- 27.10.2003, 16:03:40
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40 Jahre Österreichisch-Israelische Gesellschaft (ÖIG)
Rieder: Vier Jahrzehnte für Aussöhnung und Völkerverständigung
Wien (OTS) - "Die Österreichisch-Israelische Gesellschaft ist mehr
als viele andere bilaterale Freundschaftsgesellschaften, weil sie in
ihrer Existenz und in ihrem Stellenwert die komplizierten Beziehungen
zwischen Österreich und Israel einschließlich der historischen
Dimension widerspiegelt", erklärte Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder
anlässlich des heutigen Festaktes zum 40 Jahre-Jubiläum der
Österreichisch-Israelischen Gesellschaft (ÖIG) in der
Österreichischen Nationalbank. Ihr gesellschaftspolitisches Profil
mache die ÖIG einzigartig und habe ihr in den vergangenen vier
Jahrzehnten zahlreiche Wechselbäder der Zuneigung und der Ablehnung
in der öffentlichen Meinung und der Politik verschafft. Rieder ist
seit September 1999 erster Präsident der ÖIG.
In diesem Zusammenhang erinnerte Rieder an das wohl schrecklichste
Ereignis in der Geschichte der Gesellschaft, an die Ermordung von
Stadtrat Heinz Nittel, der von 1978 bis zu seinem gewaltsamen Tod am
1. Mai 1981 Präsident der ÖIG war. "Nittel bezahlte mit seinem Leben
den Preis für seine Haltung und seinen Einsatz für die internationale
Versöhnung und Völkerverbindung. Sich dieses gesellschaftspolitischen
Anforderungsprofils heute und auch weiterhin bewusst zu sein, sei
wichtig, auch in einer Phase der Entspannung in den Beziehungen
zwischen dem Staat Israel und Österreich, die sich darin ausdrückt,
dass Jerusalem wieder einen Botschafter nach Wien entsenden will, so
Rieder weiter.
ÖIG gegründet am 16. Juli 1963
Die Österreichisch Israelische Gesellschaft wurde am 16. Juli
1963 im Österreichischen Kulturzentrum am Josefsplatz gegründet. Zur
Gründung der Gesellschaft haben sich Politiker aus beiden großen
Parteien, Repräsentanten des christlichen und jüdischen Lebens sowie
Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur zusammengefunden, bewogen
von klaren politischen Vorstellungen. Die ÖIG versteht sich als eine
Sammlung von Österreichern, die ihr positives Verhältnis zum Staat
Israel und seiner Bevölkerung dokumentieren will. Die
Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus und die Bestrebungen zu
seiner Überwindung waren und sind ein ständiges Thema der
Aktivitäten. Die ÖIG ist immer offen für alle, die bereit sind, an
der Aussöhnung und Verständigung zwischen Juden und den Angehörigen
anderer Glaubensgemeinschaften mitzuwirken, um so auch an der
allgemeinen und menschlichen Verständigung über Grenzen,
Weltanschauungen und soziale Herkunft ihren Teil beizutragen.
Die Präsidenten der ÖIG
- Bundesminister Otto PROBST (Abgeordneter zum Nationalrat, Nationalratspräsident): 1963 bis 1978
- Stadtrat Heinz NITTEL: 1978 bis 1. Mai 1981 (+)
- Dr. Walter SCHWIMMER (Generalsekretär des Europarates): Mai 1981 bis 1. September 1999 - Vizebürgermeister, Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Dr. Sepp RIEDER: seit September 1999
OTS0190 2003-10-27/16:03
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