisiert
Mit der Einführung des Kindergeldes stieg im Jahr 2002 die
endgültige Zahl der Geburten um 2.941 auf 78.399 (3,6 %) und
verzeichnete damit erstmals seit den frühen 1990er Jahren einen
spürbaren Anstieg und einen Geburtenüberschuss von 2.268 Personen
(2001: 691). Die vorläufige Summe in den letzten 12 Monaten von Sept.
2002 bis August 2003 war um 1,3 % höher als in der vorangegangenen
gleichen Zeitperiode.
"Konkrete Aussagen zur Geburtenentwicklung im Zusammenhang mit den
Familienleistungen können trotzdem nicht getroffen werden", ist
Staatssekretärin Haubner überzeugt, "eine Stabilisierung der
Geburtenzahlen auf einem höheren Niveau zeichnet sich jedoch ab".
Grundsätzlich sei der Kinderwunsch in Österreich mit 1,9 Kindern
gleich geblieben. Daher gelte es weiterhin, die Rahmenbedingungen für
die Verwirklichung auf hohem Standard zu halten und weiter zu
entwickeln. (Schluss)bxf
OTS0065 2003-11-04/10:08
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